Der Ratsherr Johann Schühlin und der Kannengießer und Ulmer Bürger Erhard Mühlhauser, von Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm verordnete Pfleger des Sebastian Rösinger, bekennen: Nachdem Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm Sebastian Rösinger wegen Gebrechlichkeit in das Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch 261/2 und 254] aufgenommen und ihm dort eine Bedürftigenpfründe zugestanden haben, haben sie den Pflegern des Spitals Peter Krafft von Dellmensingen ("Tellmäßingen") [Stadt Erbach/Alb-Donau-Kreis] und Martin Schlegel sowie dem Hofmeister des Spitals Johann Kugelin als Ausgleich für die Unkosten, die ihnen durch die Pflege des Sebastian Rösinger entstehen, einen jährlichen Zins von 2 rheinischen Gulden übergeben, der bisher Sebastian Rösinger zugestanden hat. Dabei gefällt 1 Gulden von dem Halbteil von Haus und Hofstatt des Priesters Johann Busion, nämlich vom oberen Teil mit der Weberwerkstatt und dem Kellerlein, in Ulm am Graben zwischen dem Haus des Konrad Jufer und dem Garten des Marstall. Dieser Zins wurde von dem Weber und Ulmer Bürger Jakob Stob am 1. August ("auf sambstag nach sannt Jacobs tag") 1478 erworben. Der andere Gulden gefällt vom unteren Teil des erwähnten Hauses und wurde von dem Ulmer Weber und Bürger Jodok ("Jos") Bongarter am 16. April ("auf freitag nach dem heyligen Ostertag") 1479 gekauft. Beide Zinsen sind gegen Zahlung von je 20 rheinischen Gulden ablösbar. Pfleger und Hofmeister des Spitals haben ihnen dafür noch 8 rheinische Gulden ausbezahlt, die sie für Sebastian Rösinger angelegt haben.