Vor dem Notar Daniel von Maastricht legt Winand Malerbe, Knappe zu Frentz (vir discretus [et honestus (1)]) Winandus Malerbe armiger de Vrenzen Colon. dioc.) Folgendes testamentarisch fest: Von seinem hinterlassenen Besitz sollen vorweg seine Schulden und sein Leichenbegängnis bezahlt und je 20 Mark Aachener Währung der Kölner und Lütticher Dombauhütte übergeben werden (ad fabricam s. Petri Coloniensis s. Lamberti Leodiensis). Alle seine Erbgüter vermacht er seiner Mutter und bei deren Tod dem Winand, Sohn seines Bruders, des Ritters Reimar Malerbe (Winando filio domini Reymari dicti Malerbe millitis), ausgenommen 22 Malter Spelz, fällig zu Hervel, die zu Ehren Gottes und seiner Mutter der Ausstattung eines Altars in der dortigen Kirche dienen und zu deren Lieferung seine Erben für alle Zeiten verpflichtet sein sollen. Denselben Erben überläßt er 12, seiner Mutter außerdem 10 alte Goldschilde (scudata antiqua aurea), damit sie das Erbe ungehindert antreten können (aquirere seu comparare) und nicht Gefahr laufen, es an andere zu verlieren. Sein vom Herzog von Brabant verliehenes Lehen (feodo suo a domino duce Brabancie descendente) soll dem rechtmäßigen Nachfolger übergeben werden. 250 alte Goldschilde sollen dem Abkauf von Einkünften zur Ausstattung eines Altars in Blatzheim (Blaesheym) dienen. Zwecks Ankauf weiterer Erbrenten, die zu Jahresmessen für ihn verwandt werden sollen, vermacht er dem Kloster (claustro) zu Blatzheim 18, dem Konvent zu Wenau (Wynouwen) 100, dem Konvent zu Burtscheid (Burseto) 18, dem Konvent des Klosters K. (monasterii s. Cornelii Indensis) 50, dem Konvent zu Reichenstein (Rycwynstein) 18 alte Goldschilde während die 4 Orden zu Köln und Aachen (4 ordinibus Colonie et Aquis Grani existen fibus), nämlich die Minoriten, Prediger, Augustiner und Karmeliter, sich zu gleichen Teilen in 100 Goldschilde teilen sollen, um davon im 1. Jahre nach seinem Tode monatlich Totenmessen für ihn zu lesen. Weitere 10 alte Goldschilde sollen seiner Nichte Fräulein Bela von Bachem, Nonne zu Königsdorf (domicelle Bele de Bacheym moniali in Konixtorp), einmalig ausgezahlt werden, und 50 zum Bau eines Hauses für den Priester dienen, der den Gottesdienst am bereits erwähnten Altar zu Herve versieht. Von 7 silbernen Bechern soll den besten Herr Arnold von Weisweiler, Dechant zu K. (Arnolde de Wyswilre decano dicti monasterii s. Cornelii Indensis), erhalten, aus dem zweitbesten ein Kelch für einen der beiden bereits bedachten Altäre angefertigt werden, der drittbeste seinem Blutsverwandten Arnold von Eynatten, der viertbeste Alexander von Orsmaal (Rosmolen) und der fünftbeste Johannes Brack von Blatzheim (J. dictus B. de Blaesheym) übergeben werden. Die vier Letztgenannten werden zu Testamentsvollstreckern und Treuhändern (executores et manufideles) eingesetzt; es steht ihnen frei, für das Seelenheil des Erblassers mehr als vorgesehen zu verwenden. Dieser letzte Wille soll "iure testamenti" bzw. "iure codocillorum" gelten. Siegelankündigung des Erblassers, der von ihm zur Mitbesiegelung aufgeforderten Ritter Herr Gottfried von Heiden (dom. Godefridum de Heyden) und Herr Bovo von Bovenberg (dom. Bovonem de Bovenbergh) sowie der Treuhänder. Acta sunt hec in claustro monasterii s. Cornelii Indensis Colon. dyoc. in domo in qua inhabitat dominus Raso de Molenarken dicti monasterii s. Cornelii custos ... presentibus discretis viris vid. dicto domino Rasone custode, Godefrido de Vlatten canonico ecclesiae s. Severini Colon., Johane Johanis de ecclesia de Elendorp clerico et Johane de Stoxheim layco, Colon, dyoc. Notariatssignet (Baum auf Blumenwiese, darauf Vogel, daran hängend weiß-schwarzer Dreiecksschild "Danielis") und Beglaubigung des Daniel quondam Danielis de Traiecto superiori dericus Leod. dyoc. publicus saeri imperii auetoritate notarius. Anno nativitatis eiusdem millesimo trecentesimo quinquagesimo septimo, indictione decima, mense aprilis XVIII. die, hora vesperorum vel quasi, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac domini nostri domini Innocencii divina providentia pape sexti anno quinto.