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Grenzabschnitt zur Volksrepublik Polen (Bestand)
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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
1951-1989
Geschichte des Bestandsbildners: Aufstellung: 10.9.1961, Bef. 22/61 KDGP als selbständiges GR-18 Umbenennung: 1.11.1963, Bef. 95/63 MfNV u. Bef. 61/63 CGT 1986, Bef. 75/86 MfNV in Grenzbrigade zur VR Polen 1.7.1990, Bef. 10/90 MfNV u. Bef. 15/90 CGT zur Formierung Grenzschutz Polen
1961 aus der Grenzbereitschaft Frankfurt/Oder als selbständige 18.Grenzbereitschaft aufgestellt, am 01. April 1962 in selbständiges Grenzbataillon-18 umbenannt und zum selbständiges Grenzregiment-18 erweitert, erfolgte am 01. November 1963 lt. Befehl Nr. 95/63 des Ministers für Nationale Verteidigung und Befehl Nr. 61/63 des Chefs der Grenztruppen die Umbildung des selbständigen Grenzregiments-18 in den Grenzabschnitt zur Volksrepublik Polen. Nach Auflösung der Grenzkompanien bestand der Abschnitt aus 5 Unterabschnitten mit 45 Grenzabschnittsposten und aus 14 Sicherungseinheiten. Der Grenzabschnitt erstreckte sich über 435,5 km Länge.
Der Grenzabschnitt zur Volksrepublik Polen wurde dem Kommando der Grenztruppen unterstellt. Der Standort des Stabes war Frankfurt/Oder.
Zum Regiment gehörte auch der Kontrollpassierpunkt (KPP) Frankfurt/Oder. Dieser Kontrollpassierpunkt war für den reibungslosen grenzüberschreitenden Schienen-, Fahrzeug- und Personenverkehr verantwortlich. Die Oderbrücken im Raum Frankfurt/Oder waren von strategischer Bedeutung. Über sie wurde der Hauptteil für die in der DDR stationierten sowjetischen Truppen und auch der Warenlieferungen zwischen der DDR, Polen und der Sowjetunion abgewickelt.
Die Struktur des Grenzabschnittes wurde im Ausbildungsjahr 1981/82 durch die Schaffung von 2 neuen Kommandantenbereichen erweitert. Der Grenzabschnitt zur Volksrepublik Polen verfügte somit über 6 Kommandantenbereiche. Diese Bereiche umfassten:
Kommandantenbereich mit den Grenzübergangsstellen
Görlitz Zittau Eisenbahn und Straße
Görlitz Eisenbahn und Straße
Horka Eisenbahn
Forst Bad Muskau Straße
Forst Eisenbahn und Autobahn
Guben Guben Eisenbahn und Straße
Eisenhüttenstadt Wasser
Frankfurt/Oder Frankfurt/Oder Eisenbahn und Straße
Frankfurt/Oder Autobahn und Wasser
Schwedt Schwedt Straße
Hohensaaten Wasser
Gartz Wasser
Mescherin Wasser
Pomellen Pomellen Autobahn
Linken Straße
Granbow Eisenbahn
Tantow Eisenbahn
Im Ausbildungsjahr 1982/83 wurde für das bisherige Strukturelement Technik und Ausrüstung die Bezeichnung Technik und Bewaffnung eingeführt.
Die Umbenennung des "Grenzabschnitts zur Volksrepublik Polen" in "Grenzbrigade zur Volksrepublik Polen" erfolgte auf der Grundlage des Befehls Nr. 75/86 des Ministers für Nationale Verteidigung und der Anordnung Nr. 18/86 des Chefs der Grenztruppen zum 01. Dezember 1986. Gleichzeitig wurde der Leiter in Kommandeur umbenannt. In diesem Zusammenhang ergaben sich folgende wesentliche strukturelle Veränderungen:
- Bildung eines Wach- und eines Nachrichtenzuges,
- Bildung einer Gruppe politische Arbeit
- je Unterabschnitt einen Offizier Grenzüberwachung und eine Zivilplanstelle
Sachbearbeiter.
Am 25. November 1987 übergab der Chef der Grenztruppen Generalleutnant Klaus-Dieter Baumgarten im Auftrag des Ministers für Nationale Verteidigung der Grenzbrigade zur Volksrepublik Polen die Truppenfahne.
Anläßlich des 42. Jahrestages der Grenztruppen der DDR verlieh am 25. November 1988 der Chef der Grenztruppen Generaloberst Klaus-Dieter Baumgarten auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung der Grenzbrigade zur Volksrepublik Polen den Ehrennamen "Hermann Gartmann".
Der Befehl Nr. 49/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung löste die Grenztruppen auf. Mit Wirkung vom 28. September 1990 wurden die Dienstgeschäfte dem Auflösungs- und Rekultivierungskommando des Ministeriums für Abrüstung und Verteidigung übergeben. Für etwa ein Jahr bestand noch der Zentrale Auflösungsstab.
Kommandeure:
Oberstleutnant Gustav Gaing - 28. Februar 1964
Oberst Heinz Krammer 01. März 1964 - 31. August 1981
Oberst Harry Beutner 01. September 1981 - 31. Mai 1986
Oberst Günter Lehmann 01. Juni 1986 -
Politabteilung Grenzabschnitt zu Polen DVP 49:
Die bis 1961 an der Grenze stationierte 7.Grenzbrigade mit den beiden Grenzbereitschaften Löcknitz und Görlitz sowie der selbständigen Grenzabteilung Frankfurt/Oder und eine Anzahl ihrer Kompanien wurden aufgelöst. Für die Sicherung dieses Grenzabschnittes wurde die 18.selbständige Grenzbereitschaft aufgestellt. Die freigewordenen Kräfte verstärkten die Grenze zu Westberlin und zur BRD. Sie bildeten einen wichtigen Grundstock für die neu aufzustellende Grenzbrigade in Kalbe. Die 18.selbständige Grenzbereitschaft wurde mit der neuen Struktur vom April 1962 zum 18.selbständigen Grenzbataillon umgebildet.
Das bisherige Grenzbataillon(regiment ?) 18 (GR-18) wurde mit Wirkung vom 01.11.1963 in den Grenzabschnitt zur Volksrepublik Polen umgebildet. Nach Auflösung der Grenzkompanien bestand dieser Abschnitt aus 5 Unterabschnitten mit 45 Grenzabschnittsposten und aus 14 Sicherungseinheiten (siehe Befehl Nr. 61/63 des Chefs der Grenztruppen vom 21.10.1963). An den Grenzen zur VR Polen und zur CSSR wurde demnach von den Grenztruppen keine Grenzsicherung, sondern lediglich eine Grenzüberwachung durchgeführt. Organe dieser Überwachung waren die "Unterabschnittsleiter" mit kleinen Stäben und ihnen unterstellte "Grenzabschnittsposten", meist ältere, aus der Truppen herausgezogene Berufsunteroffiziere, die im Einzeldienst eingesetzt waren. Lediglich zur Sicherung der Grenzübergangsstellen (GÜST) sowie von Brücken und wichtigen Versorgungsobjekten, insbesondere Anlagen zur Sicherstellung der Versorgung der GSSD, bestanden kleinere Sicherungseinheiten mit Stärken zwischen 15 und 30 Grenzsoldaten. Der Leiter der Politabteilung war als Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politischen Verwaltung des Kommandos der Grenztruppen unterstellt und rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung führte auch die Grundorganisationen der SED ¿ nur diese Partei war in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation sowie die Armeesportvereinigung "Vorwärts". Die letzten drei Organisationen galten als formell selbständig. Mit Hilfe ihrer Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch durchgesetzt.
DVH 28 - Deutsche Grenzpolizei/ Ostgrenze
Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferung
Der Bestand enthält die archivalische Überlieferung des Bereiches des Grenzabschnitts zur Volksrepublik Polen:
- Befehle des Leiters des Grenzabschnitts, 1963-1990;
- Befehle des Leiters des Grenzabschnitts über Kader, 1965-1989;
- Anordnungen des Leiters des Grenzabschnitts, 1967-1987;
- Pläne und Protokolle von Dienstberatungen, 1975-1985;
- Entschlüsse des Leiters des Grenzabschnittes zur Organisation und Führung der
Grenzüberwachung, 1969-1985;
- Übergabe/Übernahme der Dienstgeschäfte, 1966-1990;
- Berichte über die finanzökonomische Arbeit 1979-1986;
- Beratungen mit den Organen des Zusammenwirkens,1964-1990;
- Beratungen mit den Grenzbevollmächtigten DDR-Volksrepublik Polen, 1981-1990;
- Vereinbarungen zum grenzüberschreitenden Verkehr, 1972-1986;
- Planstellenbesetzungslisten, 1967-1970;
- Funktionsverteilungspläne, 1972-1990;
- Alphabetischer Nachweis der Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere des Grenzab-
schnitts, 1966-1984;
- Auskunftsdokumentation über Grenzübergangsstellen, 1977-1984;
- Ergebnisse der Grenzüberwachung, 1960-1988;
- Protokolle über Grenzzeichen, Erneuerung der Grenzmarkierung, Beschreibung
des Grenzverlaufs, 1950-1960;
- Grenzverletzungen, Festnahmen, 1989;
- Chroniken des Grenzabschnitts, 1963-1985;
- Auswertung der Ausbildungsjahre, 1962-1987
- Um- und Ausbau von Grenzübergangsstellen, 1972-1985;
- Bauunterlagen, 1955-1986;
- Instandhaltung von Objekten, 1976-1990;
- Umschulungsmaßnahmen, 1990.
Politabteilung Grenzabschnitt zu Polen DVP 49:
Der Bestand enthält:
Arbeitspläne 1968-1971;
Zusammenarbeit mit den polnischen Grenzbrigaden 1966;
Zusammenarbeit mit einer Schule in Frankfurt/Oder 1966;
Politische Arbeit u.a. Informationsberichte 1962-1967,
Auswertung der 11. Tagung des ZK der SED (sogen. Kahlschlag-Plenum) 1965-1967,
Delegiertenkonferenz der FDJ 1965,
Delegiertenkonfernz der SED 1967,
Parteikontrollkommision 1968-1970.
Erschließungszustand: Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den Registraturbildnern auf der Grundlage des
Einheitsaktenplanes, K 01/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv wurden die Akten nach der Bewertung und Verzeichnung numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert. Sie erhielten die Archivsignatur VA-06-...
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung und die Akten erhielten eine neue Signatur GT ... . Im Ergebnis entstanden verschiedene Findhilfsmittel.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zugeführt.
Die Zusammenführung der Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Grenztruppen der DDR machte eine Neuordnung der Bestände notwendig.
Im März 2009 wurde der Bestand des Grenzabschnitts zur Volksrepublik Polen neu bewertet, verzeichnet, umsigniert und im Magazin unter der Bestandssignatur DVH 55/... eingelagert.
Die Bestellung und Zitierung der Akten erfolgt unter Verwendung der Bestandssignatur (DVH 55) und der jeweiligen Nummer des Aktenbandes.
Die Quellenangabe lautet beispielsweise BArch, DVH 55/200.
Politabteilung Grenzabschnitt zu Polen DVP 49:
Die Akten der Politorgane wurden durch das Archiv der Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen wurden dort geordnet und verzeichnet. Sie noch nicht in die Datenbank eingegeben und müssen noch unter Potsdam-Signaturen GT-P/ bestellt und zitiert werden. Die Überlieferung bricht 1971 ab, neuere Akten könnten noch im ungeordneten Teil aufbewahrt werden?