Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz bekundet, dass Markgraf Jakob I. von Baden (+) an dessen Hofmeister Hans von Stadion, Ritter, die zwei Dörfer Ingersheim [Großingersheim und Kleiningersheim] bei Besigheim um 2.000 Gulden versetzt hatte. Der Markgraf hat Besigheim sodann um eine Geldsumme an den Aussteller versetzt. Kurfürst Friedrich bewilligt nun seinem Getreuen Dieter von Urbach, die Dörfer mit Gülten, Rechten, Gefällen, Vogteien, Hauptrechten, Diensten usw. von Wilhelm von Stadion an sich zu lösen und zu nutzen, wobei sich der Pfalzgraf eine Rücklösung um 2.000 Gulden vorbehält. Der Inhaber darf keine Bede und Steuer erheben. Kurfürst Friedrich will Dieter von Urbach und seine Erben bei der Pfandschaft handhaben und ihre Untertanen schirmen, so wie sie die pfalzgräflichen Leute und Rechte schirmen sollen. Der Pfalzgraf behält sich den Ingersheimer Forst vor, doch sollen Dieter von Urbach und seine Erben Brennholz mit Bewilligung der Amtleute zu Besigheim schlagen dürfen. Die Gewohnheit der Bewohner der Dörfer, mit Holz aus dem Forst Rebpfähle herzustellen, soll unberührt bleiben. Dieter und seine Erben sollen darüber hinaus pfandweise das Fischwasser und Fährrecht (fare) für 40 Gulden und die Mühle für 30 Pfund Heller besitzen, die der Pfalzgraf um dieselben Summen ablösen mag. Es folgen Bestimmungen zur Lösung der Pfandschaft unter halbjährlicher Ankündigung, zur Überweisung der Summe nach Heilbronn oder Besigheim sowie zu den Lösungsrechten der Markgrafen von Baden. Auf fol. 137v Vermerk, dass die Pfandverschreibung nach dem Tode Dieters von Urbach an Konrad Schenk von Winterstetten gelangt ist. Von diesem hat Hans von Stadion sie, mit Bewilligung Kurfürst Philipps von der Pfalz, um 2.000 Gulden gelöst und an sich gebracht, wobei er dem Pfalzgrafen am 27.04.1481 (uff fritag nach ostern) 500 Gulden nach Heidelberg überantwortet hat. Darunter Vermerk, dass Kurfürst Philipp dem Hans von Emershofen am 23.04.1483 (uff sant Jorgen des heiligen ritters tag) bewilligt hat, die Pfandschaft um 2.500 Gulden an sich zu bringen und 150 Gulden an der Kelter zu verbauen.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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