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100,1/Urkunden (Bestand)
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Form und Inhalt: Vorwort zum Bestand 100,1/Urkunden (1240-1810)
Bestandsgeschichte
Der 636 Urkunden zählende Bestand 100,1/Urkunden des Stadtarchivs Bielefeld umfasst den Zeitraum 1240 bis 1810 und enthält:
- Urkunden städtischer Provenienz,
- für die Stadt Bielefeld und für ihre Bewohner ausgestellte Urkunden sowie
- Urkunden, die per Schenkung oder als Ausgliederung aus anderen Beständen in den Urkundenbestand gelangt sind, aber keinen inhaltlichen Zusammenhang mit der Stadt aufweisen. Diese Schenkungen oder Ausgliederungen sind nur ausnahmsweise dokumentiert worden und nachvollziehbar.
Eine erste archivarische Erschließung lieferten 1824 der Provinzialarchivar Heinrich Johann Haarland (1800-1879) und Graf Carl August von Reisach, die 32 Urkunden (vor allem Privilegienbestätigungen) bearbeiteten und Stadtdirektor Ernst Friedrich Delius ein Verzeichnis zuleiteten (vermutlich Bestand 107,10/Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek, Nr. 265; weitere Abschrift ebd., Nr. 266). Teilweise sind die von Haarland/Reisach benutzten Papierumschläge und auch die von ihnen vergebenen Nummern überliefert, die als Altsignatur ausgewiesen sind. Die Erstellung eines 1835 von der Regierung Minden gewünschten Registers sowie korrekter Abschriften der 32 Urkunden übertrug die Stadt dem Gymnasiallehrer Heinrich Wilhelm Schubart, der im selben Jahr eine erste Stadtgeschichte Bielefelds veröffentlichte.
Bei einer Urkundenversendung 1840 wird die Privilegienbestätigung für Bielefeld von 1326 als Urkunde Nr. 1 bezeichnet, wobei die Nummerierung im Entwurf des Anschreibens nachträglich gestrichen ist. Die eigentlich gewünschte Ausfertigung der Privilegienbestätigung von 1287 durch Graf Otto. III. war seinerzeit und vorher/nachher in Bielefeld als Ausfertigung nicht vorhanden. Die Urkunde von 1287 ist im Stadtarchiv als Transsumpt zur Privilegienbestätigung von 1326 (Nr. 3) überliefert und als Abschrift aus dem 14. Jahrhundert (Nr. 1). Vollmer lag 1937 diese Abschrift nicht vor, Engel dagegen verweist in den Ravensberger Regesten, S. 621, Nr. 768 auf eine "Abschrift des 14. Jhs. im Stadtarchiv Bielefeld". Aufgrund handschriftlicher Notizen Engels in seinem BUB-Handexemplar konnte diese Abschrift in der Archivalie G 1,1 (= Bestand 100,2/Ältere Akten, Nr. 1685) festgestellt werden, die einen Schriftwechsel von 1877 zu eben jener Privilegienbestätigung enthält. Offensichtlich ordnete Engel die Abschrift wieder dem Urkundenbestand zu.
Im Rahmen der Digitalisierung 2015/16 wurde das Fehlen folgender Urkunden festgestellt:
- 70
- 109b (Abs. 17. Jh.)
- 226
- 240
- 281a und
- 289a.
Hinweise zur Verzeichnung
Nummernvergabe:
Da Schrader für die Urkunden 1520 bis 1810 bereits laufende Nummern ab Nr. 132 (in eckigen Klammern im Anschluss an das Regest) vergeben hatte, wurden die im Bielefelder Urkundenbuch von 1937 (BUB) regestierten Urkunden bis 1520 mit den laufenden Nummern 1 bis 131 versehen. Da jedoch bereits 1937 insgesamt 147 Urkunden im Stadtarchiv überliefert waren (zzgl. der zwischenzeitlich nicht nachweisbaren Abschrift der Privilegienbestätigung von 1287), mussten verschiedentlich a-/b-Erweiterungen vorgenommen werden, um innerhalb des Zahlenblocks 1 bis 131 zu bleiben. Für die Erweiterungen wurden Urkunden mit inhaltlicher Nähe zueinander, gleichartigen Rechtsgeschäften oder Transfixe bevorzugt.
Die Nummernvergabe stellt sich seit 2010, als 562 Urkunden erfasst wurden, demnach wie folgt dar:
- Nr. 1-131: im 1937 edierten Bielefelder Urkundenbuch (BUB) einschließlich der Nachträge regestierte 148 Urkunden, die bereits 1937 im Stadtarchiv oder dort nur vorübergehend nicht auffindbar (Nr. 1/BUB 62) waren,
- Nr. 132-467: im 51. Jahresbericht HVR (1937) einschließlich der Nachträge regestierte 377 Urkunden, die bereits 1937 im Stadtarchiv waren,
- Nr. 468 ff.: nach 1937 in den Bestand des Stadtarchivs eingegangene oder aus anderen Beständen ausgegliederte Urkunden.
Seit 2010 sind 16 Urkunden hinzugekommen, davon fünf in 2024.
Sortierdatum:
Das Sortierdatum wurde im Format JJJJ-MM-TT eingegeben. Bei fehlenden Monats- oder Tagesdaten wurde "00" bzw. "00-00" eingegeben, so dass bei der Listensortierung diese Datensätze im Jahrgang zuerst erscheinen.
Volltranskriptionen:
Die Volltranskriptionen beruhen auf der Übernahme der OCR-fähigen pdf-Dateien aus dem BUB-Digitalisat in der "Digitalen Sammlung" der ULB Münster (http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/348814). Soweit mit vertretbarem Aufwand möglich wurden Fehler in der Schrifterkennung behoben, für eine zuverlässige Transkiption wird auf den BUB-Druck und die Urkunden selbst verwiesen.
Die Eingabe der Urkunden Nr. 132 bis 467 nahm Wilhelm Dörr im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit 2011/12 vor.
Hinweise zur Benutzung
- Archivalienbestellungen: 100,1/Urkunden, Nr. #
- Zitation: Stadtarchiv Bielefeld oder StArchBI, Best. 100,1/Urkunden, Nr. #
Die BUB-Nummern oder die Datierung sind keine Zitations- oder Bestellkriterien mehr, sondern werden allenfalls ergänzend angegeben.
Regestenwerke
- Engel, Gustav, Ravensberger Regesten 785-1346, 2 Bde. (7. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg), Bielefeld/Dortmund/Münster 1985 [RavReg] - online: https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Portals/0/PDFs/LgB%20digital/SV/07SVHVR-Texte-0001-0545_ocred.pdf
- Schrader, Gerhard. Die Urkunden des Bielefelder Stadtarchivs von 1520-1810. Ein Inventar, in: 51. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg (1937), S. 11-202 [UrkInv] - online: https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Portals/0/PDFs/LgB%20digital/JBHV/51JBHV1937.pdf
- Vollmer, Bernhard, Urkundenbuch der Stadt und des Stiftes Bielefeld, Bielefeld/Leipzig 1937 [BUB] - online: http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/348814
Literatur
- Balzer, Manfred, Die Stadtwerdung – Entwicklungen und Wandlungen vom 9. bis 12. Jahrhundert, in: in: Franz-Josef Jakobi (Hg.), Geschichte der Stadt Münster, Bd. 1, Münster 1993, S. 53-89 (mit Anmerkungen zum Stadtrecht, S. 80 ff.)
- Botzet, Rolf, Alltagsleben im mittelalterlichen Bielefeld. Kaufleute, Handwerker und ein verzweifelter Schweinehirt, in: Andreas Beaugrand (Hg.), Stadtbuch Bielefeld 1214-2014, Bielefeld 2013, S. 72-79
- Brand, Brigitte/Dieter Lammers, Von der dörflichen Siedlung zur Stadt der Kaufleute – Erste Ergebnisse der Ausgrabung an der Welle, in: Ravensberger Blätter 2001, Heft 2, S. 15-33 - online: https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Portals/0/PDFs/LgB%20digital/RB/RAvBll_2001_2.pdf
- Ehbrecht, Wilfried, Rat, Gilden und Gemeinde zwischen Hochmittelalter und Neuzeit, in: Franz-Josef Jakobi (Hg.), Geschichte der Stadt Münster, Bd. 1, Münster 1993, S. 91-144 (mit Anmerkungen zum Stadtrecht, S. 95 ff.)
- Engel, Gustav, Die Stadtgründung im Bielefelde und das Münstersche Stadtrecht (5. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg), Bielefeld 1952 - online: https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Portals/0/PDFs/LgB%20digital/SV/05SVHVR.pdf
- Fricke, Wilhelm, Geschichte der Stadt Bielefeld und der Grafschaft Ravensberg, Bielefeld 1887, hier S. 23
- Meineke, Birgit, Die Ortsnamen der Stadt Bielefeld (Westfälisches Ortsnamenbuch, Bd. 5), Bielefeld 2013 - online: https://rep.adw-goe.de/bitstream/handle/11858/00-001S-0000-0023-9B0B-5/WOB%205%20Die%20Ortsnamen%20der%20Stadt%20Bielefeld.pdf?sequence=1&isAllowed=y
- Schubart, Heinrich Wilhelm, Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Bielefeld, Bielefeld 1835
- Stoob, Heinz, Westfälischer Städteatlas, Lieferung 1, Dortmund 1975
- Vogelsang, Reinhard, Geschichte der Stadt Bielefeld, Bd. 1: Von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, Bielefeld 1980
- ders., Die Stadtgründung. Über die Anfänge der Stadt im Bielefeld, in: Andreas Beaugrand (Hg.), Stadtbuch Bielefeld 1214-2014, Bielefeld 2013, S. 66-71
Dr. Jochen Rath
Archivleiter
Bielefeld, Mai 2016/Mai 2023/Januar und August 2024
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.