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Schlossarchiv Teising (Bestand)
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Staatsarchiv München (Archivtektonik) >> IV. Nichtstaatliches Archivgut >> B. Archive des Adels, adelige Standesherrschaft und Jurisdiktion >> 1.) Adelsarchive
1372-1902
Schlossarchiv Teising: Geschichte der Hofmark Teising
Erste urkundliche Erwähnungen
Die Hofmark Teising lag im bayerischen Landgericht Neumarkt a. d. Rott des Rent-meisteramts Landshut (ca. 2km westlich von Neumarkt-Sankt Veit) bzw. später im Landgericht ä. O. Mühldorf a. Inn. Dieses Teising darf nicht verwechselt werden mit dem größeren Ort etwa auf halber Strecke zwischen Altötting (zu dessen Landkreis dieses zählt) und Mühldorf a. Inn. Von Teising bei Neumarkt a. d. Rott nannte sich 1239 ein Chunradus Tisinger, der zu Salzburg als Zeuge belegt ist. 1271 ist ein weiterer Konrad von Teising als Stadtrichter von Salzburg überliefert. Die Familie der Teisinger oder "von Teising" kann noch 1297 mit einem Chuno de Teising sowie 1309 mit Konrad in salzburgischen Quellen nachgewiesen werden. 1285 beschwerte sich der Erzbischof von Salzburg "umb die newen veste, die der Harschirchner gebowen hat ouf des gotshaus aigen datz Zangwerch" sowie die neue Veste zu Teising. Offensichtlich hatte Heinrich der Harskircher auf Grund und Boden der Salzburger Kirche in Zangberg (Lkr. Mühldorf a. Inn) und Teising eine Burg angelegt . Im bayerischen Herzogsurbar von 1330/40 erscheint ein Haus (d.h. eine Burg) zu Teising als herzoglicher Besitz; wahrscheinlich kam es also zum Bau eines wittelsbachischen Postens gegen Salzburg, der die Teisinger als salzburgische Klientel verdrängte.
Über den weiteren Besitzer Teisings kann man mangels urkundlicher Belege nichts Genaues aussagen. Nimmt man aber an, dass die Harskircher Teising ebenso wie Zangberg bis kurz vor ihrem Aussterben nach 1370 besaßen, so wird verständlich, warum erst wieder Ende des 14. Jahrhunderts Nachrichten einsetzen. 1389 erscheint Johann Hauzenberger zu Teising. 1411-1413 ist Egloff der Püchler als Besitzer von Teising belegt. 1412 (?) musste ein Streit zwischen Egloff dem Püchler und Hans Altenburger um den Kauf der Feste Teising geschlichtet werden, bei dem u.a. ein Harskircher als Schlichter auftrat . Egloff der Püchler erhielt damals 100 gute ungari-sche Gulden sowie einen Willebrief um den Kauf zugesprochen.
Die Magensreiter zu Teising
1413 kauften die Reuter den Sitz Teising von Egloff dem Püchler und dessen Ehefrau Martha Schenk, die diesen Sitz als Morgengabe und Widerlegung auf das Heiratsgut besaß. Die erhaltene Urkunde vom 27. Januar 1413 ist für Caspar den Reuter ausgestellt, doch überliefert Josua Magensreiter um 1600 ausdrücklich, dass es Magens der Reuter gewesen sei, welcher den Sitz Teising von "seinem Freund" gekauft habe.
Die Reuter sind seit dem frühen 14. Jahrhundert urkundlich fassbar, ihr Leitname Ma-gens (Magnus) ist 1325 belegt . Die Reuter saßen zuvor zu Penzing nordöstlich von Wasserburg, doch verloren sie diesen Besitz 1412 kurzfristig während einer Fehde und verlegten daraufhin ihren Hauptsitz in die Neuerwerbung nach Teising. Caspar, der bei der Fehde gegen Herzog Stephan bis nach Südtirol auswich, starb er bereits vor 1419. Magnus der Reiter ist noch 1428 zu Penzing belegt. Das Magensreitersche Wappen zeigt gekreuzte Reuten (Reutstangen, daher wäre die ältere Namensform Magensreuter treffender). Um 1600 existierten zwei Wappenbriefe, von denen einer aus dem Jahre 1436 stammte. Lt. Sekundärliteratur hat Kaiser Karl V. 1530 eine Wappenvermehrung durchgeführt. Das größere Wappen zeigt einen geteilten und gespaltenen Schild, in 1 und 4 gekreuzte Reuten, in 2 und 3 einen männlichen Oberkörper mit verschränkten Armen, später halten diese wiederum Reutstangen.
Ebenfalls im Besitz der Familie Magensreiter war, wenn auch nur kurz, die Hofmark Inkofen (Gde. Haag a. d. Amper, Lkr. Freising), dessen kleines Schloss - ein schlichter einflügeliger Bau - auf einem Hügel über dem Fluss gut erhalten ist . Die Hofmark wurde 1484 vom bayerischen Herzog an Wilhelm Magensreiter verlehnt, der sie käuflich (zu Wiederlösungsrecht) erworben hatte. Nach dem Tod Wilhelms erhielt die Witwe Margaretha geb. Greissen Inkofen käuflich zu vollem Eigen. 1516 wurde dieses Schloss dem kranken Jörg Magensreiter als Wohnung angewiesen. Dessen Bruder Hans Magenreiter wurde ebenfalls nach Inkofen benannt, er starb (vor) 1525, worauf sich Erbstreitigkeiten zwischen Caspar Magensreiter und Wilhelm von Greissen ergaben. Nach dem Tod der Margeretha Magensreiter geb. Greissen erbten deren Brüder Hans und Hans Sigmund von Greissen die Hofmark Inkofen, die sie 1549 an den Landshuter Bürgermeister Leonhard Panzinger zu Schermau um 2.300 fl verkauften - nach zwei Jahren wurde dies jedoch rückgängig gemacht und 1551 Inkofen nun an Erasmus Raindorfer zu Winklheim verkauft. Neben Teising und Inkofen besaßen die Magensreiter noch den Sitz Trostberg (1554-1606) , die Hofmark Mengkofen (1580-1600) , den Sitz (mit Schmiede und Sedel) Moosthenning (1600), die Hofmark Pfettrach (17. Jh.) und Hampersberg am Inn (nahe Gars). Ob die Magensreiter auch die Hofmark Hampersberg kurz in ihrem Besitz hatten, ist nicht sicher; einziges Zeugnis ist die Erwähnung des Leonhard Magensreiter zu Teising in einem Kanzleiakt der Grafschaft Haag unter der Rubrik Hampergberg, als er 1547 gräfliche Güter zu Lehen annahm. 1569 erhielt Dr. Christoph Elsenhaimer Hampersberg zu Lehen, der hier an Stelle der alten Burg einen Neubau errichtete. Das Schloss der gleichnamigen Hofmark Hampersberg lag am westlichen Innufer nahe des Marktes bzw. Klosters Gars . Die Lage und den Zustand 1752 zeigt ein Deckengemälde im einstigen Kapitelsaal des Klosters , eine rund ein halbes Jahrhundert ältere Darstellung allein des Schlosses liefert Wening . 1804 wurde das bereits heruntergekommene Gebäude abgebrochen, heute ist der Standort mit einem Haus von 1821 überbaut (Hampersberg 17, Markt Gars a. Inn, Lkr. Mühldorf a. Inn; der Burgstall: Hampersberg 7839/0038). Urkundliche Überlieferungen zu Hampersberg haben sich im Teisinger Schlossarchiv nicht erhalten.
Die Puchleitner und Pelkoven zu Teising
Die Magensreiter starben 1685 mit Franciscus Amandus im Mannesstamm aus, das Erbe kam an die ältere Schwester Anna Sophie, vermählt mit Hans Adam von Pu-echleiten aus dem Passauer Bürgergeschlecht der Puechleitner. Die Puchleitter brachten die Hofmark Wildthurn (s. u.) mit ein. Die Erbtochter Barbara Magdalena von Puechleiten brachte Teising über ihre Ehe mit Maximilian von Pelkoven in dessen freiherrliche Familie .
Die von Pelkoven starben 1903 im Mannesstamm aus, letzte Familienangehörige war die 1960 verstorbene Freiin Elisabeth (verh. von Hornstein-Bietingen). Das Wappen der von Pelkoven zeigt einen gespaltenen Schild, vorn Balken.
Vom Sitz zur Hofmark
Unklar ist bisher, wie sich die rechtliche Qualität Teisings veränderte. Ursprünglich handelte es sich lediglich um einen Sitz. Als solcher ist Teising in der bayerischen Landtafel 1557 mit Angabe der Inhaber als "Leonhard Magensreiters Erben" einge-tragen . Auch in der Magensreiter'schen Teilung von 1569 wird die Bezeichnung "Syz" gebraucht. Erst im 18. Jahrhundert wird Teising als Hofmark bezeichnet. Bei geschlossenen Hofmarken besaß der Hofmarksinhaber die Gerichtsrechte über alle innerhalb der Grenzen wohnenden Hintersassen, bei einer offenen Hofmark nur über diejenigen, welchen er auch als Grundherr vorstand. Im Gegensatz zur Hofmark besaßen ein Sitz und ein Sedlhof die Gerichtsbarkeit nur bis zur Dachtraufe. Die Veränderung der rechtlichen Qualität ist also vom Sitz zur Hofmark ganz erheblich. Umso erstaunlicher, dass man den Zeitpunkt und die Umstände dieser Verbesserung nicht genau fassen kann. Es spricht aber einiges dafür, dass sich dies mit dem Be-sitzwechsel auf die Freiherren von Pelkoven vollzog. Als unteilbares Zugehör des Sitzes werden in der Teilung von 1569 dabei die zwei Sedlhöfe und drei Sölden zu Teising aufgezählt. 1752 gehörten zur Hofmark Teising: 2 halbe Höfe (Fischpaur und Oberpaur), 5 Sölden (Hoffuß 1/16) (Holzman, Fischer, Schuester, Strohschneider, Kölbl) sowie der Mesner (ohne Hoffuß). Die Schlosskapelle St. Georg war eine Filialkirche der Pfarrei St. Veit.
Dagegen besaß die Hofmark Haunzenbergersöll (Gericht Vilsbiburg) als einschichtige Güter in Teising einen halben Hof (Mair) sowie ein Anwesen von nur 1/32 Hoffuß (Binder). Einschichtige Güter besaß die Hofmark Teising im Landgericht Neumarkt 1752 zu Aspertsham (ein halber Hof, gen. Reitter), Lamprechten (ein halber Hof gen. Schueber und ein achtel Hof gen. Fischer), Aubenham (ein halber Hof gen. Mayr und ein achtel Hof gen. Schuester), Niedermosen (1 halber Hof gen. Nidermoser). Hinzu kamen einschichtige Güter im Gericht Vilsbiburg (noch nicht identifiziert), im Gericht Erding zu Großkatzbach (ein halber Hof gen. Weeger/Obermayr L, und ein 1/16 Hof gen. Giggelberger/ Binder L) und zu Wambach (ein halber Hof gen. Peur/Reither L) und im Gericht Rottenburg (noch nicht identifiziert). Lehen des Erzbischofs von Salzburg waren der Hof, die Sölde und der Zehnt zu Aubenham. Bayerische (herzogliche bzw. kurfürstliche) Lehen lagen in verschiedenen Orten. Erst 1604 konnte Nicasius Ottheinrich Magensreiter die zwei Teile Zehnt auf den drei Höfen (= die drei Sölden?) in Teising erwerben, welche Vislersches Lehen waren.
Das Schlossarchiv Teising
Urkunden, Bände und Akten
Der Urkundenbestand ist recht umfangreich und reicht von 1392 bis 1803. Unter den Urkunden befinden sich auch mehrere, welche zur Familie der Thumberg zum Klebstein gehören, wie etwa ein Heiratsbrief von 1553. Da die Freiherren von Pelkoven auch Burg Klebstein (heute ein Burgstall) besaßen, kann man daraus schließen, dass deren Archiv zumindest teilweise in das Archiv zu Teising integriert wurde. Die Urkunden lagen bis 2006 ungeordnet in 3 Kisten, teilweise alt zu Bündeln ver-schnürt. Sie wurden aus konservatorischen Gründen einzeln in säurefreie Urkundentaschen gelegt. Neben den Unterlagen der Hofmark Teising kamen auch einige Brief- und Ver-hörsprotokolle der Hofmark Grafing a. d. Rott (früher: "Gräffing") in das Staatsarchiv München. Diese gehörte seit 1744 den Freiherren von Pelkoven, welche die Unterlagen mit ihrem Archiv in Teising vereinigten. Da es sich - wenn auch mit Lücken - um Serien handelt, die (bislang) nicht durch Aktenmaterial ergänzt werden konnten, wurde diese auch im Bestand des Staatsarchivs in das Hofmarksarchiv Teising integriert. Da es sich also um Unterlagen aus verschiedenen Hofmarken handelt, ist die Be-zeichnung des Bestandes als "Schlossarchiv Teising" (statt Hofmark Teising) zutreffend. Hinzuweisen ist noch auf eine Urkunde der Provenienz Pelkoven zu Teising, welche von Privat an das Stadtarchiv Ingolstadt gelangte: die Verleihung des Doktortitels an Johann Nepomuk Freiherr von Pelkoven zu Teising, Grafing und Blaibach im Jahre 1760.
Die hier integrierten Bestände weiterer Hofmarken:
Die Hofmark Grafing
Grafing liegt in ebener Landschaft an der Rott zwischen Mässing und Neumarkt-Sankt Veit. In der allgemeinen Landesbeschreibung von 1698 (als Vorarbeit zu Wenings Topographie) wird Grafing als geschlossene Hofmark bezeichnet, dessen Na-mensursprung nicht bekannt war. 1386 und 1406 ist ein Rupprecht Leupprechtinger von Gra/e/fing als Zeuge genannt . Die Leuprechtinger nannten sich wohl vom nahen Ort Leoprechting, sie sind seit 1308 belegt. Zu Grafing saß diese Familie bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts. Am 7. Juli 1563 verkaufte Wilhelm von Haunsperg zu Vachenburg und Wittelskirchen den Edelmannssitz Gräffing an seinen Schwager Georg Leuprechtinger zu Pännzing. Wilhelm von Haunsberg hatte diese Güter von seiner kurz zuvor verstorbenen Frau Susanna geb. von Leoprechting ererbt. In das bayerischen Landtafel von 1557 ist Grafing als Sitz mit dem Inhaber Abraham Leoprechtinger aufgeführt. 1593 kam Grafing von dem erwähnten Leoprechtinger und dessen Ehefrau Susanne geb. Häcklin von Hackbach am Johann Franz Reichwein von Montebaur, Rentmeister von Burghausen. Im Jahre 1600 sind dann die Erben des Johann Franz Reichwein in Grafing nachge-wiesen, die 1613 den Edelmannssitz Grafing um 4000 Gulden an Ludwig (Finsinger gen.) Widerspacher zu Grabenstatt verkauften . Die Widerspacher hatten den Sitz Grafing bis zu ihrem Aussterben 1706 inn. 1698 hatte der Inhaber, Johann Ludwig Freiherr von Widersbach, seinen Wohnsitz aber nicht in Grafing, sondern in Graben-statt . Im frühen 18. Jahrhundert wechselten die Besitzer offenbar mehrfach, die Augustin (von und zu Eisendorf und Grafing, schon so 1663) haben Grafing noch 1739 und sterben 1755 aus, von 1709 bis 1723 aber sitzen auf Grafing die Ehinger von Balz-heim, ein Ulmer Bürgergeschlecht. 1752 können die Freiherrn von Pelkoven zu Teising auch Grafing erwerben. Der Sitz in Grafing war ein schlichter rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit Krüp-pelwalmdach, den ein (wassergefüllter?) Graben umzog (Wening, L 114). Das Gebäude war noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts ein Holzbau, der "von denen vorigen Inn-habern von Holtz erzimmert worden". Siehe: StA München, Archiv Törring-Jettenbach, Karton 5 Nr. 4, darin Sal- und Stiftbuch der Hofmark Grafing 1613!
Die Hofmark Klebstein
Die einstige Burg Klebstein nordöstlich von Schönberg (Lkr. Freyung-Grafenau) gehörte den Herren von Thumberg. 1718 wurde der Johann Joseph Clement von Weichs auf Obergriesbach mit dem Schloss Klebstein belehnt, das er von seiner Stiefmutter Anna Justina Freiin von Weichs geb. von Pelkoven geschenkt bekommen hatte.
Angemerkt sei, dass offenbar über die v. Peckenzell, die u.a das Schloss Aicha be-saßen, sechs Rechnungen der Hofmark Klebstein von 1719-1733 in das Herr-schaftsarchiv Tollet gelangten; siehe Oberösterreichisches Landesarchiv (Linz), Herrschaftsarchiv Tollet, Nr. 20-25.
Die Hofmark Wildthurn
Die Hofmark Wildthurn (Lkr. Dingolfing-Landau) lag im Gericht Landau des Rent-meisteramts Landshut. Die von Wening (S. 44) als älteste nachweisbare Besitzer genannten Waller besaßen auch die benachbarte Hofmark Reichersdorf. Nach Aus-sterben der Waller im Mannesstamm wurde Wildthurn 1573 zwischen der Witwe Anna von Thanndorf und der Kinder ihrer Schwester Margaretha Püsserin aufgeteilt und 1588 an Wolff Puchleittner zu Sünzing verkauft. Um 1700 war Wildthurn im Besitz des Florentinus Gentilflorus Puchleitter.
Neustrukturierung des Bestands
Die alte Hofmarksarchivordnung gliederte oftmals nach den einzelnen Herrschafts-familien, ohne Inhalte der Sammelakten näher anzugeben. Hier wurde immer dann eingegriffen, wenn sich eine bessere inhaltliche Erschließung anbot. Als Beispiel seien hier die Reversbriefe genannt, die im 19. Jahrhundert lediglich nach den Familien Pelkoven und Puchleitner zusammengestellt waren. Hier war es wesentlich auf-schlussreicher, die Reversbriefe auf neue Sachakten nach den verschiedenen Gütern aufzuteilen.
Leider konnte bisher keine historische Ordnung des Schlossarchivs rekonstruiert werden. Die Ordnung entstand daher im Laufe der Verzeichnung und muss als vorläufig angesehen werden.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.