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Nachlass Theodor Piderit (Bestand)
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Beruflicher Werdegang; Persönliche Unterlagen des Großvaters Wilhelm Konrad Piderit (1752-1832) und des Vaters Dr. Karl Piderit (1797-1876); Schriftwechsel des Großvaters und des Vaters; Reiseberichte des Theodor Piderit aus der Schweiz, Oberitalien, Südamerika und Spanien; Schriftwechsel mit Gelehrten und Schriftstellern (u. a. mit Darwin, Fr. Bodenstedt, Ernst Wichert); Kritiken an Piderits "Mimik und Physiognomik"; Literarische Arbeiten (u. a. Textbücher, Aufführungsberichte); Manuskripte; Wissenschaftliche Veröffentlichungen; Album mit 74 Original-Sepiatuschzeichnungen des Kunstmalers Theodor Mintrop (1814-1870).
Form und Inhalt: Der Nachlass Dr. med. Theodor Piderit (1826-1912), eines der bahnbrechenden Forscher der experimentellen Psychologie auf dem Gebiete der Gefühlsforschung (Ausdruck der Gefühle in der Mimik und Physiognomik) befand sich zuletzt im Besitz der Frau Dr. med. Irmgard Gebhard, geb. Bünnemann, Lage, Thusneldastrasse 55. Er wurde dem Staatsarchiv zur Verzeichnung und Deponierung am 08.01.1964 übergeben (Zug. 34/1965).
Dieser Nachlass gelangte in den Besitz des Gatten der Frau Dr. Gebhard, des Amtsgerichtsrats Otto (Wilhelm) Gebhard, geb. Detmold 22.02.1901, gefallen 1945, weil dessen Mutter Elisabeth Alma Aline, geb. 22.06.1861 Valparaiso, gest. Detmold 19.08.1941, eine Tochter Theodor Piderits war.
Dieser Nachlass Theodor Piderits war zum Teil schon von Theodor Piderit selbst in Mappen geordnet worden. Er ist zu einem Familienarchiv Piderit bis zum Tode Theodor Piderits angereichert worden z. B.:
1.) durch den schriftlichen Nachlass auch seiner Frau Anna geb. Rose, in dem sogar 54 seiner eigenen Briefe an sie enthalten sind (Mappe 2-4);
2.) den schriftlichen Nachlass von Theodor Piderits Eltern Karl und Elisabeth Theodore, geb. Petri und Großeltern Piderit (Mappe 3, 4);
3.) den maschinenschriftlichen Durchschlag eines Manuskripts einer Chronik der Familie Piderit von Hans Wilhelm Christian Adolf (1805-1915) (Verfasser der Chronik Lippisches Geschlechterbuch) (Mappe 14). Von dieser maschinenschriftlichen Abschrift gibt es mehrere Exemplare: z. B. im Staatsarchiv unter D 71 Nr. 222, ferner im Eigentum der Geschwister Anna und Otto Piderit, Lüneburg, Lindenstraße 22.
Aus älteren Nachlässen mögen auch die 3 ältesten Orginalurkunden 1580-1589 und eine Abschrift einer Urkunde von 1545 stammen.
Bei den übergebenen Büchern besteht die Möglichkeit, dass das eine oder andere Buch aus dem Besitz des Amtsgerichtsrats Otto Gebhard oder dessen Vaters, nämlich des Detmolder Oberstudiendirektors Friedrich Wilhelm Gebhard, stammt, z. B. die Jülich- und Bergische Reformations-Ordnung von 1751, die Jubiläumsschrift der Universität Göttingen von 1787.
Besondere Kostbarkeiten befinden sich unter den Briefen von Gelehrten und Schriftstellern (Mappe 8), wenn sie auch nur Empfangsbestätigungen von Piderits Hauptschrift über Mimik und Physiognomik sind, z. B.:
1 Brief Darwins vom 2. August 1871,
1 Brief Bismarcks vom 5. April 1892,
2 Briefe von Friedrich Theodor Vischer von 1879 und 1885.
Ein früher angelegtes Verzeichnis des "Familienarchivs Piderit" aus dem Jahr 1926 (Dienstregistratur) umfasst 21 Bücher, 8 Alben, 17 gezählte Mappen, Fotografien, Bilder, eine Karte und war vom archivischen Standpunkt aus verbesserungsbedürftig. Es wurde daher ein neues Verzeichnis unter Zugrundelegung des alten und unter Ausscheidung der nicht übernommenen Teile des Nachlasses angelegt.
Ein Vergleich des neuen Verzeichnisses mit dem Verzeichnis von 1926 wird durch die summarische Großzügigkeit der Angaben bei den Büchertiteln erschwert.
Unter den Büchern ist im alten Verzeichnis von 1926 auch Handschriftliches genannt, z. B.:
1. Aus den Papieren von Onkel Hofrat (Nr. 18, jetzt Mappe 14)
2. Chronik der Familie Piderit von Hans Piderit (Nr. 19, jetzt Mappe 14),
3. Theodor Pidertit, Genealogie der Familie Piderit (Nr. 20, jetzt Mappe 13, Heft 3, Stück 8)
4. Pfeuffer, Spezielle Pathologie und Therapie - Kollegheft? - (Nr. 21, jetzt Mappe 13, Heft 3,
Stück 18)
Identisch sind Nr. 1 "Zur wissenschaftlichen Begründung der Mimik und Physiognomik" und Nr. 6 "Ein Versuch, die Mimik und Physiognomik wissenschaftlich zu begründen" des alten Bücherverzeichnisses. Der Titel der Schrift lautet vollständig "Die Muskeln und Mienen des menschlichen Antlitzes im Allgemeinen und des Auges insbesondere, ein Versuch, die Mimik und Physiognomik wissentschaftlich zu begründen."
Die Nummer 2 des alten Bücherverzeichnisses "Grundsätze ..." ist nur in einem Sammelband (Bücher Nr. 6) vorhanden.
Von der "Mimik und Physiognomik" wurden je ein Exemplar der 1. Auflage von 1867 (Titel: "Wissenschaftliches System der Mimik und Physiognomik"), der 2. Auflage von 1886 und der 3. Auflage von 1919 übergeben, wie sie auch im Verzeichnis stehen. Es fehlt ein Exemplar der 4. Auflage von 1925. Auch von Buch Nr. 4, der französischen Übersetzung, wurde nur ein Exemplar übergeben, von Buch 8 deren 2, sonst von den Büchern Nr. 10-15 je ein Exemplar.
Die alten Mappen Nr. 15 und 16 dürften mit den Heften 1 und 2 der jetzigen Mappe 1 identisch sein.
Am Schluß des Bestandes befindet sich eine rote Rolle mit dem Doktordiplom Theodor Piderits von 1849 und der Gratulation zum 50-jährigen Doktorjubiläum, mit "Sigillum universitatis" bezeichnet (aufgeführt unter Urkunden Nr. 5 und 6).
Detmold, im September 1970
gez. Sandow
Hinweis:
Die Signaturen wurden vereinfacht. Zu zitieren ist nach der gestempelten Signatur
Stückzahl in dem betreffenden Heft Nach dem Verzeichnis von 1926 fehlende Stücke:
Es fehlen unter "Bücher":
1. (Nr. 5): Originalzeichnungen für die Mimik und Physiognomik.
2. (Nr. 7): 29 Tafeln mit Umrissen zur Erläuterung der Abhandlung über den Unterschied der Gesichtszüge im Menschen.
3. (Nr. 17): Venedig mit Ansichten.
Es fehlen unter "Albums":
1. (Nr. 1) 2 Albums von Mintrop
2. (Nr. 2) 1 Album mit Familienfotografien
3. (Nr. 3) 1 Album von Tidemand (?)
4. (Nr. 4) 2 Albums Vereinigte Staaten und Canada
5. (Nr. 5) 1 Album Heidelberg
6. (Nr. 6) 1 Album Spanien
7. (Nr. 7) 1 Album Chile, Lima und Rio
8. (Nr. 8) 1 Album Zorpas, Grisars Landhaus
Es fehlen unter "Mappen":
1. (Nr. 1) Fotografien aus Chile und Cordilleras
(Einige Fotografien in Mappe 7).
Es fehlen unter "Große Mappen":
1. Mintrop-Album 10 Blatt Fotografien
4 Blatt Fotografien, Mozart
Fotografie Maibowle (Raps)
Verschiedene Blätter:
Thorwaldsen
Dr. Chelier
Dr. Schönlein
Erzherzog Johann von Österreich
Dr. Pfeuffer
F. C. Naegelê
Dr. Henle
Joh. Müller
A. Glasbrenner
Fouquier-Tainville
Ein Blatt "Mamas Blumen"
3 Blätter: "Studenten aus Heidelberg"
1 Blatt Hasenclever "Die Weinprobe"
1 Steindruck "New York"
1 Bild "Union"
1 Bild "Beethoven" von Prof. Kloeber
1 Bild "Goethe"
1 Bild "Mirabeau"
1 Bild "Heinrich Heine"
1 Bild "Benjamin Franklin"
1 Bild der Madonna von Murillo
Verschiedene kleine Blätter und Fotografien
1 Karte von Chile
25 Daguerreotypien
1 Foto Papa (Theodor Piderit)
1 Foto Dornheim (Gymnasialdirektor in Minden)
1 Briefumschlag mit Charakterköpfen und Silhouetten
1 Briefumschlag mit kleinen Fotografien
Ergänzungen:
Die Altsignaturen beziehen sich auf Signaturen des maschinenschriftlichen Findbuchs von 1970. Die neue Signatur ergibt sich durch Abschrift in V.E.R.A. Das vorliegende V.E.R.A.-Findbuch ist eine Abschrift von der Vorlage aus dem Jahr 1970.
Detmold, im Jahr 2004
gez. Hampe
Die Akten D 72 Piderit, Theodor Nr. 20 und 21 stammen aus dem Nachlass der Ilse Morsbach, geb. Caesar, aus Detmold. Sie trugen zuvor die Signaturen D 72 Morsbach Nr. 5 und 6.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.