In addition to the technically required cookies, our website also uses cookies for statistical evaluation. You can also use the website without these cookies. By clicking on "I agree" you agree that we may set cookies for analysis purposes. You can see and change your cookie settings here.
Urkunde Nr. 129 - Schiedsbrief in einer Erbauseinandersetzung
Vor Johan Bischopinck, Richterin der Stadt Münster, vergleichen sich Stephen Rodde und seine Ehefrau Gertrud mit Heinrich Wisse, genannt Grüter (hynrick wysse genant Gruter), über das Erbe des Rentmeisters Gerhard Ocke (Gerardus Ocken) und seiner Ehefrau Hillchen (hyllyken) in folgender Weise: Stephen und Gertrud erhalten zwei Felder, wovon das eine vor dem Liebfrauen Tor liegt und von dem Waterkamp zur einen und dem Klosterkamp von Überwasser (des Cloesters kampe van overwater) auf der anderen Seite begrenzt wird und Richtung Coesfelder Weg zeigt (schetende langes den Coesfelder wech) und das andere, genannt Doerberen Kamp, vor dem Jüdefelder Tor (yodevelder porten) bei der Lehmstiege (lemstege) liegt. Darüber hinaus das Schotten Erbe (Schütte?) im Kirchspiel Sendenhorst, Baurschaft Hardt, das Stephen schon zu Lebzeiten von dem Nachlasser urkundlich mit allen Zubehör und den Eigenhörigen überschrieben worden ist (yn hillevorwarden na ynholde ener vtgesneden nottelen). Die hinterlassenen Silbersachen und Schmuckstücke (gerackede sulverwerck und cleynode) haben die Parteien untereinander aufgeteilt. Heinrich erbt Haus- und Hofbesitz in der Stadt Münster mit den Häuschen die an der Stadtmauer beim Buddenturm und dem Breul (broyel) stehen. Die Besitzungen sind - abgesehen von den üblichen städtischen Abgaben und dem Wortgeld (gewontlyken stades denst und wortgelt) - frei von Belastungen. Darüber hinaus zahlt ihm Stephen 125 Rheinische Gulden als Ausgleich für seinen wertvolleren Anteil am Erbe. Darüber hinaus erhält Heinrich mehrere Eigenbehörige mit Kindern, die der Erblasser noch zu Lebzeiten eingewechselt hat. Der Richter und die sich vergleichenden Parteien kündigen ihre Siegel an.
Original Pergament Niederdeutsch, 3 Siegel ab
Archivale
Bürgen/Zeugen: Zeugen: Bernd Holzapfel (holtappell), Priester; Dirk van Grolle, Meister; Wilhelm Holzapfel (wyllem holtappel), Bürger zu Münster
Rückvermerke: Eyn schede breff tu°schen Steven Roedders und Hin[rick Gruters?] (16. Jh.); Magenscheidt zwischen Stephan Rodde und Heinrich Wijst, genandt Grüter (18. Jh.)
