Philipp, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern, des römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, beurkundet das Urteil seines Hofgerichts im Streit zwischen Äbtissin und Konvent des Klosters Mariakron bei Oppenheim einerseits und Schultheiß, Schöffen und Gemeinden der Dörfer Nierstein ("Nirstein"), Dexheim und Schwabsburg ("Swabßberg") andernteils wegen der "Kosten als dem fürsten von der Richß wegen zu Reisen schuldig, wan ein fürst ußzug", der Verpflichtung des Klosters, wegen seines Hofes in diesen Dörfern zu den "Reisen" einen Wagen zu liefern; die drei Dörfer werden in ihren Forderungen abgewiesen und Äbtissin und Konvent, gestützt auf die vorgelegten Kundschaften und Weistümer, bei ihren Rechten und Freiheiten beschützt. Als Hofgericht tätig waren: Bernhard Graf zu Eberstein der jüngere als Hofrichter und die Räte Ritter Jörg von Venningen, Dr. Thomas Dornberg, Dr. Bernhard Frowis, Hans von Venningen zu Neidenstein ("Nidenstein"), Hans von Stettenberg, Blicker von Gemmingen, Johann von Eltz ("Elntz"), Meister Peter Brechtel, Meister Peter vom Stein von Kreuznach, Meister Peter Queich und Meister Ludwig "Schuwermann", alle vier Lic. Siegler: der Aussteller mit dem Hofgerichtssiegel. "Datum Heidelberg uff dorstag nach dem sondag Reminiscere" 1488.