[Wilhelm] Herzog von Geldern (Gelre) und Graf von Zutphen teilt seinem Vetter (neven) [Wilhelm] Herzog von Berg (Berge) und Grafen von Ravensberg (Ravensberge) mit: aus den ihm gesandten Briefen hat er erfahren, daß Wilhelm von Froidmont (Caldenberg) den Empfängern sowie den Herzögen von Bayern (Beyeren) eine Schuldurkunde vorgelegt hat, die von den geldrischen Städten besiegelt ist. Der Aussteller teilt seinem Vetter mit, daß diese Schulden vor seiner Zeit durch seine Vorgänger im Herzogtum in Brabant aufgenommen worden sind. Bevor er ins Land kam, waren Städte und Land in einen großen Krieg verwickelt; später haben sie mit ihm selbst im Krieg gelegen. Deshalb sind sie zur Rückzahlung der Schulden nicht imstande. Der Aussteller selbst hat gleiche oder höhere Schulden auf Städte und Land von Brabant zu fordern. Es erscheint daher ihm und seinem Rat nicht tunlich, daß der Herzog von Bayern die erwähnte Schuld einfordert und anmahnt. Der Aussteller bittet daher den Herzog von Berg, die Herzöge von Bayern, wenn möglich, daran zu hindern, und sicherzustellen, daß auch künftig geldrische Untertanen in Geschäften sicher und frei unter den Herzögen von Bayern reisen können, ohne daß jemand Städte und Untertanen irgendwie behindert. Die Herzöge von Bayern, so meint der Herzog von Geldern, sähen es sicher nicht gern, wenn ihre Untertanen von gleichartigen Maßnahmen betroffen wären.

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Bayerisches Hauptstaatsarchiv
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