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Archiv der Freiherren von Gemmingen auf Burg Hornberg:
Akten, Bände sowie Karten und Pläne (Bestand)
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 von Gemmingen-Hornberg
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Familien- und Herrschaftsarchive >> Adel >> von Gemmingen-Hornberg
1338-1955
Überlieferungsgeschichte
Depositum im GLA
Inhalt und Bewertung
Archiv der Freiherren von Gemmingen-Hornberg mit Unterlagen zur Familie, zu den Besitzungen der Familie sowie zur Schwäbischen und Fränkischen Reichsritterschaft.
1. Familiengeschichte: Die weitverzweigte Familie der Freiherren von Gemmingen zählt seit dem Mittelalter zu den personenstärksten Adelsgeschlechtern Oberdeutschlands. 1275 unter diesem Namen erstmals erwähnt, stammen die frühesten Zeugnisse der Familie aus dem westlichen Kraichgau. Frühzeitig teilte sich das Geschlecht in mehrere Linien. Bis heute überdauert haben der ältere Hauptstamm Guttenberg in den Ästen Steinegg, Gemmingen, Fürfeld, Guttenberg und Bonfeld sowie der jüngere Hauptstamm Hornberg in den Ästen Bürg, Treschklingen, Babstadt und Hornberg. Eine Reihe weiterer Zweige ist im Laufe der Jahrhunderte wieder verblüht. Der Horizont der gemmingischen Heiratsverbindungen entfaltete sich mit der Zeit immer weiter und reichte bald von Franken über Schwaben bis an den Mittel- und Oberrhein. Entsprechend weit gespannt waren auch die Lehns- und Dienstbeziehungen, wobei den Höfen der Kurfürsten von der Pfalz, der Markgrafen von Baden und der Grafen bzw. Herzöge von Württemberg sowie der Bischöfe von Speyer und von Worms stets eine besondere Bedeutung zukam. Die Gemmingen waren im Kanton Kraichgau in der Schwäbischen Reichsritterschaft und im Kanton Odenwald in der Fränkischen Reichsritterschaft immatrikuliert. Sie besaßen in beiden Kantonen zahlreiche Burgen und Rittergüter von beträchtlichem Umfang. Die Burg Hornberg mit Neckarzimmern und weiteren zugehörigen Orten wurde 1612 von Reinhard dem Gelehrten aus dem Besitz des Hans Heinrich von Heusenstamm erworben und vom Bischof von Speyer zu Lehen an die nunmehrige Linie Gemmingen-Hornberg gegeben. Im 16. Jahrhundert war die Burg im Besitz des Götz von Berlichingen und seiner Erben gewesen. Bei der Einführung der Reformation im Kraichgau spielten vor allem Angehörige der Guttenberger, Gemminger und Michelfelder Linien eine maßgebliche Rolle. Die Steinegger Gemmingten konvertierten erst 1823 im Zuge der Erweckungsbewegung des Aloys Henhöfer zum evangelischen Bekenntnis, die Bürger Linie wurde 1764 unter dem Einfluss des Wiener Hofes wieder katholisch. Das gemmingische Wappen zeigt einen mit zwei goldenen (gelben) Balken belegten blauen Schild.
2. Archivgeschichte: Der bereits ab Ende des 18. Jahrhunderts als Archivar der Freiherren von Gemmingen-Hornberg angestellte Karl Wilhelm Oettinger verzeichnete zwischen 1820 und 1825 das Archiv auf Burg Hornberg. Dabei wurden auch die Archive der Nebenlinien, die wieder an die Hornberger Hauptlinie zurückgefallen waren, auf die Burg Hornberg verbracht und in das Archiv der Hauptlinie integriert. Heute umfasst das Archiv Gemmingen-Hornberg auch die Archive der erloschenen Linien Bürg-Presteneck und Widdern-Maienfels. Die von Oettinger angefertigten Findmittel liegen nun im Archivbestand (Nr. 2219, 2220 und 2507). Oettinger klassifizierte die Akten des Familienarchivs in die sieben Kapitel "Lehnsakten", "Familienakten", "Güter und Beamtungen", "Prozessakten", "Ius patronatus, Kirchen und Schulen", "Frühere Besitzungen der Familie von Gemmingen" sowie "Amtsrechnungen". 1859 wurde in sein Repertorium das Kapitel "Ritterschaftliche und geschichtliche Akten" nachgetragen. Später wurde die Klassifikation um das Kapitel "Ergänzungen" vermehrt. Im weiteren Lauf des 19. Jahrhunderts wurden immer wieder Archivalien in das Verzeichnis Oettingers nachgetragen, ab Ende des Jahrhunderts blieben aber auch größere Reste unverzeichnet. 1950 wurde dann von unbekannter Hand maschinenschriftlich ein ergänzendes Repertorium ohne weitere Untergliederungen angelegt (Nr. 2508). Signaturen vergab Oettinger dreistufig nach Lokatur: Eine erste römische Ziffer bezeichnete den Kasten und eine zweite arabische das Fach. Eine dritte arabische Zahl markierte eine numerische Folge - teilweise fortlaufend innerhalb eines Kastens, teilweise innerhalb eines Fachs. Seit 1989 wurden von Dr. Kurt Andermann die Pergamenturkunden aus dem Bestand des Familienarchivs Gemmingen-Hornberg herausgelöst, um einen eigenen Urkundenbestand auf Burg Hornberg zu bilden (Legscheine nun in Nr. 2506). Das Archiv auf Burg Hornberg litt dort immer wieder unter Feuchtigkeit und Siebenschläfern, in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde es auch bestohlen. So übergab die Familie ihr Archiv schließlich im Dezember 2010 in die Obhut des Generallandesarchivs Karlsruhe, wo es nun als Depositum verwahrt und verwaltet wird.
3. Verzeichnung: Nach der Umlagerung des Archivs von der Burg Hornberg nach Karlsruhe wurde der seit der Verzeichnung 1825 wohl mehrfach bewegte Bestand vom Unterzeichnenden nach den alten Signaturen wieder neu sortiert und Fehlendes erfasst. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass 142 Nummern der Verzeichnung Oettingers heute fehlen. Die fehlenden Akten wurden nach den Angaben aus dem Repertorium von 1825 erfasst und als fehlend vermerkt. Sie lassen sich jedoch ausschließlich im (analogen) Papierfindmittel im Lesesaal recherchieren. Nach der Wiederherstellung der alten Ordnung wurde das Archiv auf Grundlage der Arbeiten Oettingers und seiner Nachfolger vom Unterzeichnenden neu verzeichnet. Dabei wurden die vorgefundenen drei Teile des Archivs integriert, so dass sie nun als einheitlicher Korpus erscheinen. Der erste Teil umfasste die von Oettinger und seinen Nachfolgern im Repertorium von 1825 verzeichneten Akten (Nr. 1-1400). Der zweite Archivteil war im maschinenschriftlichen Repertorium von 1950 erfasst (Nr. 1401-2035). Den dritten Teil bildeten die unverzeichneten Reste (Nr. 2036-2509). Bei der Verzeichnung wurde das dreistufige, nicht immer leicht nachzuvollziehende Signaturenschema Oettingers aufgegeben und die Akten (mit Vermerk der Vorsignatur) neu durchnummeriert. Dabei wurde die Klassifikation Oettingers mit sanften Veränderungen beibehalten und die Nummern der anderen Teile in diese Klassifikation integriert. Verändert wurde die Reihenfolge der Kapitel, das Kapitel "Prozesse" wurde aufgelöst und dessen Akten unter den sonst von Oettinger verwendeten inhaltlichen Kriterien auf die anderen Kapitel verteilt. Auch das Kapitel über ehemalige Besitzungen der Familie wurde aufgegeben und dessen Inhalt in das Kapitel "Güter und Beamtungen" integriert. Aus dem Unterkapitel "Ältere Repertorien und Aktenverzeichnisse" im Kapitel "Güter und Beamtungen" wurde ein neues Kapitel unter der Bezeichnung "Archivsachen" gebildet - gerechtfertigt durch die Zuwächse bei der Neuverzeichnung. Auf der Ebene der Unterkapitel wurden nach Bedarf neue Unterkapitel gebildet - zum Teil zur Ergänzung der bisher bestehenden Unterkapitel, zum Teil ohne dass zuvor solche bestanden hätten. Somit ist der Archivbestand nun durchgehend in zwei Ebenen von Kapiteln und Unterkapiteln gegliedert. Die in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entnommenen Urkunden wurden bei der Verzeichnung nicht mehr berücksichtigt. Ein entsprechendes Regestenwerk über die auf Burg Hornberg verbliebenen Urkunden ist in Vorbereitung. Die Legscheine über die entnommenen Urkunden wurden aus den Akten entfernt und in numerischer Ordnung dem Archiv gesammelt beigegeben (Nr. 2506). So können die Altsignaturen in ihrer Gänze rekonstruiert werden. Eine Liste der Altsignaturen, die durch die Urkundenentnahmen wegfielen, findet sich im Anhang zu diesem Vorwort. Die im Bestand belassenen Umschläge der Urkunden wurden gesammelt und in zwei separaten Nummern verpackt (Nr. 2504 und 2505).
4. Verwandte Archivbestände: Das Staatsarchiv Ludwigsburg verwahrt mehrere Bestände zu den Freiherren von Gemmingen. So liegen dort das Linienarchiv Gemmingen-Bonfeld (B 91a) und das Gutsarchiv Beihingen der Freiherren von Gemmingen-Hornberg (B 91b I-III). Im Generallandesarchiv liegen neben dem Archiv Gemmingen-Hornberg auch die Archive Gemmingen-Gemmingen, Gemmingen-Hornberg-Treschklingen und Gemmingen-Steinegg. Umfangreiches Material zu den Freiherren von Gemmingen findet sich im so genannten Lehen- und Adelsarchiv des Generallandesarchivs Karlsruhe (Bestände 44 und 72). Die Unterlagen stammen meist aus der Registratur des badischen Lehenhofs. Entsprechendes Material liegt im Bestand zu den ritteradligen Familien des Kantons Neckar-Schwarzwald im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (B 580). Im Hauptstaatsarchiv finden sich außerdem Lagerbücher über vormals Gemmingensche Besitzungen in den Beständen H 129 und H 180. Über die Ämter, die Mitglieder der verschiedenen Linien der Freiherren von Gemmingen in Württemberg und in Baden innehatten, finden sich naturgemäß in den Beständen der jeweiligen Behörden umfassende Materialien. Karlsruhe, im März 2012 Kurt Andermann/Joachim Brüser
5. Nachträge 2015 - 2020: Im Mai 2020 wurden dem Findmittel von Joachim Brüser aus dem Jahr 2012 zu den Akten und Rechnungen des Archivs der Freiherren von Gemmingen-Hornberg auf Burg Hornberg in Neckarzimmern (siehe Nrn. 1 - 2520) Nachträge hinzugefügt. Sie umfassen Akten, Rechnungen, Bildmaterial, Handschriften und Drucke sowie Karten und Pläne. Im Jahr 2020 wurden die bereits seit 2015 verzeichneten Nachträge, für die bisher nur ein ungebundener Findbuchentwurf in gedruckter Form bestand, abschließend bearbeitet (siehe Nrn. 2521 - 4097). Außerdem wurden aus dem Zugang 2018-30 vier Nummern hinzugefügt (siehe Nrn. 4098 - 4101) und die bisher noch unverzeichneten Karten und Pläne des Adelsarchivs erschlossen (Nrn. 4102 - 4163). Dabei wurde die Gliederung des Findmittels von 2012 um weitere Punkte ergänzt: 8. Handschriften und Drucke, 9. Bilder und Fotos, 10. Karten und Pläne. Alle Nachträge wurden im Mai 2020 dem Bestand "69 von Gemmingen-Hornberg" angeschlossen und mit dem bereits 2012 bearbeiteten Teil zusammengeführt. Für die Nachträge besteht ein gesondertes gedrucktes Findbuch mit einem Index für Orte und Personen; es wurden Norm-Deskriptoren verwendet. Karlsruhe, im Mai 2020 Sara Diedrich
1. Literatur:
Kurt Andermann, Die Urkunden des freiherrlich von Gemmingen'schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar (Regesten) 1353-1802 (Sonderveröffentlichungen des Heimatvereins Kraichgau Bd. 6), Sinsheim 1990.
Kurt Andermann, Die Urkunden der freiherrlich von Gemmingen'schen Archive aus Gemmingen und Fürfeld - Regesten 1331-1849 (Sonderveröffentlichungen des Heimatvereins Kraichgau Bd. 37), Heidelberg 2011.
Reinhold Bührlen, Geschichte der Familie v. Gemmingen und ihrer Besitzungen, Neckarzimmern 1977.
Friedrich Cast, Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden, Stuttgart 1845.
Ernst von Gemmingen, Familienchronik der Freiherren von Gemmingen - Fortsetzung der Chronik von Stocker 1895, Babstadt 1925/26.
Hans Lothar Freiherr von Gemmingen-Hornberg, Stammreihen und Stammbaum der Freiherren von Gemmingen 1910-1949, Heidelberg 1949.
Maria Heitland, Familienchronik der Freiherren von Gemmingen - Fortsetzung der Chroniken von 1895 und 1925/26, o. O. 1991.
Gerhard Kiesow, Von Rittern und Predigern - Die Herren von Gemmingen und die Reformation im Kraichgau, Ubstadt-Weiher 1997.
Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Bd. 3, Leipzig 1861, Seite 479-481.
Lupold von Lehsten, Genealogie der Freiherren von Gemmingen im 19. und 20. Jahrhundert, Bensheim 2003.
Clemens Rehm/Konrad Krimm, Zwischen Fürsten und Bauern - Reichsritterschaft im Kraichgau (Sonderveröffentlichungen des Heimatvereins Kraichgau Bd. 8), Sinsheim 1990.
Günther Schuhmann, von Gemmingen; in: NDB 6/1964, Seite 178.
Carl Wilhelm Friedrich Stocker, Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen, 3 Bde., Heidelberg 1865-1881.
Carl Wilhelm Friedrich Stocker, Familien-Chronik der Freiherrn von Gemmingen, Heilbronn 1895.
Johann Gustav Weiss, Freiherrlich von Gemmingen-Hornberg'sches Archiv in Hornberg bei Neckarzimmern (Bezirksamt Mosbach); in: Mitteilungen der Badischen Historischen Kommission 18/1896 [ZGO 50/1896], Seite m47-m58.
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BT Bayreuth
DA Darmstadt
DON Donau-Ries
ERB Odenwaldkreis
ES Esslingen
F Frankfurt am Main
FB Wetteraukreis
GG Groß-Gerau
GI Gießen
GÖ Göttingen
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HD Rhein-Neckar-Kreis
HN Heilbronn
HP Bergstraße
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KG Bad Kissingen
KÜN Hohenlohekreis
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