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Stadtarchiv Kerpen (Archivtektonik) >> Sammlungen und Selekte >> Kultur-, landes, orts- und familiengeschichtliche Sammlungen
Vorwort: Der XX. Weltjugendtag (Wjt) fand im Jahre 2005 in Köln und Umgebung statt. Der 2005 verstorbene Papst Johannes Paul II. rief die Jugendlichen aus aller Welt auf zum Weltjugendtag nach Köln zu pilgern. Unter dem Motto "Wir sind gekommen um IHN anzubeten", pilgerten rund 400.000 angemeldete Pilger nach Köln. Insgesamt waren es am Ende rund 1.000.000 Menschen, die nach Köln und Umgebung kamen. Für die Organisation wurde die Weltjugendtag gGmbh gegründet, welche mit der kompletten Organisation beauftragt wurde.Diese Weltjugendtag gGmbh stand nun vor dem Problem ein Gelände für die Abschlussveranstaltungen zu finden. Die Vigil und die Abschlussmesse sollte ursprünglich auf einem Gelände des Flughafens Hangelar bei Sankt Augustin stattfinden, doch aufgrund verschiedener Einwände von Seiten des Bundes für Umwelt und Naturschutz, welcher seltene Arten in Gefahr sah, wurde diese Entscheidung revidiert und es begann die Suche nach einem anderen Gelände. Dies geschah im August 2004, also rund ein Jahr vor dem XX. Weltjugendtag 2005, im darauf folgenden Monat verdichteten sich die Anzeichen, dass die Abschlussfeiern des Wjt im Tagebau Frechen stattfinden sollten. Am 30. September 2004 war es dann soweit und die Entschei-dung zugunsten des Tagebaus Frechen war gefallen. Prälat Heiner Koch, Generalsekretär des XX. Weltjugendtages, präsentierte den neuen Ort für die Abschlussveranstaltungen mit den Worten: "Habemus aream - wir haben einen Platz gefunden, Gott sei Dank". Dieses Gelände befand sich im rekultivierten, etwa 600 Hektar großen Tagebau Frechen. Das "Marienfeld" liegt größtenteils auf dem Gebiet der Stadt Kerpen. Dies ist die Stadt eines der fünf Schutzpatrone des Weltjugendtages 2005, die Geburtsstadt des Adolph Kolping, welcher 1813 in Kerpen geboren wurde. Nach der Entscheidung begannen die umfassenden Vorbereitungen. Es waren noch 320 Tage bis zum Wjt. Ein Papsthügel sollte erbaut werden von dem der Papst die Abschlussfeier zelebrieren sollte. Am 10. Oktober fand am Aussichtspunkt Alt-Mödrath des ehemaligen Tagebaus eine Jugendmesse statt, dabei wurde ein 10 m hohes Holzkreuz aufgestellt an der Stelle, wo der Papsthügel in den nächsten Monaten errichtet werden sollte. Ende des Monats inzpizierte der päpstliche Reisemarschall, Bischof Renato Bocccarde, das Marienfeld und zeigte sich sehr erfreut und zufrieden. Nach dem Reisemarschall besichtigte am 28. Oktober auch Joachim Kardinal Meisner das Marienfeld. Er erklärte sehr froh über das "ideale Gelände" zu sein.Am 08. Januar 2005 besuchten 250 Vertreter von Bischofskonferenzen aus aller Welt das Marienfeld. Gläubige aus 70 Nationen waren ebenfalls angereist, um aus ihrer mitgebrachten Erde aus ihren Ländern das Fundament für den Altar zu errichten.Im Februar 2005 liefen die Planungen für die Abschlussfeiern auf Hochtouren. Die Stadt Kerpen hatte alle Baugenehmigungen erteilt und gab somit die Erlaubnis den Papsthügel wie geplant im März 2005 zu errichten. Auf einer Grundfläche von 3.000 Quadratmeter sollte ein neun Meter hoher Hügel aus Bergkies errichtet werden. Die Überdachung in Form einer Wolke sollte dann den Papst vor schlechten Wettereinflüssen schützen.Am 08. März 2005 rollten dann die ersten Bagger auf das Mareinfeld. Die Zufahrtsstrassen sowie das Fundament für den Papsthügel wurden errichtet. Am 31. März vollzogen die Organisatoren zusammen mit Joachim Kardinal Meisner den ersten Spatenstich. In den darauf folgenden Wochen transportierten täglich 200 Lastwagen die Erde für den Papsthügel. Insgesamt mussten 80.000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet werden.Papst Johannes Paul II. verstarb am 2. April 2005. Am 19. April 2005 wurde Joseph Kardinal Ratzinger zum neuen Papst gewählt. Als Benedict XVI. sollte er nun am 20.08.2005 die Vigil und am 21.08.2005 die Abschlussmesse auf dem Kerpener Marienfeld zelebrieren.Am 24. Mai 2005 wurde dann der Altarhügel von Joachim Kardinal Meisner eingesegnet.Rund um den Papsthügel gingen die Bauarbeiten auch stark vorran. Neben großen Bildschirmen und Lautsprecheranlagen, die das ganze Feld beschallen sollten, wurden auch mehrere Telefonmasten aufgestellt, damit die Handynetze nicht zusammenbrachen. Auch wurden aus aller Welt Dixihäuschen auf das Feld gebracht und auf den dafür gekennzeichneten Plätzen streng nach Plan in Reih und Glied aufgestellt.Nach fast einem Jahr Bauzeit wurde das "Marienfeld" im August 2005 fertiggestellt und war vorbereitet für einen Ansturm der rund 1.000.000 Besucher. Nun wurde nicht mehr gebaut oder etwas verändert, es wurden meist Soundchecks gemacht oder die Anwohner aus Kerpen besuchten nochmals das noch leere "Marienfeld".
