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Im Auto an die Oberitalienischen Seen! [Titel; Einträge zu zwei Reisen im Mai 1909 und Juni 1910]
Enthält (Blatt 21 recto - 24 recto) Tagebucheintrag zum 13.05.1909:
2/21 recto:
Unter der Glyzinenlaube nahmen wir am andern Morgen den Kaffee ein u. waren begeistert von der Schönheit des Comer-See's.-
2/21 verso:
Foto: Beim Frühstück [Reisegruppe unter Pergola]
Immerhin schien Varenna nicht der passende Platz zu einem mehrtägigen Aufenthalt für uns zu sein.-
Die vom Blütenduft übersättigte Luft war allzu weich u. da überdies die Preise im Hotel
2/22 recto:
Foto: Varenna [Blick zur Stadt vom See aus]
zu große Anforderungen an unsere Reisecasse stellten, entschlossen wir uns mit dem Kahn einen kleinen Ausflug zu unternehmen um ein anderes Standquartier zu suchen.-
2/22 verso:
Jenseits des See's, liegt am Fuße des Vorgebirges Bellagio.-
Schon entzückt bei der Anfahrt dort, beschlossen wir hier zu bleiben. Dies hatten wir um so weniger zu bereuen, als wir in einem italienisch geführten Hôtel recht gut unterkamen.-
Zuerst mußten wir jedoch wieder nach Varenna zurück, um von hier aus mit dem Auto - über Lecco - das andere Ufer des See's zu gewinnen.
Leider war inzwischen die Sonne wieder verschwunden.-
Dunkle Wolkenmassen zogen herauf, allmählich sich zerteilend, den ganzen Himmel mit eintönigem Grau überziehend.-
Sollte und diesmal das Wetterglück nicht
2/23 recto:
Foto: Drei Grazien [sitzende Frauen mit Hüten]
so hold sein wie in den Vorjahren?
Dieselbe Straße, die wir am vorhergehenden Tag bei heißer Sonne fuhren, mußten wir heute mit offenem Verdeck zurücklegen.-
Immer dichter fiel der Regen, vom See u. den Bergen war kaum mehr etwas zu sehen u. als wir wieder in Lecco ankamen, waren wir froh, ein festes Dach über uns zu haben.-
Unter solchen Umständen war es nicht ratsam, die nicht ungefährliche bergige Strecke nach Bellagio, mit dem Auto zurückzulegen.-
Schweren Herzens entschlossen wir uns deshalb wieder unseren treuen Reisebegleiter
2/23 verso:
Foto: Varenna [Vogelschau zum Ort und zum Comersee]
im Stiche zu lassen, um eine verhältnismäßig kurze Überfahrt mit dem Schiffe zu wählen.-
Das Auto wurde in der Garage gut untergebracht u. wir wateten,
2/24 recto:
die Wasserlachen vorsichtig umgehend, zur Dampfschiffstation.
Ein trauriges Bild von Autoreisenden!
Umfang/Beschreibung: 4 Blatt
Archivale
Bemerkungen: In weinrotem Leder gebundens Buch mit Goldschnitt. Auf dem Einbanddeckel golden eingeprägter Titel "Im Auto an die Oberitalienischen Seen!" und Goldrand. 142 handbeschriebene Seiten und 140 teilweise zugeschnittene eingeklebte Fotografien. Auf den Innenseiten des Buchdeckels Blütenmuster mit Goldeinsprengseln und Bleistifteintrag mit Preisangabe