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Forderung; Auszahlung einer hinterlegten Geldsumme gemäß Urteil
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Schöffengericht Kerpen >> 8 Sonstiges >> 8.4 Schriftstücke zum Gerichtsverfahren
1729 - 1730
Enthält: Die Sache, um die es geht oder ging, ist eine von Seiten Johann Simons in einem Rechtsstreit mit Elisabeth Cremers schon am 16.3.1729 beim Amtmann Moss "in deposito" hinterlegte Geldsumme, die der Klägerin hätte ausgezahlt werden sollen. Das geschah nicht. In der Zwischenzeit verstarb Frau Cremers. So wendet sich im November 1729 der Neffe, der hochwürdige Herr Zahren, Pastor in Birgelen, an die Witwe des ebenfalls inzwischen verstorbenen Amtmanns, um die Auszahlung anzumahnen. Da er selbst nicht nach Kerpen kommen könne, soll das Geld entweder an den Mandatarius (Prozessbevollmächtigten) (Johann) Matthias Giersberg oder an dessen Schwager, den Steinfelder Halbwinner zu Derkum, als den derzeit Bevollmächtigten übergeben ("verabfolget") werden. Am 24.1.1730 fällt der Appellationskommissar Hofrat Godesberg ein entsprechendes Urteil, jetzt für Ludwig Lumbgens und seine (Lumbgens oder Giersbergs ?) Schwester Helena Giersberg, die Witwe Heinrich Beckers, die den Part der +Elisabeth Cremers übernommen hatten. Mit diesem Urteil und dem Brief ("Missiv") vom 23.11.1729 erscheint am 12.2.1730 Matthias Giersberg vor dem Kerpener Gericht und bittet um Realisierung der Auszahlung. Er verbürgt sich und die Seinen zugleich mit Hab und Gut dafür, die Frau Amtmännin, falls ihr aus der "Expedierung" des Geldes irgend eine Beschwernis oder "Ahnstandt" erwachse, zu entschädigen ("schadlos zu halten") oder die Gelder wiederum bei ihr zu deponieren. Das Gericht gibt dem Gesuch statt, behält sich aber vor, das Missiv des Pastors anzuerkennen. Das Depositum wird Giersberg, vorbehaltlich der Gerichtsgebühren, ausgeliefert.
Schriftstücke: 2
Archivale
Appellationskommissar - Godesberg
Cremers, Elisabeth
Giersberg - Johann Matthias, Prozessbevollmächtigter
Giersberg - Helena, Witwe Heinrich Beckers
Godesberg, Hofrat, Appellationskommissar
Lumbgens, Ludwig
Moss, Amtmann
Simons, Johann
Woestenrath, J.A.
Zahren, Pastor in Birgelen
Birgelen = Birgel (Kreis Düren) oder Birgelen (Wassenberg, Kreis Heinsberg) ?
Derkum
Depositum
Forderung
Missiv = Brief
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
