Record

GerKer, 771

GerKer Schöffengericht Kerpen

Schöffengericht Kerpen >> 4 Kriminalfälle der Niedergerichtsbarkeit >> 4.1 Beleidigung, üble Nachrede - ohne und mit Tätlichkeiten

1698 Juni 25

Enthält: Der Eingabe des Freiherrn von Bock ging voraus, dass der Pater Johannes Fabri, den Herr von Bock für ein Jahr auf seinem Haus Kintzweiler-Hahn als Hausgeistlichen ("pro sacrificio faciendo et ad piam devotionis causam") angestellt hatte, am 10.6. eine Klage wegen des nicht gezahlten Salärs vorgebracht hatte. Von Bock verteidigt sich damit, dass er dem Pater nicht erlaubt habe, "a parte (Messe) lesen zu lassen", und ihn ohnehin nur auf Einschaltung ("intepositio") angesehener Leute hin eingestellt habe. Die 2 oder 3 Rtlr habe er ihm mehr oder weniger aus Barmherzigkeit versprochen, um dem von Fabri mit einer verheirateten Frau gezeugten Kind einen Beitrag zum Lebensunterhalt zukommen zu lassen. Pater Johannes sei dagegen an einem Freitag betrunken ("gantz volgesauffener weisen") in sein Haus gestürmt und habe sich geweigert, ein anderes Mal "wan nüchtern wehre in aller Guhtheit" wiederzukommen. Außerdem sei er an alle möglichen Orte gelaufen und habe Schmähungen ("Hontzfoderey undt Schorkerey") gegen den Herrn verkündet. Freiherr von Bock behauptet seinerseits, dass er dem Pater bei seinem Weggang das Salär bezahlt habe und bittet das Gericht, den "vaganten" Mönch in sein Kloster zurück zu schicken, ihn (Bock) von diesem "bachanten" Geistlichen "nit beeindrachtigen zu lassen", und ihn von den Forderungen und Injurien des Paters zu absolvieren. Die Parteien werden zur Verhandlung vorgeladen. Mehr ist jedoch nicht bekannt.

Schriftstücke: 1

Archivale

Bock, Frhr. von, zum Haan (= Hahn) - Wilhelm Edmund, Herr zu Kintzweiler
Fabri, Johannes, Pater

Grevenbroich, Kloster
Hahn, Haus

Beleidigung
Injurien
Salär
Trunkenheit
uneheliches Kind
Verleumdung

Archive in NRW

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05.11.2025, 4:17 PM CET