Bischof Wulbrand von Minden bestätigt, daß Hardeke Hadewig, Schildführer, und seiner Frau Fredeke dem Altar der Heiligen Andreas, Nikolaus und Lucia in der Kollegiatkirche zu Lübbecke zur Stiftung einer Vikarie zwei Hufen Land geschenkt haben. Eine Hufe liegt im Lübbecker Feld und gehörte ehemals Erdewin Gropelingk, Kanoniker zu Lübbecke, die andere, genannt Koldehof, im Dorf und Feld zu Hedeme im Kirchspiel Alswede, die Engelke Hodde bebaut. Der Vikar soll dafür wöchentlich drei Messen lesen, eine für die Toten, eine zu Ehren Unserer Lieben Frau und die dritte nach seinem Willen. Er ist zum Chor verpflichtet wie die anderen Vikare. Opfer, die diesem Altar gegeben werden, fallen wie üblich an Dechant und Kapitel des Stifts. Zur freien Benutzung der Kirchengeräte (böcher, wyn, broth klenodien) soll der Vikar jährlich aus seinen Einkünften eine halbe Mark dem Dechanten und Kapitel des Stifts abgeben. Als ersten Vikar hat Hardeke Hardewig den Priester Reiner Gropeling bestimmt, den der Bischof zugleich bestätigt. Künftig steht das Belehnungsrecht dem Ältesten der Stifterfamilie zu und dann soll der Dechant des Stifts dem Belehnten die Vikarie übertragen. Nach dem Aussterben der Familie soll das Collationsrecht an den Bischof von Minden fallen, der aber nur einen geweihten Priester ernennen soll. Siegelankündigung des Bischofs und des Kapitels St. Andreas zu Lübbecke. Datum: geben im Jahr unseres Heren, so man zahlt tausend vierhundert dre undt twintich jaher am dage Nicolai confessoris.