Der Ulmer Bürger Friedrich Rot von "Zelle" [vielleicht Illerzell Stadt Vöhringen/Lkr. Neu-Ulm] der Alte schenkt zu seinem Seelenheil und dem seiner Angehörigen, nämlich seiner verstorbenen Eltern Heinrich und Jutta ("Gu/o/te"), seiner verstorbenen Ehefrauen Anna und Agnes, seiner jetzigen Ehefrau Adelheid und seiner Kinder Anna, Jutta und Heinrich, den Siechen im Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] einen jährlichen Zins von 10 Schilling Heller. Der Zins gefällt von Haus und Hofstatt des Heinrich Wanner in Ulm an der Weberstraße [heute Frauenstraße] zwischen dem Haus des Baldung und der Hofstatt des Pfarrers, und zwar je zur Hälfte an Weihnachten und am 24. Juni ("ze sant Johans tag ze su/e/nwenden"). Von dem Zins soll man nach dem Tod des Stifters jedes Jahr an seinem Todestag die Kost der Bedürftigen im Spital aufbessern und das Seelgedächtnis für den Stifter und seine Angehörigen halten. Bei Säumnis fällt der Zins im betreffenden Jahr an das Dominikanerkloster ("den Predigern") in Ulm [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3]. Der Zins darf weder verkauft noch verpfändet oder belastet werden. Geschieht dies trotzdem, dann sind die darüber abgeschlossenen Verträge ungültig und der Zins fällt solange an die Dominikaner, bis er wieder für seinen ursprünglichen Zweck verwendet wird.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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