Georg Vogt, Bauer in Beimerstetten [Alb-Donau-Kreis], verkauft dem Ratsherren und Eherichter in Ulm Johann Jakob Schad von Mittelbiberach [Lkr. Biberach] dem Mittleren seine mit einem Gemeinderecht ausgestattete Selde in Beimerstetten. Dazu gehören Haus, Hofstatt, Schöpfbrunnen, Stadel, Garten, zwei Krautgärten und ein Wiesenflecken im Dorf, ein Anteil am Gemeindeholz, 30 3/8 Jauchert Äcker und 0,75 Tagwerk Wiesen. Von der Selde sind der Pfarrkirchenbaupflege in Ulm jährlich 10 Schilling Heller, 1 Fastnachtshuhn und 4 Hühner sowie bei einem Besitzerwechsel jeweils 1 Schilling Heller für Weglöse und Handlohn zu entrichten. Dafür hat er von dem Käufer 1.200 Gulden Ulmer Stadtwährung erhalten. Außerdem hat ihm dieser die Selde zu lebenslänglicher Bewirtschaftung überlassen. Dafür hat er ihm jährlich 10 Imi Roggen, 10 Imi Fesen und 14 Imi Hafer, 2 Gulden und 30 Kreuzer, 2 Fastnachtshühner, 6 Hühner und 100 Eier sowie bei Bedarf vier Fuhrdienste zu liefern bzw. zu leisten. Nach seinem Tod kann eines seiner Kinder die Selde gegen Entrichtung eines Bestandsgeldes in Höhe von 150 Gulden ebenfalls auf Lebenszeit übernehmen. Er verpflichtet sich, die Selde in gutem Kulturzustand zu halten, nichts von ihren Zugehörungen zu verpfänden oder zu verkaufen und das auf der Selde anfallende Stroh und den Dung ausschließlich dort zu verwenden. Bei Säumnissen in der Lieferung der Abgaben oder unsachgemäßer Bewirtschaftung fällt die Selde an den Käufer oder seine Erben.