Die Gebrüder und Ulmer Bürger Egidius ("Gilg") und Otto Krafft bekennen, dass ihr verstorbener Vater zu Lebzeiten einen Jahrtag im Dominikanerkloster ("zu den Predigern") in Ulm [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3] gestiftet hat, der jedes Jahr am 17. März ("vff sanct Gertruten tag") begangen werden soll. Für diesen Jahrtag übergeben seine Söhne nun den Dominikanern die folgenden jährlichen Zinsen: - 4 Schilling Heller Erstzins von Haus und Hofstatt der Kräfftin in Ulm vor dem Dominikanerkloster. - 5 Schilling Heller und 3 Heller sowie 1 Weihnachtshuhn Erstzins von Haus und Hofstatt des Konrad Jost in Ulm vor dem Kraffttor. - 5 Schilling Heller und 10 Heller sowie 0,5 Weihnachtshuhn Erstzins von Haus und Hofstatt Ulrichs des Vadein in Ulm, die vormals Hering gehört haben. - 7 Schilling und 4 Heller sowie 1 Weihnachtshuhn Erstzins von Haus und Hofstatt des Schubennach in Ulm, die früher dem Täschler gehört haben. - 10 Schilling Heller Erstzins von den 4 Imi Hafer und 2 Hühnern, die Otto Krafft von dem Acker in Schwaighofen ("Swickhoffen") [Stadt Neu-Ulm] an der Viehweide, der früher Wissmann gehört hat, zustehen. Diese Zinsen sollen an dem Jahrtag zur Aufbesserung der Kost der Mönche am Konventstisch verwendet werden. Bei Säumnis fallen die Zinsen im betreffenden Jahr an das Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254]. Die Zinsen dürfen weder verkauft noch verpfändet oder belastet werden. Geschieht dies trotzdem, dann sind die darüber abgeschlossenen Verträge ungültig und die betroffenen Zinsen fallen für immer an das Spital in Ulm.