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Walther Schönfeld (1888-1958), Nachlass (Bestand)
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Eberhard Karls Universität Tübingen, UB - Universitätsarchiv
Bestand
UAT 645/
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Nn Nachlässe S >> Walther Schönfeld (1888-1958)
1919-1960
Bestandsbeschreibung: Übernommen: 1995-2002 aus Privatbesitz.
Paul David Walther Schönfeld
19.5.1888 geb. in Ober-Baumgarten, Kreis Bolkenhain, gest. 24.2.1958 in Tübingen
Vater: Friedrich Schönfeld, Pfarrer, geb. Teutscher Kr. Liegnitz 15.5.1860. Mutter: Martha geb. Matzke, geb. 12.6.1858 Wengen, Liegnitz.
19.3.1906 Reifeprüfung in Strehlen
1906-1909 Studium der Rechte in Göttingen, Leipzig und Breslau
11.11.1909 Erste Juristische Staatsprüfung in Breslau
10.12.1909 Promotion in Breslau (Dissertation: Teilnahme von Zivil- und Militärpersonen an gemeinen und militärischen Delikten). Diplom vom 20.6.1911.
1909-1914 Juristischer Vorbereitungsdienst, Große juristische Staatsprüfung
1914-1919 Heeresdienst
1919-1920 Assistent bei der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Breslau
1920-1922 außerplanmäßiger Assistent am Kirchenrechtlichen Institut der Universität Berlin
1921 Habilitation in Breslau
1922-1922 Privatdozent in Breslau
1922-1925 Lehrstuhlvertreter, dann ordentlicher Professor (planmäßiger Extraordinarius und pers. Ordinarius) und Direktor des Juristischen Seminars in Königsberg
1924 Vorlesungen über deutsche Rechtsgeschichte am Herder-Institut in Riga
1925-1929 ordentlicher Professor (planmäßiger Ordinarius) für Deutsche Rechtsgeschichte verbunden mit Vertretung des detusche Privatrechts, des Rechts des BGB, des Handels- und Arbeitsrechtes in Greifswald als Nachfolger von
Prof. Frommhold.
1926 Verehelichung mit Agnes Emmy Barbara Ingeborg Leipoldt geb. 16.3.1904 in Aachen, gest. 2.12.2001, Tochter des Geheimen Finanzrats a. D. Karl August Leipoldt, geb. 21.12.1858 in Eickel Kr. Bochum, gest. 6.11.1905 in
Bochum, und seiner Frau Anna geb. Kulenkampff, geb. 28.1.1878 in Bremen, Stieftochter des Greifswalder Universitätskurators ? Bosse
1929 Berufung auf den Lehrstuhl für deutsches, bürgerliches und Handelsrecht in Tübingen
1929 Akademische Antrittsrede »Puchta und Hegel« im Festsaal der Universität
1930 Ausdehnung der Lehrverpflichtung auf das Kirchenrecht
1934 Ruf an die Universität Leipzig auf den Lehrstuhl für deutsches, Handels- und
Kirchenrecht als Nachfolger von Alfred Schultze abgelehnt
bis 1937 Mitglied des Württembergischen Allgemeines Dienststrafhofes
1937 Ruf an die Universität Königsberg auf den Lehrstuhl für Rechtsgeschichte, -philosophie und Kirchenrecht abgelehnt
1940 Hauptmann d. R.
1943 Ruf an die Universität Breslau abgelehnt
vor 1933 Mitglied in der Deutschen philosophischen Gesellschaft
vor 1933 Mitglied in der Gesellschaft Deutscher Staat
vor 1933 Mitglied in der Vereinigung deutscher Rechtshistoriker
1927-1933 Mitglied der Deutsch-nationalen Volkspartei
1932-1934 Mitglied des Stahlhelm, 1933 bis März 1934 Ortsgruppenführer
1930-1933 Mitglied im Reichsbund höherer Beamter
1933 Mitglied im Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen (NS-Juristenbund)
1934 Mitglied der SA, seit 1936/37 der Reiter-SA, zuletzt als Obersturmführer z.V.
1934 Mitglied im Reichsbund deutscher Familie
1935 Mitglied des NS-Dozentenbundes, Vertrauensmann für die Juristische Fakultät
1937 Mitglied der NSDAP (ohne Amt und Rang)
Mitglied im NS-Rechtswahrerbund, seit 1938 Obmann der Juristischen Fakultät
1937 Mitglied im NS-Altherrenbund
1946 Amtsenthebung
1946 Entlassung aus dem Beamtenverhältnis
1946–1947 Theologiestudium
1947 Säuberungsausschuß der Universität Tübingen schlägt Pensionierung vor (unter 10%-iger Kürzung der Bezüge wegen der formalen Belastungen durch Mitgliedschaft in der NSDAP und ihren Gliederungen)
26.7.1947 Abschluß der theologischen Studien mit einer Vorlesung über das Thema »Die Gottebenbildlichkeit des Menschen, mit besonderer Berücksichtigung des Gegensatzes von Karl Barth und Emil Brunner« vor der Evangelisch-theologischen Fakultät.
1947 Ermächtigung zur Abhaltung von Gottesdiensten durch den Evangelischen Oberkirchenrat
1947 Ordination in der Stiftskirche zu Tübingen
1948–1949 Verwaltung des Pfarramts Kilchberg
1950 Berufung in den Prüfungsausschuß für die erste juristische Staatsprüfung
1948 Einstufung als »entlastet« durch die Universitätsspruchkammer
1949 Wiederverwendung als Professor aufgrund der Entscheidung des Staatsministeriums vom 28.11.1949
1952 Ehrenpromotion durch die Evangelisch-theologische Fakultät
1954 Emeritierung
Die Unterlagen wurden am 22. Februar 1995 von Frau Barbara Schönfeld dem Universitätsarchiv übergeben und im Laufe des gleichen Jahres durch Nachträge ergänzt.
Der Bestand hat einen Umfang von ca. 1 Regalmeter. Kassiert wurden Literaturexzerpte von Aristoteles, Cusanus, Dilthey, Droysen, Montesquieu, Schelling, Baader, Goerres, Marx, Kierkegaard, Leibniz, Pufendorf, Spinoza, Thomasius, Ch. Wolff, Descartes, Luther, Platon, Hegel, Oettinger und verschiedene Exzerpte von A-Z. Als beispielhaft für die Arbeitsweise Walther Schönfelds wurden die Exzerpte zu Schelling, Schopenhauer, Schleiermacher, Kant, Fichte und
zum Alten und Neuen Testament aufbewahrt. Damit wurde von den Signaturen 40–72 lediglich die Signaturen 44, 46, 49 und 53 aufbewahrt.
Eine kursorische Übersicht über den Bestand 645 wurde unmittelbar nach der Übernahme am 23.2.1995 von Dr. Volker Schäfer erstellt (UAT 645/2–72). Die Nachträge (UAT 645/73–89) wurden im Januar 2000 von Dr. Michael Wischnath
verzeichnet. Bereits 1995 war ein Teil der Korrespondenzen (UAT 645/4–5) von Maria Dold, Johannes Grützmacher, Thomas Mayer, Claudia Notar, und Wolfgang Runtschke im Rahmen von Archivpraktika intensiver erschlossen worden.
UAT 149: Handakten des Rektors betr. Entnazifizierung (1945).
UAT 126/610a: Akademisches Rektoramt, Personalakten der Professoren (UAT 126/610a): Enth. u. a. »Gutachten über das Verhalten des ordentlichen Professors des Deutschen und Kirchenrechts an der Universität Tübingen, Dr. Walther Schönfeld, in den Jahren von 1933 bis 1945, erstattet von Reichsgerichtsrat a. D. Dr. Emil Niethammer, Honorarprofessor an der Universität Tübingen« (48 S., 8.5.1947). – Entlastungszeugnisse aus dem Spruchkammerverfahren (1948). - Presseauschnitt: »Das deutsche Rechtsdenken. Vortrag von Universitätsprofessor Dr. Schönfeld« (o. D. [1933]). – Ansprache: »Worte zum Gedächtnis der Gefallenen am Tag der Kameradschaft (20. Juni 1937)«. – Politische Beurteilung durch den Dozentenführer (23.3.1943).
UAT 162/233: Evangelisch-theologischen Fakultät, Personalakten Walther Schönfeld
UAT 601/79: Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Personalakten Walther Schönfeld
(1934–1958)
UAT 183/140: Nachlaß Hans Teschemacher
UAT 246/189: Nachlaß Walter Erbe, Akten betr. Universitätsspruchkammer
Gustav Klemens Schmelzeisen, Nachruf in: ZSavRG, Germanistische Abteilung 75 (1958), S. 582–589.
Karl Siegfried Bader, Nachruf: Zum Gedenken an Walther Schönfeld, in: Juristenzeitung 13 (1958), S. 674.
Richard Moes, Streiter für christliches Recht, in: Christ und Welt vom 3.7.1958.
H[ans] E[rich] F[eine], In memoriam Walther Schönfeld, in: ST vom 1.3.1958.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.