Caspar Müller aus Plieningen auf den Fildern, wegen "ungeschickter" (=unschicklicher) Worte und Handlungen gegen Herzog Ulrich während der letzten Unruhen zu Kirchheim im Turm gef., jedoch auf vielfache Fürbitte wieder freigelassen, schwört U., gelobt eidlich, sich künftig an seine Untertanenpflichten zu halten und verpflichtet sich ferner zu einer Abtragszahlung von 300 fl. Müller soll folgendes gesagt haben: Er habe seinem Herrn, Herzog Ulrich, in kurzer Zeit 40 fl gegeben und sei doch keinen Pfg. schuldig gewesen. Der Herzog habe zu Stuttgart in der Türnitz 106 Tisch mit Butten (?) und wären seine Gnade nicht verdorben, so müßte sie noch verderben. Der Herzog habe, wie er gehört habe, täglich 1500 lb Gefälle, umgerechnet die Frevel und Fäll; wenn damit Seine fürstlichen Gnaden und Gemahlin nicht auskommen möchten, dann sollte man sie an einen Wirt verdingen, damit sie es desto "gennger" (=angenehmer) haben möchten. Der Herzog habe auf seinen Glauben 24 000 fl entlehnt, doch reite er herum, wo er wolle, so sei er "köstlicher" als jeder andere Herr. Er soll ferner, als der Vogt von Stuttgart nach dem Tübinger Landtag nach Bernhausen kam, die Untertanen zur Ruhe mahnte und jedem ½ Maß Wein und Brot geben ließ, gesagt haben, der Teufel solle ihms danken in sein "ussetzig antlüt", er haben selber genug um ein halbes Maß Wein zu bezahlen. Schließlich hatte Müller, trotz des Verbots, Leib und Gut zu verändern, zu jener Zeit, in der Absicht, sein Hauswesen nach Esslingen zu ziehen, einiges Hab und Gut verkauft und von den Käufern seiner Güter Geld angenommen.