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Adalbert [von Schleifras], Abt von Fulda, bekundet, dass die
Bürger und Schuhmachermeister von Fulda ihn gebeten haben, die in
zahlreichen Städten...
Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1701-1710
1705 April 4
Ausfertigung, Pergament, mit blau-gelben Seidenschnüren angehängtes Siegel (fehlt)
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Geschehen in unßer residenz stadt Fulda Sambstag den 4ten April 1705
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Adalbert [von Schleifras], Abt von Fulda, bekundet, dass die Bürger und Schuhmachermeister von Fulda ihn gebeten haben, die in zahlreichen Städten und Dörfern gültige Schauordnung (schawordtnung) des Schuhmacherhandwerks [vgl. Nr. 1879], an die sie sich beim Besuch der jährlichen Märkte halten müssen und die von den Meistern dieses Handwerks erlassen wurde, zu bestätigen. Abt Adalbert hat den Schuhmachern im Einzelnen die folgende Punkte der Schauordnung bestätigt: 1. Frauen- und Männerschuhe sollen mit einer festen oder alten Brandsohle angefertigt und diese mit Kreuzstichen vernäht werden. 2. Die Angelbisse [?] und Fehlschnitte sollen verstochen werden. Das Oberleder soll nicht aus Schafs- oder Pferdeleder bestehen, sondern aus gutem Rindsleder. 3. Es sollen keine Saumflicken (sehmflick) [?] am Oberleder und auch kein Pferdeleder, außer an der Brandsohle und den Absätzen, verarbeitet werden. Die Herstellung von Schuhen mit Fehlstichen und ausgerissenen Stichen ist verboten. 4. Die Fehlstiche am Oberleder müssen fein verstochen werden. Verstochene Fehlschnitte an den Sohlen und Absätzen sind nicht erlaubt. Die Brandsohle muss aus einem ganzen Lederstück bestehen, nicht aus zusammengesetzten Lederstücken; die Stiche dürfen nicht zu sehen sein. Die Absätze dürfen nicht aus altem Leder hergestellt oder mit eisernen Nägeln befestigt werden. 5. Damit niemand einen oder mehrere Fehler an seinen Schuhen findet, sollen die hergestellten Schuhe regelmäßig beschaut werden; die Schuhe bleiben jedoch im Besitz des Eigentümers. Jährlich müssen die Schuhmacher dafür drei Böhmische [Groschen] geben, wovon nach Abhaltung des Markts zwei Böhmische [Groschen] der Herrschaft gehören, einer hingegen dem Handwerk. Wenn sich jemand dieser Beschauung entzieht und fehlerhafte Schuhe erneut auf dem Markt anbietet, verfällt die genannte Summe zur Gänze der Herrschaft. 6. Wenn an Orten, in denen keine zünftigen Meister ansässig sind, Märkte abgehalten werden, sollen entweder die Meister der Stadt Fulda oder die Landmeister die Beschauung durchführen. - Abt Adalbert bestätigt die vorliegende Schauordnung, behält sich jedoch ausdrücklich vor, sie bei Bedarf zu ändern. Ankündigung des Sekretsiegels Abt Adalberts. Handlungsort: Fulda. (siehe Abbildungen: Vorderseite, Rückseite)
Vermerke (Urkunde): Siegler: [Abt Adalbert]
Böhmische [Groschen] werden auch als Prager Groschen bezeichnet.
Vgl. auch Nr. 1879.
Information on confiscated assets
Further information
BZK no.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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