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Lage- und Tätigkeitsberichte der Abteilung Kunst und des Landesamts für Denkmalpflege
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 80 T 1-2 Nr. 580
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Acc 24/1962 Nr. 138
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 80 T 1-2 Kultministerium
Kultministerium >> Abt. K: Kunst >> I. Allgemeine Fragen von Kunst und Kultur >> 1. Gouvernement Militaire und Kunstverwaltung
1946-1952
Enthält bzgl. Provenienzforschung: Diebstahl von ausgelagerten Gemälden der Staatsgalerie Stuttgart in den Jahren 1945 und 1946, betroffen waren 69 Objekte in den Auslagerungsorten Grundsheim, Oberstadion, Kirchen, Oggelshausen, Unlingen, Ochsenhausen und Buchau; 121 Kunstwerke wurden daraufhin aus Sicherheitsgründen von Hürbel, Reinstetten und Ochsenhausen nach Tübingen verbracht; im Fall von Unlingen ermittelte die deutsche Kriminalpolizei wegen eines Verdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit, andere Diebstähle gingen, nach Ermittlungsstand der französischen Kriminalpolizei bzw. Aussage der zuständigen Pfarrer, auf unbekannte französische Offiziere zurück; in Zusammenarbeit mit französischen Ermittlungsbehörden konnte Oberstaatsanwalt Kraus, Staatsanwaltschaft Tübingen, 1949 einige der vermissten Gemälde in Genf und Paris sicherstellen; laut Aktenvermerk kam es bis 1950 zu keiner Auslieferung nach Deutschland, im Mai 1950 schloss sich ein Prozess am Pariser Zivilgericht an; rund 1000 weitere aus der Staatsgalerie Stuttgart stammende und kurzzeitig nicht auffindbare Gemälde, Handzeichnungen und Kupferstiche wurden laut eines beiliegenden Berichts vom 02.07.1947 auf Anordnung des Militärgerichts Offenburg nach Tübingen transferiert; im Zuge der Auslagerung und Rückführung von Kunstwerken bereits 1946 Kontrolle der Depots der Staatsgalerie Stuttgart durch Hauptmann J. Vanuxem, Dr. Heinrich Theodor Musper, von 1925 bis 1960 Leiter der Graphischen Sammlung an der Staatsgalerie und Dr. Adolf Rieth, seit 1945 Landesdenkmalpfleger von Württemberg-Hohenzollern
1948 Rückführung der in Kloster Bebenhausen lagernden Skelette und jurazeitlichen Fossilien der württembergischen Naturaliensammlung Stuttgart nach Stuttgart und Ludwigsburg; bereits 1946 waren gleichfalls zu Sicherungszwecken ausgelagerte Bücher und Archivalien der Naturaliensammlung nach Stuttgart zurück transportiert worden; des Weiteren Rückführung des vor 1945 in den Haspelturm Tübingen verlagerten Münzkabinetts des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart; außerdem Rücktransport der nach Oberstadion verlagerten Kunstobjekte des Städtischen Museums Ulm; 1949 Rückführung von in Ludwigsburg ausgelagerten Beständen des Braith-Mali-Museums Biberach
1949 Auffindung einer gotisches Madonna (ältere Kopie des Altöttinger Gnadenbildes) in einer verlassenen Soldatenunterkunft und mit Erlaubnis der französischen Militärregierung, Übernahme durch die Stadt Isny;
Enthält außerdem Unterlagen über die Vermögenskontrolle bei Prof. Dr. Hans Reinerth, Buchau/Unterruhldingen, Archäologe und ehem. Leiter des Amts Rosenberg in Berlin, bzw. die Entdeckung von drei, später im Bürgermeisteramt Buchau sichergestellten Kisten aus dem dortigen Federseemuseum mit Eigentumsvermerk Dr. Reinerth; zwei der Kisten enthielten Fotonegative, eine weitere, laut Angabe, aus der Ukraine stammende Keramik;
1949 wird die Gemäldesammlung von Dr. Günther Grzimek, Ravensburg, unter Denkmalpflege gestellt;
Im Zusammenhang mit Hinweisen auf die kriegsbedingte Auslagerung von Museumsbeständen des Wallraf-Richartz-Museums Köln nach Oberschwaben, Rekonstruktion der Kunstankäufe, die das Museum zwischen 1939 und 1945 in Paris getätigt hat, darunter vor allem Werke französischer Meister; auf Veranlassung der Direction des Réperation et Récuperation erfolgte 1950 der Abtransport der auf Schloss Hohenzollern und in Tübingen ausgelagerten Grafiken und Handzeichnungen; enthalten auch Hinweise auf in den Kunstkauf involvierte Kunsthändler in Frankfurt a. M. unter Beteiligung von Dr. Wolfgang Braunfels, ehem. wiss. Assistent am Wallraf-Richartz-Museum Köln
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.