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4/14 [Nr. 12]: Barbara Ekart gegen Sabina, Conr. Ebingers Witwe: Injuria verbales.
UAT 4/ Akademischer Senat (I) und Akademisches Konsistorium
Akademischer Senat (I) und Akademisches Konsistorium >> Akademisches Konsistorium (1490-1607) >> Acta Consistorii academici, Bd. III (Nr. 7-16)
1539
Enthält: Bl. 149-220v: Verleumdungsklage der Barbara Eckhart, Tochter Dr. Conrad Ebingers d. Ä. (in 1. Ehe verheiratete Miller), in 2. Ehe verheiratet mit Achatius Eckhart (MUT 69,48: 1517; Anwalt: ihr Bruder Sebastian Ebinger gegen Sabina, Tochter des Bürgermeisters Weig in Weilderstadt, Schwester des mag. Stephan Weig Witwe Dr. Conrad Ebingers d. J. (vgl. 4/12 Nr. 1, 19a); Urteil: die Klage wird abgewiesen, die Beklagte trägt einen Kostensatz; 1538 Nov. 9 bis 1539 noch Aug. 23.; Darin Bl. 150-151v: Klagschrift der Barbara Eckhart vom 9.11.1538: Sabina sagte im Juni 1538 vor dem Hirschauer Tor in Konrad Kürischmidts Garten (MUT 18,14: 1486) vor dem Badstüblein zu Aurelius Eckhart, sie (Sabine) habe zu Dr. Balthasar (Käufelin, MUT 61,89: 1510, Haller 1,304) gesagt, er sei der rechte Vater von Barbaras Kind, und diese habe 400 fl. gestohlen; das traf sie im Kindbett, Ihr Mann trennte sich deswegen von ihr, sie verlange 1000 fl. Schadenersatz; 152-155v: Antwort Sabinas vom 14.12.1538: sie habe mit Aurelius nur scherzweise gestritten, man ging in Frieden auseinander, wie könnte sie die Blutsverwandte ihrer Kinder, deren Vater Barbaras Bruder war, schmähen wollen!; 156-157v: Duplik Barbaras gegen Sabine Vaigin, jetzund Hironymi Zochen (MUT 113,18: imm. 13.7.1539, aus Halle a. S.) Hausfrau vom 1.3.1539: Sabina hasse sie (Barbara), weil sie sich bei der Teilung des Erbes von Dr. Conrad d. Ä. und seiner Frau benachteiligt fühlte (vgl. IV,12 Nr. 1, 19 bis).; 158-159v: Beweisartikel Barbaras vom 29.3.1539.; 160-160v: Vollmacht des Jeronimus Zoch, der ausser Lands verreisen will, für mag. Ludwig Bebion (Zebion ?) in dieser Sache vom 14.4.1539, eigenhändig, mit Petschaft.; 162-208v: Zeugenverhör durch Universitätsnotar Adam Öfner (MUT 96,23) vom 12.5.1539 (mit Siegel des Notars); darin 165-166v: Artikel der Barbara Eckhart.; 166v-173: Interrogatonia Hironymi Zochen.; 173-179v: Aurelius Eckart von Stuttgart, 36 Jahre: er befahl seiner Frau den Prozess, denn er ertrage den Vorwurf nicht, er sagte dies Sabine und ihrem Bruder Stephan Waig (MUT 94,12), Sabina forderte ihn zu dem Gespräch auf, seine und ihre Eltern waren befreundet, sie hatte ihn auch mit Dr. Conrad besucht; an jenem Samstag waren sie zuerst fröhlich. Nach der Schmukrede von Dr. Balthasar und dass auch Dr. Gall Müller, der alte Pfarrherr (MUT 60,11) mit Barbara buhlte, wurde er zornig; über den Hass der 2 Frauen wussten Dr. Balthasar und Meister Gebhart (Brastberger: MUT 77,42 er war Gegner Dr. Conrad Ebingers im Prozess Nr. 1, 19 bis) mehr; 179v-184: Barbara Teygkher, Frau des Ludwig T., 30 Jahre, Gevatterin der Klägerin: ihr erzählte Sabina ihr Gespräch mit dem M. Dr. Balthasar, der zornig gesagt habe, es geschehe ihm recht, dass es soviel Mühe mit dieser Hochzeit habe. Die alte Ebingerin habe auf dem Totenbett der Bärbel mit Zustimmung der Geschwister (das sagte ich auch Dr. Conrad Ebinger d. J. ihre Kleider und Kleinode vermacht, die Söhne Bastian und Heinrich (MUT 97,18: 1532) erhielten die ihres Vaters; 184-189v: Adelheid Kutzenbach, mag. Hans Kutzenbachs Witwe, fast 90 Jahre alt: ihr erzählte Sabina, teils am 21.6. 1538 bei Matthis Wellis Witwe, zu der sie, die Sinkfeuer (Sonnwend) ignorierend heraufkam, teils am 24. 7. in ihrem eignen Haus in der Neckarhalde, was sie dem Aurelius über Dr. Balthasar erzählt hatte und wie ihr dieser nach den Brüsten gegriffen habe; sie glaubt, dass Bärbel die Ursache zu dem Hass gab; 189v-193v: Magreth (Oborsky), Martin Hemingers Frau Geschwisterkindeskind zu Sabina, badete mit dieser um 5 Uhr abends im Badlin und ging heim, als Aurelius kam; 193v-200: Agnesa, Conradt Kürischmids (Konrad Kürenschmidt), Fischers Frau: der reiche Aurelius rechte öfters bei ihnen und lieh ihnen Geld, damals wollte er einen Feder zum Fischen holen; sie war im Bädlin mit Kienlins Aurelia, während er draussen mit Sabina lieblich und schneidend durcheinander sprach. Sabina habe ihr einmal vor Pfaff Hessen Magd erzählt, sie habe zu Dr. Balthasar gesagt: Das Kind ist euer "und wollends dem guten frommen Aureli auftr..., was er zornig bestritt. Sabina sagte ihr auch, Barbara habe bei der Teilung 3 Betten zu verbergen versucht; 200-204: Elsa Riegkher, Hans R.s Frau (MUT 59,15: 1508), Geschwisterkindeskind zu Barbara: Sabinas Vater war vor einem Jahr hier, um zu schlichten; Barbara sei die Unnachgiebigere; dieser Handel sei alles lauter Narrenwerk; 204-207v: Anne, Michel Kueris Tochter: des Aureli Bub sei oben auf den Staffeln gesessen, sie selbst saß im Zuber, verstand die Worte draussen nicht hörte lachen und sah, wenn sie Wasser holte, Aurelius nach Sabinas Busen greifen; 209-210v: Schluss-Schrift des Anwalts Barbaras vom 28.6.1539; 212-218v: Schluss-Schrift des Mannes Sabinas vom 23.8.1539: er lehnt die Zeugen als parteiisch ab, die Kükelerbin sei etwas kindisch; die Frau Kürisschmid verbosa, sie het ein gueten stationierer geben, sie hörte, was die Junge neben ihr im Bad nicht verstand; über die Erbteilung hätte Dr. Conradt selbst noch geklagt, wenn er nicht gestorben wäre; Aurelius hat einen Scherz aufgebauscht, weil er seine Frau los haben möchte; Dr. Balthasar hätte sich der Sache angenommen, wenn sie ernst gewesen wäre; 209: Expens, Kosten und Schäden Barbara Eckhartin; 220-220v: Urteil (Konzept): Frau Zoch gibt ihre Treue an eines geschworenen Eides statt, dass sie nur scherzen und nicht schmähen wollte; was gesprochen wurde, soll niemand ehrenrührig sein. Die Klägerin muss eine Kostenrechnung vorlegen, Frau Zoch findet sie zu hoch, der Vice-Rektor setzt fest: 5 fl. 9 batzen und die Notarskosten bezahlt Frau Zoch.
Akte
Bebion, Ludwig (geb. um 1508)
Blicklin, Konrad d.J. (geb. um 1500)
Ebinger, Heinrich (geb. um 1526)
Ebinger, Sabina (genannt 1538)
Ebinger, Sebastian (um 1510-1575)
Eckhart, Achatius (geb. um 1501)
Eckhart, Barbara (genannt 1538)
Heminger, Martin (genannt 1538)
Hessen, [N.] (genannt 1538)
Kienlins, Aurelia (genannt 1538)
Kürenschmidt, Konrad (16. Jh.)
Kueris, Anne (genannt 1538)
Kueris, Michel (genannt 1538)
Kürischmid, Agnesa (genannt 1538)
Kutzenbach, Adelheid (genannt 1538)
Kutzenbach, Hans (genannt 1538)
Müller, Gallus (um 1485-1546)
Oborsky, Margareta geb. Hemminger verw. Höchstetter (16. Jh.)
Öffner, Adam (geb. um 1500)
Plücklin, Conrad d.Ä. gen. Ebinger (um 1460-1534)
Riegkher, Elsa (genannt 1538)
Riegkher, Hans (geb. um 1492)
Teygkher, Barbara (genannt 1538)
Teygkher, Ludwig (genannt 1539)
Weig, Sabina (genannt 1538)
Weig, Stephan (geb. um 1514)
Wellis, [N.] (genannt 1538)
Wellis, Matthis (genannt 1538)
Zoch, Jeronimus (geb. um 1523)
Zoch, Sabina geb. Weig (genannt 1538)
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Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
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Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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