Der Richter zu Straßburg bekundet, dass vor ihm Henselin genannt Búttelhenselin von Marlenheim (Marley), Sohn des verstorbenen Búttellauwelin, und seine Ehefrau Kunigunde für sich und ihre Erben an Peter genannt Schencke, Straßburger Bürger, und dessen Ehefrau Katharina genannt Wurmßerin jährliche Zinse in Höhe von 2 Pfund 10 [Schilling Straßburger Pfennig] aus im Folgenden genannten Gütern verkauft haben. Die Verkäufer haben versprochen, die Zinse jährlich zu Johannis Baptistae [= 24. Juni] in Straßburg zu bezahlen und die verunterpfändeten Güter in gutem Bau und Zustand zu halten. Falls die Verkäufer mit der Bezahlung in Verzug geraten oder die Güter nicht in gutem Bau halten, sollen sie der Exkommunikation verfallen sein und die Güter mit oder ohne Entscheidung eines weltlichen Gerichts als Pfänder eingezogen werden bis zur vollständigen Bezahlung der ausständigen Zinse. Etwaige Kosten, die den Käufern daraus erwachsen, werden die Verkäufer ersetzen. Bei einjährigem Zahlungsverzug ist es den Käufern erlaubt, die Güter aus eigener Machtvollkommenheit oder mittels eines geistlichen oder weltlichen Gerichts an sich zu ziehen. Für den Fall, dass die Käufer am Einzug der Zinse gehindert sein sollten, haben die Verkäufer versprochen, mit ihrem anderen Besitz einzuspringen. Der Verkauf erfolgt zum Preis von 35 Pfund Straßburger Pfennig, die die Verkäufer vollständig erhalten haben. Die Verkäufer haben den Verkauf gemeinsam unter Darreichung eines Halms an den Käufer vor dem Aussteller vollzogen. Der Wiederkauf zum selben Preis bleibt vorbehalten. Außerdem überlassen die Verkäufer den Käufern jährliche Zinse in Höhe von 3 Pfund 10 Schilling Straßburger Pfennig, wiederkäuflich von Johann Gerbotte, ehemaliger Schöffenmeister der Stadt Straßburg, mit 52 Pfund 10 Schilling Pfennige, aus im Folgenden genannten Gütern, zur Wiederlösung von [Johann] Gerbotte. Nach dem Wiederkauf durch die Käufer haben die Verkäufer die Zinse an diese zu bezahlen, entsprechend dem Inhalt der darüber ausgefertigten Urkunde. Die Güter sind folgende: im Bann des Dorfs Marlenheim 1 Acker Weingarten "an dem Lúseberge", neben Marcus Hueter, Goldschmied zu Straßburg, auf der einen und Nikolaus Búhssener aus Straßburg auf der anderen Seite; ½ Acker an dem Enger, neben dem Pleban der Kirche zu Kirchheim (Kircheim) auf der einen und dem sogenannten Kirchheim Heincz dortselbst; 1 Acker Wiesenland im "Rockembach", neben den Verkäufern auf der einen und den Gütern der Stiftsherren von Haslach (dominorum de Hasela) auf der anderen Seite; 1 Acker "zue Nußboumelin, zúhet úber den pfat, der von Wellenburne gat", neben den Gütern des Hospitals zu Straßburg, "und ist des selben spitels guet ein anwande"; 1 Acker "uf der strossen zúhet uf Vessenheimer velt"; 1 Acker am Pfeller, neben Alberhtum Lange auf der einen und den Gütern des Klosters Obersteigen (monasterii in Steiga superiori) auf der anderen Seite; 1 Acker "an Kiselsteige", neben den Erben des sogenannten verstorbenen Vendenheim Woelfelin auf der einen und dem sogenannten Kirchheim Heincz auf der anderen Seite; 1 Acker "in Pfaffenriet obwendig Flohenburne"; 1 Doppelacker "uf der strossen", neben den Verkäufern auf der einen und den Erben des versorbenen Ritters Wirich von Berstett (Berstette) auf der anderen Seite; 1 Acker "zue Hohenstoefte", neben dem Ritter Wirich von Hohenburg auf der einen und Rudolf Barpfennig auf der anderen Seite; ½ Acker Weingarten "an dem Oeringe", neben Rudolf Barpfennig auf der einen und dem sogenannten "Let Lauwelin" dortselbst auf der anderen Seite. Die vorgenannten Güter sind Eigentum. 1 Doppelacker Weingarten "ouch an dem Oeringe", neben dem sogenannten "Surclemhenselin, und stosset uf die Vorstgaß", von welchem 1 Vierling Hafer (unus vierlingus avene) und 1 Straßburger Hälbling (obulus Argentinensis) in den Stadelhoff dortselbst jährlich gegeben werden; ½ Acker "zue Hofstette nebent Marley Hensels erben von Marley zue beden siten"; 2 ¾ Acker Getreideland (tres agri frugiferi minus una vierdezal) "an dem Balgen", neben den Gütern des Reuerinnenklosters (monasterii penitentum) zu Straßburg auf der einen und dem Ritter Peter von Geudertheim (Goeudertheim) auf der anderen Seite; 2 nebeneinander liegende Acker Getreideland, "ziehent uf die vorgenannt dryge acker mit eim ende, ligent uf der stroß", neben dem sogenannten "Oberlinscleinhenselin" auf der einen und dem sogenannten "Pflueghenselin" dem Jüngeren auf der anderen Seite; 1 ½ Acker Getreideland "an dem Hundesburn graben", neben den Gütern des Stifts Haslach (ecclesie Haselacensis), "und ist ander sit ein anwender", welche Eigentum sind; ein Acker "von dem berge, zúhet úber den Múlweg"; 1 Doppelacker "by Kaltenburnen"; 1 Acker "zue Gierwich nebent eim graben"; ½ Acker "an Uflangen"; im Fürdenheimer Feld (in dem velde wider Virdenheim) 1 Acker "an dem Grúß, nebent Guetman"; 1 Acker "uf der Júche, ist an eim ende ein anwender nebent den frowen" von Bassel (Passel); ½ Acker "am Buchacker, nebent Mynnynger Hanseman und ander sit nebent" Volmar von Saarwerden (Sarwerde); ½ Acker "in der Fluhen zue Pfaffenriet by dem burnen"; ½ Acker "by der strossen nebent Oberlin Juncen erben"; im Kirchheimer Feld (in dem andern velde wider Kircheim) 1 Doppelacker am "alten wege under den erlen nebent Goeczemans Andres"; 1 Doppelacker "zúhet uf Kolmersloch" neben dem sogenannten Ehterlauwelin, "und ist an eim ende ein anwender"; 1 Doppelacker "uf der strossen"; ½ Acker "zue Bermatte". Die vorgenannten Güter sind Getreideland und Eigentum. Im Dorf Marlenheim ein Hof mit Haus, Grundstück, Scheune, Garten und Kelterhaus, ummauert (ist umb muret), mit Nebengebäuden und Zubehör, gelegen an dem "Kornmercke"; in Marlenheimer Bann 1 ½ Acker Wiesenland in dem Briegel neben Johann Karle aus Straßburg auf der einen und neben den Gütern der Stiftsherren zu Haslach (dominorum in Hasela) auf der anderen Seite, und "stosset uf Nesenheinczel"; 1 ½ Acker mit "erlen, nußboumen und wiltboumen" neben dem Ritter Heinrich von Hohenstein. Die vorgenannten Güter sind Eigentum. 1 ½ Acker Wiesenland "by der búrge, nebent der Fronmatten und ander sit nebent dem dorfgraben", von welchen ein jährlicher Zins von 4 Schilling Straßburger Pfennig an Johann von Scharrachbergheim (Scharrach) dem Älteren fällt; im Marlenheimer Bann 2 nebeneinander liegende Äcker Weingarten "in den oebern Strengen", neben Johann von Renchen (Reynicheim) auf der einen und Nikolaus Horgesser auf der anderen Seite, welche Eigentum sind. Von diesen vorgenannten Gütern fallen die Zinse in Höhe von 3 Pfund 10 Schilling Straßburger Pfennig, wiederkäuflich mit 52 Pfund 10 Schilling Straßburger Pfennig von Johann Gerbotte.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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