Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
B Rep. 400 Rudolf-Virchow-Krankenhaus (Bestand)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> B Bestände (West-) Berliner Behörden bis 1990 >> B 2 Senat von Berlin >> B 2.2 Nachgeordnete Einrichtungen >> B Rep. 400 bis B Rep. 416 Städtische Krankenhäuser
Vorwort: B Rep. 400 Rudolf-Virchow-Krankenhaus
1. Krankenhausgeschichte
Als größtes von vier neu gebauten städtischen Krankenhäusern wurde 1906 das "Rudolf-Virchow-Krankenhaus" mit 1600 Betten eröffnet. Es war zwischen 1899 und 1906 unter der Verantwortung des damaligen Stadtbaurates Ludwig Hoffmann geplant und im Pavillonstil gebaut worden. Das Hauptgebäude nahm neben der Verwaltung auch die Frauenklinik auf. Daneben bestanden zahlreiche Krankenpavillons mit Funktionsräumen (Untersuchungszimmer, Sterilisation, Arztzimmer, Teeküche) in der Mitte, die Seitenflügel beherbergten je einen Krankensaal. Auf dem Geländes des Krankenhauses fanden sich außerdem Operationsgebäude, eine Apotheke, Wirtschaftsgebäude, ein Badehaus und ein Wasserturm. Im Süden lag eine Infektionsabteilung.
Fast 70% der bebauten Fläche des Rudolf-Virchow-Krankenhauses wurden ab 1943 durch Bombenangriffe zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren nur noch 400 Betten und die Hälfte der Pavillons erhalten geblieben. In notdürftig hergerichteten Räumen versorgte man die Patienten, die v.a. wegen Entkräftung, Ernährungsmangel und Seuchen (u.a. Tbc) behandelt werden mussten. 1951 stieg die Bettenzahl wieder auf 1350 Betten und 106 Ärzte, 545 Pflegekräfte und 64 technische Dienstkräfte wurden nun beschäftigt. Die Leitung hatten Prof. Dr. Horsters und Dozent Dr. Heim inne. Anlässlich des 50-Jahrfeier des Rudolf-Virchow-Krankenhauses entwickelte man einen Wiederaufbauplan. Seit 1956 wurde ein chirurgisches Bettenhaus mit ca. 500 Betten, ein Bettenhaus für die Strahlentherapie und Nuklearmedizin für 80 Patienten sowie die Chirurgische Wachstation neu errichtet. Folgende Fachabteilungen waren eingerichtet: Innerlich Kranke, Chirurgie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Orthopädie, Urologie, Kieferchirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Kranke, Augenkranke, Strahlenheilkunde, Dermatologie. 1961 umfasste die belegbare Bettenzahl 1267 Betten.
Die Neurologische Abteilung nahm 1965 ihre Tätigkeit auf. 1967 schloss man das Kinderkrankenhaus Wedding (das frühere Kaiser- und Kaiserin Friedrich-Kinderkrankenhaus) mit dem Rudolf-Virchow-Krankenhaus zusammen und bildete daraus die Kinderklinik des Rudolf-Virchow-Krankenhaus. 1970 wurde die Urologische Abteilung aus der Chirurgisch-Urologischen Abteilung wieder als selbständige Abteilung ausgegliedert und versorgte nunmehr große Teile der urologisch Erkrankten aus dem Berliner Norden.
In den 1970-80er Jahren plante man eine neue Gesamtkonzeption, in dem auf die Sanierung der alten gebäude verzichtet wurde und Neubauten befürwortete. So wurde nahe der Sylter Straße 1973 ein achtgeschossiger Neubau für die "Innere Medizin" errichtet, der heute als Verwaltungsgebäude genutzt wird. 1973 betrug der Bettenstand 2314 Betten und sank 1979 auf 2164 Betten.
Seit 1980 fungierte eine Onkologische Abteilung als selbstständige Abteilung. 1981 betrug der Tagesdurchschnitt der jeweiligen Abteilung 120 Patienten. Die großen z.T. mehr als 300 Betten umfassenden Abteilungen wurden zu Gunsten neuer und kleinerer Abteilungen aufgelöst. 297 Ärzte, 1004 Pflegekräfte, 271 medizinisch-technische Dienstkräfte waren im Rudolf-Virchow-Krankenhaus beschäftigt. Zum 1. Juli 1985 wurde das Rudolf-Virchow-Krankenhaus als Haus der Zentralversorgung mit 1741 Betten (1498 Betten in der Augustenburger Straße, 243 Betten in der Kinderklinik Reinickendorfer Straße) geführt. Die meidzinische Versorgung erfolgte in fünf Abteilungen für Innere Medizin, zwei Abteilungen für Chirurgie sowie die Abteilungen für Orthopädie, Urologie, Neurochirurgie, Kieferchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, HNO-Krankheiten, Augenkrankheiten, Dermatologie, Strahlenheilkunde, Neurologie sowie eine Abteilung für Chronischkranke.
Im März 1986 beschloss der Senat, die Universitätsmedizin aus dem damaligen Klinikum Charlottenburg, das zur Freien Universität gehörte, in das Städtische Rudolf-Virchow-Krankenhaus zu verlagern. Diese Entscheidung setzte eine weitere umfangreiche Um- und Neubautätigkeit in Gang, die bis 1998 andauerte. Von den Ludwig-Hoffmann-Bauten blieben das Eingangsgebäude, in dem sich heute das Deutsche Herzzentrum Berlin befindet, und vier der Pavillons erhalten.
Mit dem Gesetz zur Neuordnung der Hochschulmedizin in Berlin vom Dezember 1994 war die Fusion des Rudolf-Virchow-Klinikums mit der Charité festgelegt worden. Im Jahre 1995 wechselte das Rudolf Virchow-Klinikum zunächst von der Freien Universität zur Humboldt-Universität, 1997/98 fusionierten die medizinischen Fakultäten und dann auch die Klinika (Klinikum Charité Mitte und Rudolf-Virchow-Klinikum sowie zwei Forschungskliniken in Berlin-Buch) zum gemeinsamen Klinikum "Charité" der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahre 2003 wuchs die Charité durch Fusion mit dem Universitätsklinikum Benjamin Franklin zur "Charité - Universitätsmedizin Berlin" und damit zu Europas größtem Klinikum.
Die vorliegende Überlieferung gelangte im Februar 1992 und im August 1999 aus dem Rudolf-Virchow- Klinikum in das Landesarchiv Berlin.
2. Bestandsbeschreibung
Der Bestand enthält 77 Personalakten von Ärzten, Zahnärzten und zwei Hebammen (1,20 lfm) mit der Laufzeit 1945 - 1967. Einige Akten enthalten auch Dokumente aus den Jahren 1978 - 1982.
Die Akten wurden mit der Software Augias-Archiv 8.3 verzeichnet und sind nun über die Findmittel Datenbank und Findbuch zugänglich.
Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, B Rep. 400 Nr. … .
3. Korrespondierende Bestände
Landesarchiv Berlin A rep. 003-04-07 Rudolf-Virchow-Krankenhaus
Landesarchiv Berlin B Rep. 002 der Regierende Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei
Landesarchiv Berlin B Rep. 010 Senatsverwaltung für Wirtschaft
Landesarchiv Berlin B Rep. 012 Senatsverwaltung für Gesundheit
Landesarchiv Berlin B Rep. 080 Landesverwaltungsamt Berlin
Landesarchiv Berlin B Rep. 203 Bezirksamt Wedding
Landesarchiv Berlin F Rep. 270 Allgemeine Kartensammlung
Landesarchiv Berlin F Rep. 290 Allgemeine Fotosammlung
Landesarchiv Berlin F Rep. 400 Filme
Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsarchiv
4. Literatur
1906 - Rudolf-Virchow-Krankenhaus - 1981, Hrsg. vom Rudolf-Virchow-Krankenhaus, Berlin 1981.
50 Jahre Rudolf-Virchow-Krankenhaus Berlin - Festschrift, In: Berliner Medizin - Sonderheft, Berlin 1956.
50 Jahre Rudolf-Virchow-Krankenhaus, Hrsg. Von der Verwaltung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses, Berlin 1956.
60 Jahre Rudolf Virchow-Krankenhaus, In: Forschung, Praxis, Fortbildung, 17. Jg. Heft 20, Berlin 1966.
Bericht über Krankenhausbettensituation und Bettenplanung, Sonderdruck des Senators für Arbeit, Gesundheit und Soziales.- Berlin 1970.
Denkschrift über eine Zielplanung für die Berliner Krankenanstalten (Bettenbilanz). Hrsg.: Der Senator für Gesundheitswesen.- Berlin 1960.
Die Krankenanstalten Berlins seit 1945. Hrsg.: Der Senator für Gesundheitswesen Berlin.- Berlin 1958.
Gottwald, Franz: Das Rudolf-Virchow-Krankenhaus am Augustenburger Platz, In: Heimatbuch vom Wedding, Berlin 1924.
Führer durch das soziale Berlin (Graubuch), Hrsg.: Archiv für Wohlfahrtspflege.- Berlin 1952.
Heim, Wilhelm: 1906 - RVK - 1981. 75 Jahre Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin, Erinnerung und Ausblick. Berlin 1981.
Krankenhausplan 1986 für das Land Berlin. Sonderdruck des Senators für Gesundheit und Soziales.- Berlin 1986.
Peters, Dietlinde: Das Rudolf-Virchow-Krankenhaus, Augustenburger Platz 1, In: Geschichtslandschaft Berlin - Orte und Ereignisse Wedding, Hrsg. Von der Historischen Kommission zu Berlin, Berlin 1990.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.