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MWF Minister Jochimsen NW 0461 (Bestand)
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Form und Inhalt: Der Bestand NW 461 wurde 1988 vom Ministerbüro des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung an das Hauptstaatsarchiv abgegeben und unter der Nr. III 7/88 akzessioniert. Er umfasst 49 Ablieferungseinheiten, woraus sich bei der Verzeichnung 83 Einheiten ergaben, 23 Einheiten sind zur Kassation vorgesehen. Zeitlich erfasst der Bestand die Jahre 1970-84, wobei die Jahre 1978-80 im Vordergrund stehen, die Amtsjahre des damaligen Wissenschaftsministers Prof. Dr. Reimut Jochimsen.
Beherrschende Themen dieses kurzen Zeitabschnitts waren die Erarbeitung der Gesetze über die wissenschaftlichen Hochschulen und die Fachhochschulen, das Studentenschaftsgesetz sowie die Untersuchungen über die soziale Lage der Studenten. Weiterhin ging es um Fragen der Studienreform und der Reform der Lehrerausbildung. Das grundsätzliche Verhältnis von Staat und Kirche wurde wiederholt problematisch, als an mehreren nordrhein-westfälischen Hochschulen für einige Professoren der Entzug der kirchlichen Lehrererlaubnis drohte bzw. durchgesetzt wurde.
Die abgegebenen Akten waren überwiegend nach dem Abteilungen, Gruppen und Dezernaten geordnet. Sie entsprechen dem Typus nach mehr dem Charakter von Handakten und enthalten of kurzgefasste und zugespitzte Stellungnahmen der einzelnen Abteilungen, verbunden mit Politischen Bewertungen, meist auf der Ebene des Abteilungsleiters, des Persönlichen Referenten oder des Staatssekretärs. Diese Stellungnahmen sind in den einzelnen Sachakten der Dezernenten, wenn überhaupt, nur sehr verstreut zu finden. Um diesen Überlieferungscharakter zu erhalten, sollen nur wenige Akten kassiert werden. Sie betreffen die Akten, die mit zentralen aufgaben der Regierungsarbeit in Nordrhein-Westfalen nur am Rand zu tun haben: z.B. Besuch einer chinesischen Universitätslegation, Besuch des Bundespräsidenten in Bielefeld, Datensammlungen zu den einzelnen nordrhein-westfälischen Universitäten sowie über NW herausgehende Bundesangelegenheiten. Dagegen wurde die umfangreiche Korrespondenz mit einzelnen Gewerkschaften und -gruppe zu hochschulpolitischen Fragen aufbewahrt, sie ist typisch für die Zusammensetzung dieses Aktenbestandes und lässt außerdem stärker persönliches Interessen des Ministers erkennen.
Bei der Verzeichnung mussten häufig neue quantitative Akteneinheiten gebildet werden. Gleichzeitig wurde die vorgegebene Gliederung etwas gestrafft und nach inhaltlichen Aspekten geordnet. Weitergehende und ergänzende Akten enthalten die Bestände (Hochschulreform) NW 144, 181; 356, 417, (Schulreform/Lehrerausbildung) NW 18, 26, 143, 145, 388, 471, 472, (Forschungsförderung) NW 316, 350, 369, 480, 407, 417, 418.
Die Verzeichnung nahm im Mai/Juni 1991 Dr. Reinicke vor. Das Findbuch schrieb Frau Wehling.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
