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Buschfrevel
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Enthält: Peter Voiß als der derzeitige Buschhüter ("Hoen") von Gymnich verklagt Michael Baums Ehefrau, Heribert Brewers Dienstmagd, gen. das Hundtgen, Everhard Reuthers Tochter und M. Melchior Hopsteins Dienstmagd, dass er sie am Tag zuvor ertappte, wie sie im Gymnicher Broich Gras schnitten. Sie sollen den Schaden, den er mit ungefähr 2 Morgen angibt, wieder gut machen und die Kosten erstatten ("reparationem damni cum expensis"). Die Frauen werden einzeln angehört. Elisabeth Reuthers will nur dieses eine Mal im Gymnicher Broich gewesen sein. Gertraudt Hundtgen hingegen gibt zu, dass sie mit den anderen auch am letzten Mittwoch ("Guddestag") dort Gras geschnitten habe. Sie denunziert darüber hinaus noch Jacob Scheuyens Magd, die ebenfalls dabei gewesen sein soll. Michael Baums Frau bestreitet jedoch den Vorwurf. Sie habe allenfalls ab und zu zum Kochen "muss" (= Moos) im Wald gepflückt, aber kein Gras abgeschnitten. Auch Maria Juens, Peter Mellers Dienstmagd, gibt ihre Beteiligung an dem Frevel zu. Das Gericht verurteilt die Frauen, sich wegen des Schadens mit den Gymnichern zu vergleichen. Wenn sie noch einmal bei einer solchen Tat ertappt würden ("bey fernerem betrettungsfahl"), drohe ihnen der Pranger ("(sie) mit dem Pranger bestraft werden sollen").
Schriftstücke: 1
Archivale
Baum - Michael
Brewer, Heribert
Gertraudt, gen. das Hundtgen
Hopstein, M. Melchior
Juens - Maria, Peter Mellers Dienstmagd
Meller, Peter
Reuther, Everhard
Scheuy (Schodder), Jacob
Voiß, Peter, Hoen von Gymnich
Gymnich
Buschfrevel
Vernehmungsprotokoll
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
