Bischof Johann von Cork, Generalvikar in spiritualibus des Bisch. von Utrecht, bestätigt auf Bitte Hg. Adolfs den von Henricus ter Porten, Dekan von Rees, 1442 Jan. 11 zur Gründung der Probstei Kleve geführten Prozeß am Schlusse des darüber an genanntem Tage ausgestellten Instruments. 1442 Januar 11. Henricus Porten, Dekan von Rees, tut in Gegenwart der Zeugen Petrus Schalpype und Johannes van den Bleek, Dekanen in Xanten und Kleve, Johannes Schrymp und Dietrich Nederhoeve, Scholaster in Rees und Wischelen, Konrad Vander Duonsen und Johannes Pels, Kanonikern in Kleve, und mit ausdrücklicher Billigung Hg. Adolfs kund, daß er durch folgende, ihm von Hg. Adolf überreichte Bulle Eugens IV zum Kommissar in untengenannter Sache eingesetzt worden sei. 1441 Oktober 9 (septimo idus octobris). Eugen IV teilt dem Dekan von Rees mit, daß er die Bitte Hg. Adolfs gebilligt habe, die von seinen Vorfahren mit Reservation des Patronatsrechts gegründeten und mit je 50 Touroneser Pfund dotierten Kaplaneien und Altäre in der Kapelle des Vorortes Schloß Monreberg, deren jährliche Einkünfte sich auf je 70 rheinische Gulden belaufen, so daß wegen deren Höhe die Rektoren meist nicht zur persönlichen Residenz genötigt sind, in ihren Einkünften auf je 40 Gulden jährlich zu verringern und den überschüssigen Betrag, dem Hg. Adolf aus eigenen Mitteln noch einiges zugesetzt habe, für die Dotierung der Propstei zu verwenden, die er in Kleve gründen wolle; Eugen IV befiehlt dem Dekan, nach eingezogener Erkundung über die ausreichende Höhe der genannten Dotierung die Einkünfte der beiden Kaplaneien in genannter Weise zu verringern und den überschüssigen Betrag zur Dotierung der Propstei zu verwenden, dem Herzog und seinen Nachkommen Patronats- u. Präsentationsrecht in der Propstei einzuräumen und die Rektoren der genannten Kaplaneien zur persönlichen Residenz zu verpflichten. Da sich nach der von ihm, Henricus ter Porten, u. a. bei den Rektoren der beiden Altäre Bernardus de Della und Engelbertus de Hamme angestellten Erkundung die Angaben der Bulle als richtig herausgestellt haben und weil darüberhinaus Hg. Adolf einen Hof zu Meer in Dufele in der Pfarrei Meer im Werte von 50 Rhein. Gulden jährlich, den vorher der Bastard Dietrich de Marka besaß, ferner ein Allod in der Duyfel von Nyel in der Weise, wie es ihm Heinrich de Brynen zum Gebrauch für die Propstei verkaufte, und ein Wohnhaus innerhalb der Immunität des Stiftes Kleve, das Agnes, Tochter des verstorbenen Peter de Culenborgh, bewohnt, zur Verwendung für die Dotation bereitgestellt hat, ordnet ter Porten die Verringerung der Einkünfte genannter Rektoren mit der Bestimmung an, daß dem neuen Rektor des ersten der beiden Altäre, dessen Einkünfte vorerst allein und vollständig für genannten Zweck verwendet werden sollen, die nach der Verringerung seines Einkommens ihm zustehende Summe von 40 Gulden zu 35 Gulden von Hg. Adolf und zu 5 Gulden von dem Rektor Engelbertus des anderen Altares bis zur Vakanz dieses zweiten Vikariats gezahlt werde, wie das darüber ausgestellte, im folgenden transsumierte Instrument Hg. Adolfs und Engelberts bestimmt; er errichtet die genannte Propstei, reserviert dem Herzog und seinen Nachkommen das immerwährende Präsentationsrecht und Stiftsdekan und -kapitel das immerwährende Investiturrecht in der Propstei und weist den beiden Rektoren zur Gewährleistung ihrer Einkünfte von insgesamt 80 Gulden entsprechende Einnahmen aus 4 Hufen, 11 Jochen und anderen Stücken Neulands im Bruche Bernholdt in der Pfarrei Xanten, aus einer Hufe im Havenssloe in der Pfarrei Haffen und aus den Weiden in den Brüchen des Hofes Op den Viltken in der Pfarrei Xanten zu, sowie die zur Errichtung der genannten Summe darüberhinaus noch notwendigen Einkünfte aus den Zehnten der Propstei; er inkorporiert den beiden Altären Häuser und Grundstücke auf dem Boden von Schloß Monreberg, wie sie ihnen altersher gehört haben, und spricht ihnen 4 Wagen Brennholz zu, wie sie ihnen ebenfalls altersher gehörten; er garantiert der Propstei den in Zukunft neuerworbenen Besitz und verpflichtet den Propst zur Ablage des im folgenden aufgeführten Amtseides in die Hand von Dekan und Kapitel, sowie vidimiert die folgenden Urkunden: a) 1343 Juni 28 (quarto kal. iulii). Erzbischof Walram von Köln vidimiert folgende Bulle: 1342 Mai (secundo kal. iunii). Papst Clemens VI beauftragt Walram von Köln, Maria, die Tochter des Grafen Gerhard von Jülich, die trotz Verwandtschaft im dritten Grade mit dem Grafen Dietrich von Kleve eheliche Bindung eingegangen ist, von der Strafe der Exkommunikation, in die sie damit gefallen ist, zu absolvieren, nachdem bereits der persönlich an der Kurie weilende Dietrich durch den Pönitentiar Gancelinin, Bischof von Albano absolviert worden ist; fernerhin die beiden Ehegatten für eine Zeit zu trennen und, wenn sie zur Sühne innerhalb eines Jahres zwei immerwährende Kaplaneien mit einer Dotierung von je 50 Tourneser Pfund gestiftet haben, ihnen Ehedispens zu erteilen und den aus ihrer Verbindung hervorgegangenen bzw. hervorgehenden Sproß zu legitimieren. Nach Unterrichtung durch Domdekan und -kapitel zu Köln und den Archidiakon von Xanten, daß in der Kirche des Vorortes Schloß Monreberg zwei geweihte, aber nicht dotierte Altäre, nämlich der Maria und den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Hauptaltar und der Altar der hl. Katharina, von Dietrich zur Erhaltung je eines Altaristen zur Sühne ausreichend in der Höhe dotiert worden seien, in der sie dotiert waren, bevor Dekan und Kapitel, die jetzt zu Kleve weilen, von dort nach Kleve verlegt wurden, verfährt Walram bezüglich der beiden Ehegatten, wie Clemens VI anordnete, weist die im folgenden einzeln genannten Güter den beiden Kaplaneien zu, behält den Grafen das Präsentationsrecht und Dekan und Kapitel von Kleve das Investiturrecht in den beiden Kaplaneien vor und verleiht allen, die zur Unterstützung der beiden Altäre beitragen, 40 Tage Ablaß. Die von Graf Dietrich bereitgestellten Güter sind: Eine Hufe Neuland in Haffesloe in der Pfarrei Rene im jährlichen Werte von 16 Tourneser Pfund, ein Hof des Grafen mit Zehnten in Gladbeck in der Pfarre Xanten im jährlichen Werte von 52 Tourneser Pfund oder ein entsprechender Teil des Neubruchzehnten des Grafen in Haffesloe in der Pfarrei Rene, falls sich dieser so hoch beläuft; ferner die Eichelmast für 10 Schweine und Holzschlag in den gräflichen Forsten für den täglichen Bedarf der beiden Altaristen. b) 1441 April 1. Maria von Burgund, Herzogin von Kleve, willigt im Beisein der Zeugen Johann von Bylant und Henrik van Wytenhorst in die von Hg. Adolf vollzogene Übertragung der Rente von der im Besitz des obengenannten Vikars Bernardus befindlichen Vikarie zu Monreberg an die Propstei, ausgenommen das Haus zu Monreberg mit seiner Hofreite, die zu dieser Vikarie gehören; sie willigt ebenfalls in die Bestimmung, daß bei Vakanz der anderen Vikarie die Rente auf beide Vikarien zu Hälften verteilt wird, mit dem Zusatz, daß Hg. Adolf bis zum Verfall der zweiten Vikarie nach erfolgter Verschreibung der Rente aus der ersten Vikarie einen Priester aus seiner Brauerei in Kalkar zum Wohnen und Messelesen im Hause zu Monreberg stellen soll. c) 1441 Mai 11 (Donnerstag nach Jubilate). Reynalt Spee, Amtmann des Herzogs von Geldern in der Düfel, tut kund, daß Henrik van Brienen, Sohn des Henrik, dem Hg. Adolf zur Ausstattung der von diesem gestifteten Propstei im Kirchspiel von Nyel 25 1/2 Holländische Morgen Lands, das mit einer Seite an die Straße grenzt, die nach Germzel führt, mit der zweiten an des Pastors Hufe und mit der dritten an den großen Abflußgraben aus dem Zelthammer Meer; ferner 3 Holländische Morgen Land in zwei Stücken im gleichen Kirchspiel, dessen erstes Stück mit der einen Seite an das Grundstück des Johannes van der Ympel, mit der zweiten Seite an die Straße, mit der dritten an das Grundstück Bernts van den Huene grenzt, und dessen zweites Stück mit einer Seite an das Grundstück Engelbrechts Sonderlants, mit der zweiten an das Grundstück des Johann Knarren, mit dem einen Ende an das Grundstück Huberts van Lynen und mit andern an das Berets van den Hünne grenzt; ferner jährlich zwei Pfund Zins aus Hilbert Mantens Hof bei Kaelen im gleichen Kirchspiel und aus genanntem Hof jährlich noch 4 Hühner, sowie 3 und 13 Zinsgroschen aus der Hofstatt des Johann Bastart, die mit einer Seite an den Kirchweg, mit der zweiten an Wilhelm Vastarts Grundstück, mit einem Ende an die Straße, mit dem andern an Johann Bloemens Grundstück grenzt - diese Grundstücke usw. gegen eine jährliche Rente von 15 1/4 Rhein. Gulden unter Aufgabe jeglicher Gerechtsame in genanntem Land in Gegenwart der Gerichtsleute Johann van Leuth und Johann van Benthem und vieler anderer verkauft und der Herzog weiterhin auf seine Rechte an den genannten Gütern zugunsten der Propstei verzichtet hat. d) 1442 Januar 2 (1443, erste Tag nach Neujahr). Bastard Dietrich von der Marke tut in Gegenwart der Zeugen Herr Dietrich von Wischel und Herr Dietrich Nederhove, Kanonikern zu Xanten, kund, daß er zu Gunsten der Propstei auf den Hof zu Meer in der Duyffel verzichtet, nachdem ihm Hg. Adolf den ihm auf Widerruf ausgetanen Hof aufgesagt hat. e) 1442 Januar 2 (Godestag nach Neujahr). Reynalt Spee, Amtmann des Herzogs von Kleve, tut kund, daß Hg. Adolf vor ihm und den Gerichtsleuten von Meer, Gerit Egbertz Sohn und Johann Noyens Sohn, auf seinen Hof zu Meer in der Duyffel zugunsten der Propstei verzichtet hat. f) 1441 Dezember 29. In Gegenwart des über folgendes ein notarielles Instrument ausstellenden Notars Rutgerus Theodericus ante portam de Holt, Kölner Kleriker, verpflichtet sich vor Hg. Wolf, Petrus Schalpype und Henricus ter Porten, Dekane von Xanten und Rees, Johannes Schrymp (Scholaster in Rees) und Dietrich Nederhoeve, Kanonikus in Xanten, der Rektor des Altars St. Katharina und Barbara in der Kapelle zu Monreberg, Engelbertus vamme Hamme, 5 Rhein. Gulden jährlich dem Herzog zum Unterhalt des Rektors am Altar der Jungfrau und der Apostel Petrus und Paulus jährlich jeweils bis zum Weihnachtsfest oder innerhalb der darauffolgenden 15 Tage zu zahlen. g) 1442 Januar 8 (Montag nach Dertien dach). Hg. Adolf tut kund, daß er zugunsten der Vikarie in Monreberg, die Bernardus van der Dellen aufgegeben hat und die der Propstei verschrieben werden soll, solange 40 Rhein. Gulden jährlich zuweist, wie die andere derzeit von Herr Engelbrecht besessene Vikarie nicht vakant ist, mit dem Zusatze, daß Herr Engelbrecht ihm zugunsten der Vikarie jährlich 5 Rhein. Gulden zahlt und daß er, Hg. Adolf, selbst nach der nächsten Vakanz der von Engelbrecht besessenen Vikarie der gesamten Zahlung ledig sei, da entsprechend der Anweisung des Papstes und des von ihm eingesetzten Kommissars dann die Einkünfte der ersten Vikarie aus der Hälfte derer der anderen zu bestreiten seien. h) 1442 Januar 10 (Godesdach nach Druttendach). Hg. Adolf tut kund, daß er auf die Wohnung, die Agnes van Wisch, Frau des Peter van Culenberg, gelegen an der Stadtmauer von Kleve, von ihm derzeit hat, zu Gunsten von Propst, Dekan und Kapitel von Kleve verzichtet, jedoch ausschließlich der dabei gelegenen Scheune und des daraufstehenden Zinses und vorbehaltlich der weiteren Wohnungsnahme der genannten Agnes in dem genannten Hause. Henricus ter Porten verleiht fernerhin der Propstei alle Rechte und Freiheiten, wie sie die übrigen Propsteien in der Kölner Diozese besitzen, und läßt durch den Notar Rutgerus Theodericus ante Portam de Holt den Prozeß notariell beglaubigen. Or. Perg., Heft mit 9 Folien, 3 Siegel (Siegler: Hg. Adolf, Dekan ter Porten, Johann von Gork).

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Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland
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