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Eine mehr als 30.000 Namen umfassende Personenkartei, die in den 30er und 40er Jahren von Ferdinand Theissing, Inhaber der Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei Theißing, Pferdegasse 6 in Münster, zusammengetragen wurde, gibt Auskunft über Münsters Einwohnerinnen und Einwohner von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges an bis etwa zum Jahre 1874. Ausgewertet wurden für diesen Zeitraum, als die standesamtliche Beurkundung in Preußen noch nicht eingeführt war, vor allem die münsterischen Kirchenbücher. Besonders hilfreich ist die Kartei aber auch, weil sie ungefähr 10.000 Namen von Militärangehörigen für den Zeitraum von 1622 bis 1802, also bis zur Auflösung des furstbischöflich-münsterischen Militärs, enthält. Dazu hat Theissing aus Militärlisten, Einquartierungslisten, Militäreinziehungslisten, alten Musterungsrollen usw. die Daten herausgezogen. Da dieser Personenkreis in der Regel weder in Einwohnerverzeichnissen (sie waren nicht meldepflichtig) noch in Kirchenbüchern (sie kamen in der Regel von außerhalb Münsters) erfasst waren, bietet sich hier eine hervorragende Möglichkeit, Angaben über die jeweilige Zugehörigkeit zum Truppenteil wie auch den Herkunftsort der Offiziere und Mannschaftsangehörigen zu erhalten. Weiteres Material fand Theissing in der Auswertung der von 1776 bis 1802 erschienenen Hof- und Adreßkalender für das Hochstift Münster. Neben diesen offiziellen Quellen sammelte Ferdinand Theissing Daten und Informationen über Münsteraner in Familienanzeigen der hiesigen Zeitungen, arbeitete mit Immediatregistern, Bürgerlisten, Verzeichnissen von Stiftungen, Armenhäusern und Wohltätigkeitseinrichtungen der Stadt sowie Laischafts- und Einwohnerregistern, die im Stadtarchiv aufbewahrt werden. Für die Aufstellung der Personenkartei hat Theissing sicherlich einige hundert Stunden in den verschiedenen münsterschen Archiven gearbeitet; geleitet in erster Linie vom eigenen persönlichen Interesse, aber auch vom damaligen Zeitgeist, in der der („arische“) Nachweis der Wurzeln der eigenen Familie von größter Wichtigkeit war. Irmgard Pelster, Personenkartei von Ferdinand Theissing im Stadtarchiv Münster. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 54 (1996), S. 344. https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/beitrwff-16279.pdf
Vorwort: Die mehr als 30.000 Namen umfassende Personenkartei, die in den 1930er und 40er Jahren von Ferdinand Theissing, Inhaber der Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei Theißing, Pferdegasse 6 in Münster, zusammengetragen wurde, gibt Auskunft über Münsters Einwohnerinnen und Einwohner von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges an bis etwa zum Jahre 1874. Ausgewertet wurden für diesen Zeitraum, als die standesamtliche Beurkundung in Preußen noch nicht eingeführt war, vor allem die münsterischen Kirchenbücher. Besonders hilfreich ist die Kartei aber auch, weil sie ungefähr 10.000 Namen von Militärangehörigen für den Zeitraum von 1622 bis 1802, also bis zur Auflösung des furstbischöflich-münsterischen Militärs, enthält. Dazu hat Theissing aus Militärlisten, Einquartierungslisten, Militäreinziehungslisten, alten Musterungsrollen usw. die Daten herausgezogen. Da dieser Personenkreis in der Regel weder in Einwohnerverzeichnissen (sie waren nicht meldepflichtig) noch in Kirchenbüchern (sie kamen in der Regel von außerhalb Münsters) erfasst waren, bietet sich hier eine hervorragende Möglichkeit, Angaben über die jeweilige Zugehörigkeit zum Truppenteil wie auch den Herkunftsort der Offiziere und Mannschaftsangehörigen zu erhalten. Weiteres Material fand Theissing in der Auswertung der von 1776 bis 1802 erschienenen Hof- und Adreßkalender für das Hochstift Münster.
Neben diesen offiziellen Quellen sammelte Ferdinand Theissing Daten und Informationen über Münsteraner in Familienanzeigen der hiesigen Zeitungen, arbeitete mit Immediatregistern, Bürgerlisten, Verzeichnissen von Stiftungen, Armenhäusern und Wohltätigkeitseinrichtungen der Stadt sowie Laischafts- und Einwohnerregistern, die im Stadtarchiv aufbewahrt werden.
Für die Aufstellung der Personenkartei hat Theissing sicherlich einige hundert Stunden in den verschiedenen münsterschen Archiven gearbeitet; geleitet in erster Linie vom eigenen persönlichen Interesse, aber auch vom damaligen Zeitgeist, in der der („arische“) Nachweis der Wurzeln der eigenen Familie von größter Wichtigkeit war.