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Die Situation der Hauptschule in Baden-Württemberg
Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/003 D731014/106
6026918
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/003 Chronik der Woche Baden-Württemberg SDR 1971-1974
Chronik der Woche Baden-Württemberg SDR 1971-1974 >> 1973 >> Juli
28.07.1973
Ulrich Lang hat dem Kultusministerium vorgeworfen, es habe eine Studie des Instituts für Bildungsplanung unterschlagen, in der die Situation der Hauptschule in Baden-Württemberg negativ beurteilt wird. ab 01'16: (O-Ton) Karl Theodor Uhrig, MdL, CDU, Lahr, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturpolitik seiner Fraktion: Die Studie des Instituts für Bildungsplanung war weder ihm noch der Fraktion bekannt / Durch Kenntnis der Studie hätte sich Argumentation nicht geändert, sie bringt nichts Neues / (0'30)
ab 02'00: (O-Ton) Ulrich Lang, MdL, SPD, Crailsheim: Inhalt der Studie fast identisch mit Meinung der SPD-Fraktion: Hauptschule mehr und mehr ausgelaugt, nicht mehr attraktiv für ihre Lehrer und die Bevölkerung, nötig ist Bewegung hin auf Gesamtschulsystem / (0'55)
ab 02'57: (O-Ton) Karl Theodor Uhrig, MdL, CDU, Lahr, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturpolitik seiner Fraktion: Hinter Position der SPD und der Studie stecken politische Vorurteile / Die Studie ist eine Meinungsäußerung auf schwacher wissenschaftlicher Basis / (1'14)
ab 04'11: (O-Ton) Ulrich Lang, MdL, SPD, Crailsheim: Verteidigt die wissenschaftliche Qualität der Studie / Es gibt zu denken, dass das Kultusministerium sie nicht, wie vorgesehen, veröffentlichen will / (0'54)
GSL ab 05'51: (O-Ton) Karl Theodor Uhrig, MdL, CDU, Lahr, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturpolitik seiner Fraktion: Die Hauptschule war in Baden-Württemberg kein Stiefkind / Am Gefühl der Zurücksetzung sind Lehrer und Hauptschüler mit schuld / (0'58)
ab 06'49: (O-Ton) Ulrich Lang, MdL, SPD, Crailsheim: Die Landesregierung selbst schlägt auf große Anfrage der SPD ein Sieben-Punkte-Programm zur Salvierung der Hauptschule vor / Das Ideal der Hauptschule war einmal die Mehrzügigkeit: Nur bei geringem Prozentsatz erreicht / Echte Weiterführung nicht erreicht / Schlechtes Image / Im gegenwärtigen Schulsystem muss die Hauptschule nach gewissen Qualitätsvorstellungen schlecht abschneiden / (1'24)
GSL ab 08'48: Stimmt einem Plan des Kultusministeriums zur Zusammenfassung von Haupt-, Realschulen und Progymnasien zu Bildungszentren als einem ersten Schritt zu, glaubt aber, dass das Ausbluten der Hauptschule dabei noch schneller geht, da Qualitätsunterschiede dabei noch härter aufeinander prallen / Man muss sich Gedanken machen, was nach dreigliedrigem Schulsystem kommt / (0'49)
ab 09'39: (O-Ton) Karl Theodor Uhrig, MdL, CDU, Lahr, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturpolitik seiner Fraktion: Das hört sich nach integrierter Gesamtschule an: Entschiedene Ablehnung / Es gibt auch unveröffentlichte Studien über miserablen Leistungsstand an diesen Schulen / "Ausbluten der Hauptschule": Noch fast 50 Prozent gehen immer noch über sie, qualifizierteste Abiturienten im beruflichen Gymnasium kommen über sie und Berufsfachschule / (1'43)
ab 11'22: (O-Ton) Ulrich Lang, MdL, SPD, Crailsheim: Die Diskussion nimmt jetzt gleichen Verlauf wie im Landtag / Zahlen belegen das Ausbluten der Hauptschule / In Stuttgart nur noch 29 Prozent Hauptschüler, davon großer Teil Ausländer / Die Gesamtschule ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss / Vorwurf, die CDU sei nicht bereit, sich mit der SPD organisatorische, pädagogische und politische Gedanken über neue Schulkonzeption zu machen / (1'30)
GSL ab 13'34: Plan des Kultusministeriums ist Weg auf eine Gesamtschule zu, wäre für Schüler gut, würde aber Hauptschule sehr schnell zum Ende bringen / (0'15)
ab 13'51: (O-Ton) Karl Theodor Uhrig, MdL, CDU, Lahr, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturpolitik seiner Fraktion: Das Kultusministerium ist zur Verwirklichung bereit: Bildungszentren entsprechen der Idee der kooperativen Gesamtschule / (0'14) ab 14'05: (O-Ton) Ulrich Lang, MdL, SPD, Crailsheim: Die Einrichtung von Bildungszentren wird den "Drang zu Höherem", dem Gymnasium fördern, dann wird man Prozentzahlen für die einzelen Schularten vorgeben müssen / Zwei Prozent Rückgang bei Übergang in weiter führende Schulen in diesem Jahr womöglich durch verschärfte Aufnahmeprüfungen verursacht / (0'44)
ab 14'51: (O-Ton) Karl Theodor Uhrig, MdL, CDU, Lahr, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturpolitik seiner Fraktion: Möglichst beste Ausbildung für jedes Kind anbieten, Deshalb gegen jeden Versuch und Ansatz zum Einheitsbrei / (0'14)
ab 15'05: (O-Ton) Ulrich Lang, MdL, SPD, Crailsheim: Will das selbe, daher kein Einheitsbrei, sondern integrierte Gesamtschule / (0'10)
Musik / (1'09)
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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Additional information on reason for persecution
Additional or more specific information on membership and group affiliation which were the reason for the persecution.