Henne Manne, wohnhaft zu Niederlahnstein, schenkt gesunden Leibes und bei voller Vernunft zum Heil seiner Seele dem St. Lubentiusstift zu Dietkirchen sein gesamtes Gut, Eigen und Erbe, Fahrendes und Fließendes, Bewegliches und Unbewegliches, Bares ('gereyt') und Unbares und alles, was er noch ererbt oder erwirbt. Er hat es Herrn Johann Dederich, Scholaster, und Herrn Johann Fynck, Kanoniker und Kapitelsherren jenes Stifts, die in dessen Namen handeln, mit Halm und Mund aufgetragen vor dem Haus des Johann von Eich in der freien Straße zu Niederlahnstein im Beisein des Henne Gryff, Thomas Magke und Paulchen ('Pauylgyn'), Sohns des alten Paul, alle drei Schöffen des Gerichts zu Niederlahnstein, die Zeugnis ('oyrkunde') dessen von jenen Kapitelsherren empfangen haben: zwei Teile von Haus, Hof und Garten, zu 'Raffenb(ur)g' außerhalb des vorgenannten Dorfes gelegen, einem Anwesen ('geseyß'), das in drei Teile geteilt ist und insgesamt 3 Weißpfennig der Frühmesse in der Kapelle jenes Dorfs zinst, während 5 Weißpfennig ewiger Gülte von dem Haus und Garten des Henne Slenck in jenes Anwesen fallen; ferner das Anwesen und Haus in der Gasse, die auf die Landfeste stößt, neben Junker Wilhelm von Cleeberg mit allem Zubehör und Hausrat, wovon das steinerne Haus mit Ställen und Hof jährlich 5 Weißpfennig den Deutschordensherren zinst, während das Fachwerkhaus ('beumenhuysß') gegenüber Eigen ist; ein Fleckchen Weingarten in dem Plenter 'und stoysßet enbynnen wydder den graben neben Heyman Suergyn'; ein Fleckchen Weingarten 'ober Leyr, dae der phaet dorche geet neben Hengen Pister; ynne Byege' ein Fleckchen Weingarten neben den Nonnen von Beselich ('junfrauwen von Beeselich'); auf dem Sande ein Fleckchen Weingarten neben den Stiftsherren von St. Kastor; 'ober Ebbenyt' ein Fleckchen Weingarten neben Henne Gryff, Stücke, die alle Eigen sind. - Schöffensiegel des Gerichts zu Niederlahnstein.