Vor einiger Zeit hatte sich der Ulmer Bürger Ulrich Neithardt mit einigen Knechten und Helfern nach Baustetten ("Pawstetten") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach] begeben, um dort einen unbotmäßigen Hintersassen zum Gehorsam zu bringen. Dabei ist Leonhard Leichtlin ums Leben gekommen. Daher haben nun Burkhard von Ellerbach [Gde. Holzheim/Lkr. Dillingen] zu Laupheim [Lkr. Biberach] und Wilhelm Besserer, Altbürgermeister zu Ulm und Hauptmann des Schwäbischen Bundes, als von beiden Seiten anerkannte Schiedsrichter einen Vergleich zwischen Ulrich Neithardt und seinen Helfern auf der einen Seite sowie den Söhnen, Töchtern und Schwiegersöhnen des Leonhard Leichtlin Eberhard, Leonhard, Johann und Peter Leichtlin, Andreas Stromair dem Jüngeren, Appollonia Leichtlin und ihrem Ehemann Johann Jäger, Barbara Leichtlin und ihrem Ehemann Johann Rieger und Margarete Leichlin auf der anderen Seite vermittelt. Ihr Schiedsspruch sieht vor, dass beide Parteien den Streit unverzüglich beilegen und auf jegliche Racheakte und die Einlegung weiterer Rechtsmittel verzichten. Außerdem wird Ulrich Neithardt dem Sohn des Leonhard Leichtlin Eberhard den Hof, den zuvor sein getöteter Vater bewirtschaftet hat, ohne Entrichtung eines Handlohns auf Lebenszeit verleihen. Diesen Schiedsspruch haben beide Parteien angenommen.