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Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld (Archivtektonik) >> Amtliches Schriftgut >> Organisation, Personal und Recht
Form und Inhalt: Vorwort zum Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt
Verwaltungsgeschichte
Das Verkehrsamt existiert seit 1927. Im Kriegsjahr 1939 unterbrach das Verkehrsamt und das ihm
angeschlossene Mitteleuropäische Reisebüro (MER) seine Arbeit. Nachdem das Gebäude dieses Amtes 1944 im September zerstört worden war, behalf man sich bei Wiederaufnahme der Tätigkeit am 1. November 1945 mit einer provisorischen Unterkunft in der Bahnhofstraße 36. Der Vorläufer des im Dezember 1946 bei der Stadtverwaltung Bielefeld eingerichtete Presseamtes war die Städtische Nachrichtenstelle.1)
Anfang des Jahres 1949 wurden beide Ämter zusammengelegt. Dennoch werden sie im Verwaltungsbericht weiterhin getrennt behandelt, bis 1956 die Dienststelle „Pressereferat und Verkehrswerbung“ geschaffen wurde, die sich sowohl um die Pressearbeit der Stadtverwaltung, die Präsentation der Stadt und den Fremdenverkehr kümmerte.2) Am 1. Oktober 1956 wurde das Amt für Wirtschaft und Verkehr eingerichtet, das u. a. die Aufgabe der Leitung des Reise- und Verkehrsbüros innehatte. Reisebüro und Verkehrsamt, die bisher dem Presseamt unterstellt waren, wurden am 1. Oktober 1956 dem Amt für Wirtschaft und Verkehr zugeordnet.3) 1965 wurde „das Sachgebiet ‘Zimmervermittlung’ (vor allem bei Tagungen und ähnlichen Veranstaltungen)“ aus „dem Städtischen Reisebüro in das Referat“ eingegliedert.4) „Mit Wirkung vom 1. Dezember 1968 wurde der Dienststelle wieder der Status eines Amtes verliehen. Die frühere Bezeichnung Presse- und Verkehrsreferat wurde geändert in Presse- und Verkehrsamt.“5) Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1973 wurden beide Ämter wieder getrennt. Das Verkehrsamt wurde am 1. Juni 1973 im Amt für Wirtschaftsförderung und Fremdenverkehr subsumiert und als solches ab Anfang 1974 tätig.
Bis 1972 leitete Verkehrsdirektor und Pressereferent Josef Fuchs die Presse- und Verkehrsarbeit. Er arbeitete mit drei Angestellten zusammen.6) Am 23. August 1972 übernahm Stadtoberamtmann Günter Ader (Mülheim/Ruhr) das Referat für Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem wurde ein zusätzlicher Beamter eingestellt.7) Stadtoberverwaltungsrat ader wird 1973 als Amtsleiter bezeichnet. Er arbeitete mit einem Beamten und zwei Angestellten unter Oberstadtdirektor Heinz-Robert Kuhn (bis 31. Dezember 1973) und Oberstadtdirektor Herbert Krämer (ab 1. Januar 1974) zusammen.8)
Ein Überblick über die Aufgaben und Tätigkeiten dieser Dienststellen und Ämter ergibt sich aus den eher positiv gehaltenen Verwaltungsberichten der Stadt. In beiden Bereichen, Pressearbeit und Fremdenverkehrswerbung nahmen seit dem Zweiten Weltkrieg Tätigkeiten und Aufgaben zu.
Das Presseamt wurde 1946 eingerichtet, damit - so die offizielle Begründung - „die Presse sich an der Quelle unterrichten kann und ihren Auskünften gedient wird“.9) Im Verwaltungsbericht für 1958 stellt man die Aufgaben des Presseamtes in den größeren Zusammenhang der noch jungen deutschen Demokratie: „Der Bürger ist in der Demokratie aufgerufen, an der öffentlichen Meinung und Willensbildung mitzuwirken und an der Selbstverwaltung teilzunehmen. Es bedarf dazu einer Unterrichtung über die wichtigsten Gemeindeangelegenheiten. Auf dieses Ziel muss die städtische Pressearbeit hinarbeiten“.10)
Das Presseamt fungierte als Mittler zwischen Behörden und Presse, d. h. auch dem Rundfunk, insbesondere durch Pressekonferenzen. Abgesehen von einem kurzen Einbruch 1960 stieg die Anzahl der jährlichen Pressekonferenzen stetig an. Als 1960 die Anzahl der Pressekonferenzen auf 40 sank, problematisierte der Verwaltungsbericht das Verhältnis zwischen Behörden und Presse folgendermaßen: Es „wurde versucht, den Kontakt mit Presse, Rundfunk und Fernsehen zu verstärken. Ziel war hierbei die Schaffung einer Vertrauensgrundlage, auf der sich eine fruchtbare Zusammenarbeit auswirken konnte. In zahlreichen Gesprächen, vor allem mit den Leitern der Bielefelder Lokalredaktionen, wurden Möglichkeiten erörtert für eine noch bessere publizistische Ausschöpfung des Geschehens in Rat und Verwaltung. Andererseits ging das Bemühen des Pressereferats darauf hinaus, bei den Dienststellen der Stadtverwaltung noch mehr Verständnis und Aufgeschlossenheit für die städtische Pressearbeit zu wecken.“11) 1961 konnte die Anzahl der Pressekonferenzen auf 60 erhöht werden.12) Im Jahre 1962 wurde die Pressearbeit u. a. mit Exklusivberichten für die Presse und regelmäßigen Informationen sowie Pressekonferenzen z. B. über Bauvorhaben erweitert.13) „Im Sinne der Richtlinien des Deutschen Städtetages wurde die Öffentlichkeitsarbeit durch verstärkten Kontakt mit den Tageszeitungen weiter ausgebaut“, z. B. durch die Vorbereitungen der 750-Jahr-Feier 1964.14) In den folgenden Jahren übernahm das Presseamt stärker als vorher Protokollaufgaben bei Empfängen der Stadt, 15) etwa beim Besuch des britischen Botschafters Sir Frank Roberts am 16./17. April 1966.16)
Außerdem übernahm das Presse- und Verkehrsamt die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, z. B. im Zusammenhang mit der Errichtung der Universität.17) An der Wende zu den 1970er Jahren berichtete das Presseamt verstärkt über Bauvorhaben und Verkehrsplanung, etwa über den Bau der Stadtbahnen 1 und 2, des Ostwestfalendammes. 1970 wurde nicht nur die neugestaltete „Einkaufsstraße - Bahnhofstraße“ eingeweiht, sondern auch ein „Tag der offenen Stadtbaugrube“ durchgeführt. Darüber hinaus banden die Diskussionen über die Gebietsreform bzw. die Neuordnung im Raum Bielefeld die Kräfte im Presse- und Verkehrsamt.18) Im Jahr der Gebietsreform, 1973, organisierte das Amt 600 Pressekonferenzen. Damit verbunden war nicht nur ein stärkeres Bemühen um Verbesserung des Images der Stadt, sondern auch um eine bürgernahe Verwaltung, etwa mit Aktionen wie ‘Das freundliche Rathaus’, ‘Tage der offenen Tür’.19)
Zu den Aufgaben des Presseamtes gehörte auch die Organisation und Betreuung der Städtepaten- und -partnerschaften und die Pflege internationaler Kontakte. Diese Tätigkeiten bekamen etwa seit 1967 mit der Durchführung der Französischen Woche, der Besuche des amerikanischen und französischen Botschafters, der engen Zusammenarbeit mit dem 1. Britischen Corps und der Durchführung des deutschbritischen Sportfestes mehr Gewicht.
Ferner oblag es dem Presseamt, Werbung für die Stadt zu machen, z. B. durch die Herausgabe des zweimonatig erscheinende Veranstaltungsheft ‘Bielefelder Kultur- und Wirtschaftsspiegel’ seit 1954,20) und wechselseitigen Kontakt der Stadt Bielefeld mit außerstädtischen Institutionen und Personen herzustellen, z. B. durch die Wahrnehmung der Berichterstattung in auswärtigen Zeitungen.21) Im Jahr 1955 kam der überörtlichen Berichterstattung über Bielefeld die Trennung der Sender NDR und WDR zugute, da in Bielefeld nun ein Studio des WDR eingerichtet wurde.22) Zwei Jahre später, 1957, „gehört Bielefeld zu den meist genannten Städten“ im WDR und (neuerdings) im Fernsehen.23)
Gleichzeitig hatte das „Pressereferat und Verkehrswerbung“ den Auftrag, Fremdenverkehrs- und Stadtwerbung zu machen, Programme für Besuchergruppen zu erstellen sowie Stadtführungen und Besichtigungen anzubieten.24) So sollten z. B. der Prospekt ‘Bielefeld’ „zur Beratung motorisierter ausländischer Besucher“ und der Film „An einem Faden“ Bielefeld im In- und Ausland weiter bekannt machen.25)
In den ersten Jahren nach dem Krieg konzentrierten sich die Aufgaben der Verkehrswerbung „auf Auskünfte, Verkauf von Fahrkarten, Vorverkauf von Eintrittskarten, Reiseberatung und Betreuung der in Bielefeld ankommenden Fremden“.28) Nach der Währungsreform und der Aufhebung der Reise- und Verkehrseinschränkungen organisierte und verkaufte das Reisebüro wieder Reisen. Darüber hinaus vermittelte das Büro Zimmer und Unterkünfte für Reisende nach Bielefeld „in Verbindung mit dem Wohnungsamt“ in der Dienststelle „Hotel- und Zimmernachweis“. Diese wurde Anfang 1950 aufgelöst, da nur noch wenige Reisende mit Verbesserung der Verhältnisse auf eine Zimmervermittlung angewiesen waren. In Folge übernahm das Verkehrsamt selbst die verbleibenden Vermittlungsaufgaben.27) Die Arbeit des Verkehrsamtes konzentrierte sich ab 1954 v. a. auf den Fremdenverkehr, zunehmend auch aus dem Ausland, für den Stadtführungen organisiert und Informationsmaterial erarbeitet wurde. Darüber hinaus trat das Verkehrsamt häufig als Mitveranstalter bei der zunehmenden Anzahl von Tagungen und Ausstellungen auf. Auch das Reisegeschäft im Reisebüro wurde ausgebaut.28) Im Verkehrsamt mussten wachsende Zahlen von Besuchern, Ausflüglern, Besichtigungsgruppen, ausländischen Gästen und Tagungen bewältigt werden, darunter die vom Verkehrsamt organisierte Westfälisch-Lippische Handwerksausstellung (September 1955).29) Das Verkehrsamt übernahm 1956 neben den wirtschaftsfördernden Aufgaben die Leitung des Reise- und Verkehrsbüros.30)
In den Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg konnte das Presse- und Verkehrsamt bis 1963 außerdem steigenden Fremdenverkehr in Bielefeld verzeichnen. Man freute sich 1957 darüber, dass zum „ersten Mal [...] Besucher in grösserer Zahl aus dem benachbarten Niederlanden“ kamen.31) Die meisten Bielefelder Gäste waren Tages- bzw. Wochenendausflügler, Tagungsgäste und Konferenzteilnehmer. Zu den Aufgaben des Presse- und Verkehrsamtes gehörte zunehmend die Beratung von Verbänden etc. bei der Organisation von Tagungen in Bielefeld.32) Über das Jahr 1962 wurde szolz berichtet, rund 50 Tagungen und Ausstellungen organisiert zu haben.33) Obwohl 1966 das Interesse bei Tagungen und die Besuche auswärtiger Schulklassen zunahmen, war aber nun eine sinkende Anzahl von Hotelübernachtungen, wahrscheinlich v. a. von Geschäftsleuten zu verzeichnen.34)
Aus dieser Breite des Archivmaterials ergibt sich dessen Quellenwert. Im Bestand findet man zunächst Aussagen über die Tätigkeit des Presse- und Verkehrsamtes und v. a. Einblick in die Art und Weise, wie Behörden und Stadtverwaltung sich selbst und insbesondere die Stadt Bielefeld den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch der überörtlichen Öffentlichkeit präsentierten und präsentieren wollten.35) D. h., es ist auch etwas über das nun, nach zwölf Jahren Diktatur, demokratische bzw. demokratisch gefärbte Selbstverständnis von Vertretern der Stadtverwaltung zu erfahren, wie das Beispiel eines Briefes von Oberbürgermeister Artur Ladebeck (1891-1963) illustriert. Ladebeck schreibt an Herrn Bode vom Bund der hirnverletzten Kriegs- und Arbeitsopfer am 23. Januar 1958: „... zu Ihrem Wunsche wegen der Übernahme der ‘Schirmherrschaft’ bitte ich herzlichst, davon Abstand zu nehmen. Das ist ein aus der Zeit der Monarchen stammender Rückstand, der völlig sinnlos geworden ist. Mir hat noch niemand die Frage beantworten können, was ich als ‘Schirmherr’ zu tun hätte. Wahrscheinlich wissen Sie es auch nicht."36)
Eine Analyse des Materials könnte darüber hinaus Aufschluss über die Art und Weise der ‘Imagepflege’ einer Stadt geben, der bei äußerlicher und oberflächlicher Betrachtung Prominenz und Attraktivität zu fehlen scheint.37) Beispielsweise versuchte man in der frühen Nachkriegszeit, Bielefeld als ‘Buchstadt’ zu etablieren.38) Oder man zeigte sich stolz, dass der Kunsthausarchitekt Philipp Johnson sagte: „‘Bielefeld ist eine schöne Stadt’; die sonnigste, die ich kenne. Die herrlichen Rosen in den Anlagen. Und nicht nur das: Hier gibt es doppelt soviel Blätter an den Bäumen als anderswo!’“ In dem zitierten Zeitungsartikel dämpfte man diese Euphorie jedoch ohne Umschweife: „Ein botanisches Wunder also, das Kunsthausarchitekt Philipp Johnson durch sein nettes Kompliment ausdrücken wollte? Mitnichten. Der Regen ist es. Die viele Feuchtigkeit, von den Heimischen oftmals verflucht, zeigt die Stadt bei Schönwetter tatsächlich in einem prächtigen Grün, das Gästen wohl zu gefallen mag.“39)
Die Akten dokumentieren also die Kluft zwischen einem eher negativen Selbstbild und den Anstrengungen einer Imageverbesserung, etwa in den Aktenbänden der Öffentlichkeitsabeit (03.02), in denen es v. a. um Publikationen über Bielefeld geht. Sie zeigen aber auch das sich besonders seit dem Ende des NS-Regimes und im Zuge einer als ‘Marketing’ verstehenden Öffentlichkeitsarbeit etwa seit den 1960er Jahren gewandelte Verhältnis zwischen Bürgern und Behörden bzw. den formulierten Anspruch einer ‘bürgernahen Verwaltung’. Darauf deuten bereits oben aus den Verwaltungsberichten zitierte Ziele der Pressearbeit. Diese Berichte legen gleichzeitig den Verdacht nahe, dass man seitens des Presseamtes noch nicht zufrieden war mit der Zusammenarbeit zwischen Presse und Behörden, etwa wenn die Zahlen der Pressekonferenzen sank wie 1960. Aber schon im Bericht für 1955 formulierte man die Notwendigkeit, „die Zusammenarbeit mit der Presse, vor allem mit den Lokalzeitungen, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zu verstärken“.40) In den Aktenbänden selbst wird dagegen die Zusammenarbeit mit der Presse weniger explizit dokumentiert als die mit Veranstaltern von Tagungen usw.
Da bei der Tätigkeit des Presse- und Verkehrsamtes beinahe alle Lebensbereiche der Stadt eine Rolle spielten (von Schulen bis zur Wirtschaft, von Straßenbau zu Kultur, von Persönlichkeiten der Stadt über Tagungen bekannter und unbekannter Vereinigungen bis hin zu ‘Besonderen Ereignissen’ (Nr. 19), gibt das Schriftgut dieser Behörde einen breiten Einblick in die Bielefelder Gesellschaft der zweiten Nachkriegszeit. Es handelt sich hier um Quellen der Bielefelder Vereins-, Politik-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Alltagsgeschichte der ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg sowie zur Hochschulpolitik der 1960er Jahre im Zusammenhang mit der Errichtung der Universität Bielefeld. Insofern ist der Bestand eine wichtige Ersatz- und Ergänzungsüberlieferung zur Westermannsammlung (Zeitungsaus- schnittssammlung) und zu entsprechenden Amtsakten.
Kurioses mag die Aktion der Stadt Bielefeld 'Gelbe Flagge' 1964 anmuten, ein Modellversuch, bei dem die Fußgänger beim Überqueren eines Zebrastreifens mit einem gelben Fähnchen winken sollten, das am Straßenrand einem Behälter zu entnehmen war.41) Jenseits des Kuriosen reflektiert diese Aktion den Umgang mit zunehmendem Verkehr und damit verbundenen Gefahren für Fußgänger. Für die Recherche bietet sich eine Freitext-Stichwortsuche an, besonders für Forschung zu Firmen, Vereinen oder Personen.
Bestandsgeschichte
Der Bestand Presse- und Verkehrsamt umfasst 654 Verzeichnungseinheiten. Sie stammen aus der Städtischen Nachrichtenstelle, dem Pressereferat, dem Referat für Verkehrswerbung und den Ämtern für Presse und Verkehr bzw. dem Presse- und Verkehrsamt, also den seit dem frühen 20. Jahrhundert für die Fremdenverkehrswerbung, für die kommunale Öffentlichkeitsarbeit und behördliche Presse zuständigen städtischen Stellen. Die Gesamtlaufzeit reicht von 1911 bis 1987. Der älteste Akteninhalt datiert von 1889. Im Wesentlichen handelt es sich aber um Schriftgut aus den Jahren 1946 bis 1990, d. h. aus der Zeit der Wieder- bzw. Neueinrichtung der Ämter nach dem Zweiten Weltkrieg über die Verwaltungs- und Gebietsreform am 1. Januar 1973.
Zur Verzeichnung
Die Klassifikation der Titelaufnahme erfolgte teilweise nach Ressorts der Stadtverwaltung, teilweise aber auch nach inhaltlichen Gesichtspunkten, da keine eindeutige Ämterzuständigkeit zu erkennen war. Dies gilt v. a. für Aktenbände, in denen inhaltliche Themen alphabetisch zueinander geordnet waren.42) Außerdem wurden Veranstaltungen verschiedener Art eigens aufgeführt, obgleich die Organisation von Tagungen und Ausstellungen bzw. die Unterstützung von Vereinen und dergl. bei der Durchführung von Veranstaltungen in Bielefeld Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Presse- und Verkehrsamtes war. Die Verzeichnungseinheiten im Abschnitt ‘Organisationen und Kirchen’ (Nr. 15) sowie ‘Veranstaltungen’ (Nr. 16) bilden einen Kernbereich des Bestandes. Sie enthalten weniger Tätigkeiten des Presse- und Verkehrsamtes, sondern spiegeln vielmehr rege Aktivitäten zahlreicher Organisationen, Vereine, Verbände oder Parteien. Auch in dem Abschnitt ‘Kultur und kulturelle Einrichtungen’ (Nr. 12) bezieht sich das Schriftgut nur zu einem Teil auf kommunale kulturelle Einrichtungen. Zu einem anderen Teil geht es auch um nicht-städtische Einrichtungen, z. B. die Bielefelder Kinos.
Die lfd. Nr. 1 bis 571 verzeichnete Dr. Bettina Joergens, die ganz überwiegend das Vorwort verfasste. Die lfd. Nr. 561 bis 572 bearbeitete Mario Bebek im Rahmen eines Praktikums. Die lfd. Nr. 575-654 verzeichnete Staatsarchivreferendar Dr. Daniel Droste während eines Praktikums. Dabei wurden Dubletten sowie Broschüren ohne Bielefeldbezug nachkassiert.
Benutzungshinweise
- Archivalienbestellung: Bestand 103,2/Hauptamt, Nr. #
- Zitation: Stadtarchiv Bielefeld (StArchBI), Bestand 103,2/Hauptamt, Nr. #
Literatur
- Verwaltungsberichte der Stadt Bielefeld, ab 1852
- Vogelsang, Reinhard, Geschichte der Stadt Bielefeld, 3 Bde., 1980/1988/2005
Dr. Jochen Rath
Archivdirektor
Bielefeld, Oktober 2020
1) Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 225; s. a. Verwaltungsbericht 1945-1950, 1951, S. 10.
2) Verwaltungsbericht 1956, 1957, S. 3 f.
3) Ebd., S. 122 f.
4) Verwaltungsbericht 1965, 1967, S. 19 f.
5) Verwaltungsbericht 1968/69, 1971, S. 20.
6) Verwaltungsbericht 1962, 1958, S. 2 f.
7) Verwaltungsbericht 1972, o. J., S. 19 f.
8) Verwaltungsbericht 1973-1976, 1980, S. 61-63.
9) Verwaltungsbericht 1945-1950, 1951, S. 10.
10) Ebd.
11) Verwaltungsbericht 1960, 1962, S. 15.
12) Verwaltungsbericht 1961, 1962, S. 10.
13) Verwaltungsbericht 1962, 1964, S. 6.
14) Verwaltungsbericht 1963, 1964.
15) Verwaltungsbericht 1965, 1967, S. 19 f.
16) Verwaltungsbericht 1966, 1968, S. 13 f.
17) Verwaltungsbericht 1967, 1969, S. 14 f.; s. a. Verwaltungsbericht der Stadt Bielefeld 1968/69, 1971, S. 20.
18) Verwaltungsbericht 1970, 1972, S. 21 f.
19) Verwaltungsbericht 1973-1976, 1980, S. 61-63.
20) Verwaltungsbericht 1954, 1955, S. 5 f.
21) Ebd., S. 10 f.
22) Verwaltungsbericht 1955, 1956, S. 5.
23) Verwaltungsbericht 1957, 1958, S. 2 f.
24) Verwaltungsbericht 1957, 1958, S. 2 f.
25) Verwaltungsbericht 1957, 1958, S. 2 f.
26) Die Unterbringung der Flüchtlinge übernahm das 1946 eingerichtete Vertriebenenamt (Verwaltungs-bericht 1945-1950, 1951, 50).
27) Verwaltungsbericht 1945-1950, 1951, S. 11 f.
28) Verwaltungsbericht 1954, 1955, S. 5.
29) Ebd., S. 5 f.
30) Verwaltungsbericht 1956, 1957, S. 122 f.
31) Ebd.
32) Verwaltungsbericht 1956, 1957, S. 3 f.
33) Verwaltungsbericht 1962, 1964, S. 6.
34) Verwaltungsbericht 1966, S. 13 f.
35) S. z. B. Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 50 u. 188.
36) Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 79.
37) Vgl. Reinhard Vogelsang, Kleine Geschichte der Stadt Bielefeld, Bielefeld 2001, 5.
38) Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 232.
39) Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 193 (Neue Westfälische Zeitung, 19. Juni 1967).
40) Verwaltungsbericht 1955, 1956, S. 5.
41) Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 147.
42) Bestand 103,5/Presse- und Verkehrsamt, Nr. 20.