In addition to the technically required cookies, our website also uses cookies for statistical evaluation. You can also use the website without these cookies. By clicking on "I agree" you agree that we may set cookies for analysis purposes. You can see and change your cookie settings here.
Ratsarchiv (bis 1802) >> 11 Handel und Gewerbe (A XI)
In Gesetzgebung und Verwaltung war der Rat seit 1553 wieder der Kontrolle durch die Ämter und Gilden unterworfen. Zu Münster gab es 17 Gilden. Die Vertretung der Gilden gegenüber dem Rat nahmen die 34 Gildemeister wahr, aus deren Mitte 2 "Alderleute" als Sprecher gewählt wurden. Sie besaßen das Vetorecht und mußten zu allen wichtigen Fragen gehört werden. Ihr Einfluss auf Gesetzgebung und Verwaltung des Rates war erheblich (Stadtverteidigung, Steuerausschreibungen, Festsetzung der Münzkurse, Kontrolle der Stadtrechnungen durch Alder- und Meisterleute). 1583 behaupteten Alder- und Meisterleute ihr Recht, gemeinsam mit Bürgermeistern und Rat den Landtag zu beschicken. Im Unterschied zu den Ämtern und Gilden besaßen die 10 "Bruderschaften" (Altflicker, Barbiere, Bombasidenmacher, Buchbinder, Dachdecker, Drechsler, Hechelmacher, Leineweber, Tischler, Tuchscherer) keine politischen Vertretungsrechte. Literatur: Niesert, Joseph, Münstersche Urkundensammlung, 3. Bd.: Urkunden über Städtegründung, Stadtrechte, das Gildewesen und die Hanse, Coesfeld 1829. Krumbholtz, Robert, Die Gewerbe der Stadt Münster bis zum Jahre 1661 (Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven 70), Leipzig 1898. Hanstein, Thomas, Das Handwerk in Münster im 18. Jh. Soziale Lage und zünftige Organisation unter den Bedingungen von Stadtentwicklung und Gewerbepolitik, bearb. v. Oliver Janz, in: Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster, N.F. 12, Münster 1987, S. 34-138. Homann, Hans-Dieter, Die Gilden. Berufsgenossenschaften, Sozialverbände, Standesvertretung (Geschichte original - am Beispiel der Stadt Münster 8), Münster ²1988. Kirchhoff, Karl-Heinz, Gesamtgilde und Gemeinheit in Münster (Westf.) 1410 bis 1661. Zur Entwicklung einer bürgerschaftlichen Vertretung innerhalb der Ratsverfassung, in: Ders., Forschungen zur Geschichte von Stadt und Stift Münster. Ausgewählte Aufsätze und Schriftenverzeichnis, hrsg. v. Franz Petri u.a., Warendorf 1988, S. 235-279.