Ramung Schwarz, derzeit Stadtammann zu Ulm, beurkundet ein Urteil des Gerichts zu Ulm auf dem Kaufhaus [das heutige Rathaus, Marktplatz 1]: Der Guardian des Franziskanerklosters ("der Mindern Bru/o/dern sant Franczissen ordens") in Ulm [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] hat durch seinen Fürsprecher Ulrich Besserer eine Urkunde vorlegen und im Gericht verlesen lassen. Danach haben der verstorbene Liutprand Strölin der Alte und seine Ehefrau Jutta ("Gu/o/t") geborene von Riedheim [Stadt Leipheim/Lkr. Günzburg] dem Franziskanerkloster jährliche Einkünfte in Höhe von 2 Pfund Heller von einem Garten in Ulm vor dem Glöcklertor ("Glo/e/gglerstor") [abgegangen, Bereich nordwestlich vor Neue Straße 22] auf der Donau ("Tu/o/nowe") bei dem Stadtgraben sowie 2 Pfund Heller von Haus und Hofstatt in Ulm hinter dem Franziskanerkloster bei dem Turm [das abgegangene sogenannte Löwentor, Bereich vor Münsterplatz 50, Lagerbuch Nr. 150] geschenkt. Die Bezahlung dieses letzteren Zinses haben nun die Vormünder des Liutprand Strölin des Jungen Ludwig Krafft, derzeit Bürgermeister in Ulm, Liutprand Strölin an der Weberstraße [heute Frauenstraße] und Johann Strölin genannt Tächlin verweigert. Zur Begründung verweisen sie darauf, dass Liutprand Strölin dieses Haus und die Hofstatt von seinem verstorbenen Vater, seiner Mutter und seinen Geschwistern gekauft hat und dass in der über den Kauf ausgestellten Urkunde, die vorgelegt und verlesen wurde, der strittige Zins nicht erwähnt ist. Die Richter im Gericht Konrad Rot, Ulrich ("V/o/tz") Besserer, Johann Krafft, Ulrich Gossolt, Johann Ehinger genannt von Mailand, Hermann Rot, Johann Ungelter und Otto Rot genannt Hüttisheim ("Hittishain") [Alb-Donau-Kreis] haben daraufhin entschieden, dass den Franziskanern beide Zinsen gemäß der von Liutprand Strölin dem Alten und seiner Ehefrau ausgestellten Urkunde zu bezahlen sind.