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Abbildung eines Genitals einer intergeschlechtlich geborenen Person
Contentwarnung:
Da es sich hier um die explizite Darstellung eines Geschlechtsorgans handelt, erfolgt die primäre Ansicht nicht in Klarform. Erst die Folgeansichten zeigen die Zeichnung mit allen Details.
Schwarz-Weiß-Fotografie einer vermutlich gezeichneten Wiedergabe eines Genitals. Mit im Bild sind zwei Finger (vermutlich die des untersuchenden Arztes), die einen Teil des Genitals – wahrscheinlich zum zweck der Sichtbarkeit – arrangieren. Links im Bild ist auf Höhe der Leiste wurde ein Ausschnitt eingefügt, der das Körperinnere an dieser Stelle zeigen soll. Die Aufzeichnung erfolgte frontal.
Kontext:
Die Skizze wurde im Rahmen der Untersuchung und Behandlung einer intergeschlechtlichen Person angefertigt. Magnus Hirschfeld, Sexualwissenschaftler und Sexualreformer, beschreibt diese als eine „zwanzigjährige Person, die als Knabe aufwuchs und sich schon vollkommen als Mann“ fühle (vgl. Hirschfeld, Magnus (1913): Geschlechtsübergänge. Mischungen männlicher und weiblicher Geschlechtscharaktere (Sexuelle Zwischenstufen), Max Spohr, Text vor Tafel I). Die Person sei aufgrund eines „Tumors“ in der Leistengegend operiert worden, wo sich Ovar- und Hodengewebe befunden hätten.
In derselben Publikation wurden zur näheren Illustration noch zwei mikroskopische Zeichnungen auf der folgenden Seite hinzugefügt. In Kapitel 2 „Ein Fall von irrtümlicher Geschlechtsbestimmung (Erreur de sexe)“ ab S. 25 derselben Publikation gibt Hirschfeld außerdem einen ausführlichen Bericht über die Person.
Zeichnung
Männliche Geschlechtsorgane
Weibliches Geschlechtsorgan
Medical photography
Intergeschlechtlichkeit
Bildunterschrift in Hirschfeld: Geschlechtsübergänge: Hermaphroditismus verus, Sexus incertus.
Bildunterschrift in Wulffen: Der Sexualverbrecher: Hermaphroditismus verus, incertus. Echter Zwitter unbestimmten Geschlechts.
Dr. Magnus Hirschfeld.
Bildunterschrift in Back: Sexuelle Verirrungen des Menschen, Teil 2: Echter Hermaphroditismus des Falles von Garré. Der eröffnete Bruchsack der rechten Leistengegend (Leistenbruch) enthielt Gewebe der Hoden und Eierstöcke, so dass die Geschlechtszugehörigkeit unbestimmbar blieb.
Dr. Magnus Hirschfeld.
Bildunterschrift in Polzer: Sexuellperverse: Echter Zwitter
Bildunterschrift in Neugebauer: Hermaphroditismus beim Menschen: Abb. 114. Genitalien und Hernieninhalt des von Prof. Garré operierten als Mann erzogenen Zwitters. Unterhalb des erhobenen Geschlechtsgliedes sichtbar die Geschlechtsrinne. In der bloßgelegten Hernie sieht man lateral rechts die Tube mit ihren Fimbrien, das rundliche größere Gebilde ist eine Zwitterdrüse, deren größerer unterer Teil Hodenstroma, dessen oberer kleinerer Anteil Ovarialstroma enthält. Der nach der Medianlinie des Körpers konkave längliche Wulst zwischen Tube und Geschlechtsdrüse ist das Parovarium, das kleine Gebilde medialwärts von der Geschlechtsdrüse ist der Nebenhoden. (Kopiert nach der Tafel von Hirschfeld: „Geschlechtsübergänge?" loc. cit. Verlag von W. Malende. Leipzig.)
Hirschfeld, Magnus, 1913: Geschlechtsübergänge. Mischungen männlicher und weiblicher Geschlechtscharaktere (Sexuelle Zwischenstufen), Leipzig, Seite 25ff. und Text vor Tafel I.
Neugebauer, Franz Ludwig von, 1908: Hermaphroditismus beim Menschen, Leipzig, Seite 199ff.
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, Berlin
FSIFS-079_a
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft