Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Münnerstadt ("Munerstat") verkaufen einen jährlichen Zins von 2,5 rheinischen Gulden an Dr. Thomas Geißler, derzeit wohnhaft in Haßfurt, der ihnen dafür 50 Gulden bezahlt hat. Er hat diesen Zins als Testamentsvollstrecker seiner Schwester Barbara Thein erworben. Der Zins soll zu einem jährlichen Begängnis für Barbara Thein, ihren Ehemann Kaspar Thein und ihre Kinder in der Pfarrkirche in Münnerstadt verwendet werden, das von den Priestern in der Deutschordenskommende in Münnerstadt, den Schulmeistern und den anderen Priestern in der Stadt feierliche gehalten werden soll. Dabei sollen die jeweiligen Bürgermeister der Stadt diesen Zins auf folgende Weise verteilen: jedem teilnehmenden Priester 12 Pfennige, dem Oberschulmeister 12 Pfennige, dem Unterschulmeister 6 Pfennige, dem Küster 8 Pfennige und den Gotteshausmeistern in Münnerstadt 1 Gulden, wofür diese für die Kerzen zum dem Begängnis sorgen sollen. Was dann noch von dem Zins übrig ist, das sollen die Bürgermeister mit Wissen des Komturs der Deutschordenskommende an Hausarme in Münnerstadt verteilen. Wird die Stadt mit der Bezahlung des Zinses säumig, dann kann der Komtur bei der Stadtherrschaft die Bezahlung des Zinses anmahnen. Der Stadt steht das Recht zu, den Zins um die bezahlte Summe abzulösen. Davon sollen dann mit Wissen des Komturs andere Einkünfte erworben werden, von denen dann das Begängnis abgehalten werden soll. Der geben ist 1469 an sant Bonifacien tagk. Aussteller: Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft der Stadt Münnerstadt. Empfänger: Deutschordenskommende Münnerstadt