Wilhelm von der Sunger, Freigraf zu Vellgenstein vor der Stadt Swertten bestätigt, daß Rutger Furman, Freischöffe, als Prokurator des Jobst Rentzell genannt Rotenpach von Rotenburg, eines Freischöffen, durch seinen Fürsprecher geklagt habe, daß Jobst seinerzeit an diesem Freistuhl vor Heinrich von Werdingshawsen besiegelte Landgerichtsbriefe vorgelegt habe, wonach gegen Hannss Rotenpawer zu Karpurg die Acht und den Bann erlangt habe, daß er ferner am freien Stuhl gegen Johan, Bischof zu Würzburg, der wie er als Freischöffe dem freien Gericht verbunden sei und sein Stift und Landrecht erhalten habe. In Verfolgung des erlangten Rechts habe Jobst den Richter und die Räte zu Frankfurt nach Ausläutung der Messe gebeten, ihm das Gut derer von Würzburg in Beschlag zu nehmen und aufzuhalten. Er gab hierfür sein Gerichtgeld, der Richter nahm es und sprach die Warensperrung aus. Für diese Habe im Wert von 1000 fl. wurde Katzman sein Bürge. Einige Zeit hernach hat ihm Johan Rorbach, Bürgermeister in Frankfurt, die Habe genommen und den Würzburgern überlassen. Ein freundlicher Brief an Bürgermeister und Rat nützte nichts. Deshalb habe er sich an Johann von Fallbert, Freigrafen des Junkers Gerhart, Grafen in der Marck, zu Ludenscheyt und im Suderlant gewandt und dieser habe nach Gerichtsurteil folgenden Warnbrief erlassen. Folgt nun VII-VIII, B7 Transsumpt. Da aber die Frankfurter diesen Warnbrief außer acht ließen, habe der Kläger durch seinen Fürsprecher den Freigrafen um Hilfe gebeten gegen Walther Swartzenberg, Johann Heller beide Bürgermeister, Johann Korbach, Seyfrid Folcker, Johann Han, Hartman Pecker, Weicker Frosch, Peter Lump d.Ä., Heinrich Katzman, Heinrich Rorbach, Heinrich Weiss, Hartman Weiss, Ulrich Pyner, Stangenheinchein Vischer, Heinrich Schrantz, Heinchein Herbstein, Weycker Huffsmit, Peter Lump d.J., Adam Weiss, Junker Heim im Stürnberger Hof, Johann und Hartwig die Strolnberg, beide Brüder, Heil Schildknecht, Sigelhart Weiss, Heinrich Degen, Matern Kachler, Thomas Henn, Verber Henne, Gottfried Tuchslichter, Heinrich von Cölne, Kemperheim Nicklas, Sneyder Wacker, Walt Jobst, milites und alle Einwohner der Stadt über 14 Jahren, ausgenommen der geistlichen Personen. Hiezu habe sie der Freigraf auf dinstag nach sant Symon und Judas tag etc. vor sein Gericht geladen. Auf diesen Gerichtstag sandten die Frankfurter durch ihren Boten Ekhart Wichhart einen Brief, versiegelt von Wentzell von Clee und Gerlach von Londorff, worin sie erklärten, sie wollten tun, was das Gericht von ihnen verlange. Den Brief nahm der Richter auf Bitten des Bürgermeisters und Rates der Stadt Swetten an und schlug dann einen Kompromiß vor, mit dem sich der Kläger einverstanden erklärte. Aber die Frankfurter nahmen ihn nicht an. Ihre Appellation wurde heute, Datum des Briefes, für kraftlos erklärt. Darauf erwirkte Rutger durch seinen Fürsprecher ein Versäumnisurteil und die Bestätigung, daß Jobst, die 870 fl. 20 W., die er vom Bischof von Würzburg zu beanspruchen habe, nun auch von den Frankfurtern erhalten solle, weil diese den Bischof gegen das frühere Urteil schützten; dazu sollen sie 410 fl. für Gerichtskosten und Scheden bezahlen. Wer die Frankfurter davor schützt, muß dieselbe Buße bezahlen und ist der Gerichtspön verfallen. Auch Freischöffen sollen gegen dieses Urteil nicht mehr tun können. Jobst hat das Recht, den Streitfall jdem Gericht zu entziehen und vor ein anderes Gericht zu bringen. Das Gericht war geladen auf Montag nach Egidiustag. Dingpflichtige Zeugen die festen Eberhart Clott, Freigraf zu der eyserin Lone, Aloff von Wanthauen, Pernhart von Neyenheim Luneck, Herman von Hawssen Rentmeister des Junkers in der Stadt des Stuhlherrn, Helmeck Helmweck, Gotschalck Praell, beider Bürgermeister der Stadt Swertten, Ditterich von der Meid, Johann die Fleyen, Vater und Sohn Johann, Junker Rutger uff der Peck, Johann Gropperbruch, Ditterich Walldert, Heinckein Stangensel, Perchtol Pleydendorp, Ditterich Stoll, Heinrich Tolman, Johann Schult, Johann Dolman, Ditterich Rost, Johann Wendell, Heinrich Knopff, Herman Schelpein, Johann im Rohsental, Egert Witt, Johann Hackenberg, Frohne des Gerichts und a. gegen 30 Freischöffen.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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