Johann Wieland von Grimmelfingen [Stadt Ulm] bekennt, dass ihm die Ratsherren Daniel Besserer von Talfingen [Obertalfingen Stadt Ulm], Johann Adam Rehm und Johann Eitel Fingerlin, derzeit Pfarrkirchenbaupfleger in Ulm, mit Wissen und Zustimmung seiner Pfleger Jakob Harder von Temmenhausen ("Themanhausen") [Gde. Dornstadt/Alb-Donau-Kreis] und Johann Schneider von Grimmelfingen auf Lebenszeit einen der Pfarrkirchenbaupflege unterstehenden Hof in Grimmelfingen verliehen haben. Dieser Hof gehört zur Hälfte an die Pfründe der Witwe des Berthold ("Betz") Raisch Adelheid und wurde zur Hälfte 1568 von der Pfarrkirchenbaupflege gekauft. Dazu gehören Haus, Hofstatt, Stadel, Speicher und Garten im Dorf, 43 Jauchert Äcker und 10 Tagwerk Mahd. Den Hof haben zuvor sein Großvater und sein Vater, die auch Johann Wieland hießen, bewirtschaftet. Er verpflichtet sich, den Hof in gutem Kulturzustand zu halten, nichts von seinen Zugehörungen zu verpfänden oder zu verkaufen und der Pfarrkirchenbaupflege davon jährlich 36 Imi Fesen und 36 Imi Hafer Ulmer Maß, 6 Pfund Heller Heugeld, 1 Fastnachtshuhn, 200 Eier und 8 Hühner nach Ulm zu liefern. Außerdem ist er zu Leistung von Frondiensten an acht Tagen im Jahr verpflichtet. Sollte die Pfarrkirchenbaupflege diese nicht benötigen, hat er dafür jährlich 2 Pfund Heller zu entrichten. Wenn er weniger als acht Tage Frondienste leistet, dann sollen ihm von dieser Summe für jeden geleisteten Tag 5 Schilling Heller abgezogen werden. Bei Säumnissen in der Lieferung der Abgaben, unsachgemäßer Bewirtschaftung und nach seinem Tod fällt der Hof an die Pfarrkirchenbaupflege zurück. Für die Verleihung hat er 450 Gulden Handlohn zu entrichten, wovon er 200 Gulden bar bezahlen soll und den Rest in jährlichen Raten, beginnend 1669, zu 25 Gulden.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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