Johann von Dommarien, Herr zu Bleugy, Hauptmann und Propst zu Luxemburg ("Luxembourgh"), Ritter etc., bekundet, dass vor ihm der Bote "Hantze Saedeler" von Kirchberg ("Kirchberch") erschienen ist und vorgebracht hat, er habe der Raugrafenwitwe Margarete von Bettemburg ("Bettembourch") einen Brief zugestellt, den ihm Lorenz ("Loerens") Flaede, Truchsess ("droessatz") zu Kirchberg, gegeben habe und der aus der Kanzlei des Pfalzgrafen gekommen sei. Der Text dieses Briefes ist im Folgenden wörtlich inseriert: Kurfürst Philipp von der Pfalz bestätigt den Empfang ihres Schreibens, in welchem sie ihm den Tod ihres Ehemanns, des Raugrafen Reinhard, mitgeteilt und zugleich gebeten hatte, er möge dessen Helfer in seiner Fehde gegen den Kurfürsten nicht weiter verfolgen (ußsorgen) und die Gefangenen freilassen etc. Obwohl der Raugraf zu seinen Lebzeiten mutwilligerweise Feindseligkeiten gegen ihn eröffnet hat und er auch keinesfalls mit jenem, wäre er am Leben geblieben, einen Vertrag geschlossen hätte, ohne ihm seinen Willen aufzuzwingen, so will er doch jetzt, da sie Witwe geworden ist, ihre Bitte erhören und dessen Helfer, wie sie in den ihm übersandten Fehdebriefen erscheinen, nicht weiter verfolgen ("ußsorgen laijßen"), sofern sie nicht noch nach dem Tod des Raugrafen ihm oder den Seinigen Schaden zugefügt haben. Von den Gefangenen, um deren Freilassung sie gebeten hat, hat sich keiner gestellt, so dass eine Freilassung nicht nötig ist. Datum: Heidelberg uff mondach nach Medardi [12. Juni 14]86. Die Adresse des Briefes lautet: "unser lieben besundern Margreth Rugrefin geboren von Bettembourgh witwe". Der Bote hat dem Aussteller unter Eid bestätigt, es sei gewöhnlich, dass ihm der Truchsess von Kirchberg diesen Brief zur weiteren Zustellung übergeben habe. Der Brief komme vom Hof des Pfalzgrafen. Siegler: der Aussteller. Datum: "des 20. dages brachemandes" 1486.