Kurfürst Philipp von der Pfalz beurkundet das Urteil seines Hofgerichts im Rechtsstreit zwischen Tham von Handschuhsheim ("Hentschussheim") und Eberhard Fronhofer über Güter zu Mundenheim ("Mondenheim, Mommenheim"), die Eberhard vor dem Hofgericht zugesprochen worden waren ("mit recht erlangt"). Tham verweigert die Einsetzung in die Güter, da Eberhard in Mundenheim "etwas gefrevelt" hatte,, was er zuvor "gein jure abtragen solt". Die Räte sprechen zu Recht, dass Tham dem Fronhofer die Güter ungehindert bebauen lassen soll, Eberhard aber Tham als Gerichtsherrn, wie von alters her, anerkennen soll. Außerdem wird Eberhard wegen des Frevels zwei Nächte zu Heidelberg im Turm liegen oder Tham 31 Malter Hafer als Abtrag geben . Eberhard soll Schuldnern Frist gewähren bis St. Michael (=September 29); dieses ist auch die Frist für Eberhards Haferlieferung. Als Hofgericht tätig waren die Ritter Ytel und Hans sowie Ludwig und Swicker, alle von Sickingen, Blicker ("Plickar") Landschad [von Steinach], der Haushofmeister Hans von Venningen, der Küchenmeister Hans von Gültlingen, Dr. Konrad Aberlin von Ladenburg ("Laudenburg") und Lic. Eucharius von Hirschhorn ("Hirtzhorn"), Siegler: der Aussteller mit seinem Sekretsiegel "Datum Heidelberg uff dornstag nach dem heiligen pfingstag" 1485