1306 März 15. Edelherr Simon [I.] zur Lippe beurkundet, er habe dem Augustinerinnenkloster in Lahde (Lothen) in der Diözese Minden - da er dessen Übersiedlung in seine Stadt Lemgo gewünscht - mit Zustimmung des Diözesanbischofs Otto von Paderborn im Tausch gegen das Patronatsrecht an der Kirche zu Lade das Patronatsrecht an der Lemgoer Hauptkirche St. Johann vor den Mauern und ihren beiden Filialkirchen St. Nicolai und St. Marien in der Neustadt übertragen; letzteres hatte er zuvor selbst von Paderborn tauschweise erworben. Er stimmt der Verlegung des Klosters an die genannte Marienkirche zu und verkauft ihm für 580 Mark Osnabrücker Pfg. ein Grundstück (area), das von dieser Kirche, begrenz durch zwei Straßen, bis zu der kleinen Querstraße reicht, damit die Schwestern dort alle notwendigen Gebäude aufführen können. Er befreit den Platz von allen städtischen Lasten und aller fremden Gerichtsbarkeit. Er gewährt den Schwestern das Recht, eine Mühle zu errichten mit zwei Rädern (cum duabus rotis), einem zum Wollenwerken, einem zum Kornmahlen, jedoch nur für den eigenen Bedarf. Weiterhin verkauft er ihnen zwei Anteile an den Waldgerechtsamen (in nemore duo usuagia, que dicuntur echtwort) und die Teilnahme an den gemeinen Nutzungsrechten in Wiesen, Weiden, Fischerei und Holz im Bereich der Stadt. Er verzichtet für sich und seine Erben auf alle Vogteirechte über die Güter des Klosters. Neben Simons Gemahlin Adelheid stimmen zu: seine Erben Domprobst Bernhard zu Paderborn, Propst Hermann zu Höxter, Heinrich, Kreuzritter (crucifer) Dietrich, Otto, Simon, Mechthild, Adelheid und Heilwig sowie der Richter, der Rat und die Gemeinheit der Stadt Lemgo. Zeugen der Handlung: Bürgermeister (magister consulum) und Rat der Alt- und Neustadt Lemgo Arnold von Barkhausen (de Barechosen), Dethard von Oerlinghausen (de Orlinchosen), Johannes Cruse, Odalrich Weldege, Johannes Monetarius, Ekhard Dekenninck (decani), Hildebrand von Höntrup (de Hodinctorpe), Arnold von Barkhausen geb. Veddere, Gottfried de Mangen, Bertold Glede, Johannes Erep, Heinrich Scelinc, der Bürgermeister der Neustadt (proconsul novi oppidi) Konrad Lanifex, Meier von Lüdenhausen (villicus de Ludenhosen), Cruckeberg, Schetter d.Jg. (Scettere junior), Johannes Grotinc, Johannes von Lüdenhausen (de Ludenhosen), Johannes Hörstmar (de Horstmere), Johannes Lamberti, Johannes Drudinc, Albert Noweke. ... idibus Marcii 1306. Zeugen der Beurkundung: Burggraf Hermann von Stromberg, die Ritter Lubbert de Wendt (slavus), Hermann de Wendt, Friedrich de Wendt, Alrad v.d. Bussche (de busco), Alrad Schwartze (niger), Heinrich von Iggenhausen (de Yckenhusen), Heinrich de Wendt, der Protonotar Stephan und der Notar Weszel, beide im Dienste der Edelherren.