Die Ulmer Bürger Hermann Rot und der Goldschmied Klaus Kaufmann, derzeit Pfleger der armen Siechen zu St. Leonhard in Ulm [Spital der Armen Siechen mit Kapelle St. Leonhard, abgegangen, Bereich Friedenstraße 40], bekennen: Die Ulmer Bürger Heinrich Krafft, Sohn des verstorbenen Krafft am Kornmarkt, und seine Ehefrau Adelheid geborene von Sulmetingen [Ober- oder Untersulmetingen/Lkr. Biberach] haben den armen Siechen 3 Jauchert Acker in Ulm im Albrach [heute Gemarkungen Neu-Ulm und Ulm] zwischen einem Acker des verstorbenen Krämers Gottfried und einer Wiese des Heinrich Staiger, die auf das Wasser am Werd des Kopprel herunterstoßen, zu ihrem Seelenheil und zum Seelenheil des Rudolf von Sulmetingen geschenkt. Die Pfleger verpflichten sich, von den Erträgen des Ackers den Siechen jedes Jahr zwei besondere Mahlzeiten auszurichten und zwar die eine am Freitag vor oder nach dem 16. Oktober ("sant Gallen tag") und die andere am Freitag in der Quatember der Fastenzeit. Bei Säumnis fallen der Acker oder der bei seinem Verkauf erzielte Erlös oder die Güter, die von diesem Erlös erworben wurden, an das Ulmer Münster. Der Acker bzw. die vom Erlös aus seinem Verkauf erworbenen Güter oder Einkünfte dürfen nicht verkauft oder verpfändet werden.