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Eingabe von Bedingungen für den weiteren Prozessverlauf
Schöffengericht Kerpen >> 1 Zivilsachen >> 1.2 Erb- und Besitzstreitigkeiten
1687 Februar 6
Enthält: Die Brüder Jaixen unterbreiten dem Gericht ihre Bedingungen für den weiteren Verlauf des Rechtsstreits gegen ihre Stiefmutter, die Witwe Jaixen, in dem es um eine Schenkung von Bauholz für die Errichtung einer Scheune und eines Tores und um die Erbteilung ihres Vaters mit seinen Geschwistern, neben anderen (nicht genannten) Punkten, geht. Es waren offensichtlich bereits einige Dekrete und ein Interlokuturteil zugunsten der Stiefmutter ergangen und einige Rechtsgelehrte konsultiert worden. Die Angelegenheit stand nun am Kerpener Gericht zur weiteren Entscheidung an. Die Gebrüder bestätigen zunächst, sich nach wie vor dem Urteil des Gerichts zu unterwerfen, und begehren nun ihrerseits - nach den Entscheidungen zugunsten der Stiefmutter - ihr Recht ("pro primo vice"). Sollte aber, wider Erwarten, das Gericht der von der Stiefmutter geforderten Aussetzung des Verfahrens ("Ausstellung des Verfolgs") stattgeben - in diesem Fall müsste die Stiefmutter wie eine Klägerin behandelt werden und die Kosten tragen. Außerdem würden sie dann von Schultheiß und Schöffen oder auch von der Nachbarschaft erwarten, dass sie zu Protokoll geben, ob die Schenkung an die Steifmutter privat oder an alle Erben gemacht wurde. Wenn der Prozess aber fortgesetzt würde ("in Austragung des Verfolgs"), wünschen sie sich den Schöffen Werner Sieger und als Referenten den Lizentiaten Tils zu Kuchenheim. Den Doktor Tils in Köln in der Bürgerstraße als den Anwalt der Gegenseite, Dr. Brewer auf dem Hundsrücken und Dr. Has in der Glockengasse als Richter weisen sie ab. Den Schultheißen, Schöffen oder Gerichtsschreiber erinnern sie an ihren Eid und Gewissen und an das, was die Rechtsgelehrten erkennen werden, wie wenn sie selbst darüber geurteilt hätten. Zuletzt bitten sie, ihnen ihre Bedingungen nicht übel zu nehmen.
