Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm, Herzog von Bayern, Jülich, Kleve und Berg, stiftet im Hinblick auf die großen Verdienste der Gesellschaft Jesu um Kirche und Schule, sowie zum Heil der Dynastie und des Landes ein Collegium dieses Ordens zu Düsseldorf, indem er der Gesellschaft und ihrem General Mutius Vitelleschi zum Beschaffe hinlänglichen Auskommens erstlich: ein Haus mit anstoßendem Garten und Gebäulichkeiten überweist, welches er von der Witwe Johans von Ossenbroich, Elisabeth von Virmundt, laut Kaufbriefs vom 30. Juni 1620 erworben und darauf am 11. August desselben Jahres dem Superior P. Bernhard Bucholtz, als er zu Neuburg weilte, durch seine Räte Johann Barthold von Wonsheim zu Prommel, seinen Statthalter, Hofmeister und Amtmann zu Wasserberg, Ermund von Orsbruck zu Wensberg und Mertzenich, Johann Bertram von Scheidt genannt Weschpfennig, Amtmann zu Angermund und Landsberg, den Lizentiaten J. U. Peter Simon Ritz, und Christian Copper, den Richter Johann von Marken, Bürgermeister Adolf Steinhausen zu Düsseldorf u. a. förmlich in Besitz geben lassen hat; zweitens das alte an die Stiftskirche anstoßende Gymnasium (antiquum quod Ecclesiae Collegiatae adjacet Gymnasium) mit sämtlichen Gütern und Gerechtsamen desselben, einschließlich der kirchlichen Benefizien und Renten, deren die ehemaligen Professoren bis jetzt auf Lebenszeit noch genießen, nebst 150 Reichstaler jährlich aus den Einkünften der Ämter und mit der Erlaubnis, das alte Gebäude zu verkaufen oder zu vertauschen und die Schule in das Collegium zu verlegen. Zum Unterhalt des Collegiums und der dem h. Apostel Andreas zu weihenden Kirche, für deren Bau bereits eine besondere Bewilligung erfolgt ist, wird außerdem eine Rente von 840 Reichstalern aus den fürstlichen Kammergefällen, 12 Malter Weizen, 24 Malter Roggen, 24 Malter Gerste, 6 Malter Hafer, 2 Malter Erbsen, alles in großem Düsseldorf Maß, 4 Fuder (plaustra) wein, 2 Säcke Salz, 150 Pfund Stockfisch (salpae) und eine Tonne Heringe überwiesen. Die im Collegium wohnenden Patres sind gehalten, Grammatik, Syntax, Humaniora (humanitatem), Rhetorik und Logik zu lehren und haben den Herzog, dessen Gemahlin Margaretha, beider Sohn Philipp Wilhelm und alle direkten Nachkommen stets als Stifter zu ehren. Der stete Besitz dieser Schenkung und die Freiheit derselben von Schatz oder sonstigen persönlichen und Reallasten sowie der besondere fürstliche Schutz wird außerdem zugeführt. Datae Dusseldorpii pridie Assumptionis Deiparae virginis, quae est decima quarta mensis Augusti anni millesimi sexcentismi vigesimi primi. Mit eigenhändiger Unterschrift des Herzogs.