Die Ulmer Bürger Johann Langkunz und seine Ehefrau Barbara geborene Ried errichten ihr Testament. Nachdem sie in die Bruderschaft, die an jeder Quatember im Ulmer Münster das Totengedenken feiert, aufgenommen und eingeschrieben wurden, vermachen sie der Pfarrkirchenbaupflege in Ulm Haus und Hofstatt in Ulm hinter dem Kornhaus zwischen den Häusern des Zunftmeisters Johann Eiselin ("Isenlin") und des Heinrich Bissinger. Haus und Hofstatt haben sie von dem verstorbenen Ulrich Werlin und seinen Kindern gekauft. Dann hat Johann Langkunz vor einiger Zeit einen jährlichen Zins von 1,5 rheinischen Gulden erworben. Dieser gefällt von Haus und Hofstatt des verstorbenen Klaus Glaser, die derzeit Thomas Kung besitzt, in Ulm Unter der Metzig zwischen den Häusern des Kürschners Konrad Schilcher und des Jakob Hägenlin. Von diesem Zins hat er zuvor schon 1 rheinischen Gulden an die Pfarrkirchenbaupfleger weiterverkauft. Der Rest des Zinses soll nach ihrem Tod an die Pfleger der Kapelle Zu Unsers Herrn Ruh vor der Stadt Ulm [abgegangen, am Michelsberg] fallen. Dafür soll in der Kapelle an jeder Quatember eine Seelmesse für die Eheleute gefeiert werden. Bleibt danach noch etwas von dem Zins übrig, sollen die Pfleger davon Öl für das ewige Licht kaufen, das die Eheleute in der Kapelle gestiftet haben.