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Konrad Ernst (1903-1997), Nachlass (Bestand)
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Eberhard Karls Universität Tübingen, UB - Universitätsarchiv
Bestand
UAT 444/
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Nd Nachlässe E >> Konrad Ernst (1903-1997)
1932-1989
Bestandsbeschreibung: Übernommen: 1986-2001 aus Privatbesitz.
Bestandsstruktur, -geschichte:
Überwiegend unverzeichnet. Gezielt erschlossen (ca. 1,60 lfm) wurden bisher Unterlagen mit Bezug zur Universitätsnervenklinik sowie die vom Nachlasser vorgeordnete Familienkorrespondenz.
1. Zur Biographie
Konrad Ernst, 18.11.1903 geb. in Stuttgart, 5.2.1997 gest. in Heilbronn
Vater: Viktor Adolf, *18.2.1871 Marbach a.N., +20.10.1933 Stuttgart. Prof. Dr. phil. und Oberregierungsrat am Statistischen Landesamt in Stuttgart, verantwortlich für die Veröffentlichung der "Oberamtsbeschreibung Württembergs", Mutter: Fanny Ernst geb. Nusser, +1957.
1909-1921 Karls-Gymnasium in Stuttgart
Mai 1921-Juli 1923 Studium der Medizin in Tübingen
Oktober 1923-März 1924 Studium der Medizin in München
Mai 1924-Juli 1924 Studium der Medizin in Kiel
Oktober 1924-März 1926 Studium der Medizin in Tübingen
Juni 1926 Medizinisches Staatsexamen in Tübingen
1.7.1926-1.7.1927 Medizinalpraktikant am städtischen Krankenhaus in Landau
1. Juli 1927 Approbation
1.7.1927-30.9.1927 Volontär am städtischen Krankenhaus in Landau
15.10.1927-31.3.1928 Hilfsassistent an der Universitätsnervenklinik Tübingen
12.10.1927 Promotion zum Dr. med.
1.4.1928-30.9.1928 Hilfsassistent bzw. ao. Assistent an der Universitätsfrauenklinik Tübingen
1.10.1928-31.3.1929 Assistent an den Städtischen Krankenanstalten Mannheim (Pathologisches Institut)
1.8.1929-30.11.1930 Hilfsassistent und dann ao. Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen
1.12.1930-14.9.1931 ao. Assistent an der Universitätsnervenklinik Tübingen
15.9.1931-30.11.1933 Assistenzarzt an der Universitätsnervenklinik Tübingen
1.12.1933-31.10.1934 Assistenzarzt an der Universitätsnervenklinik Gießen
1.11.1934-31.10.?1935 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kaiser-Wilhelm-Institut für Genealogie und Demographie der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in München
15.11.1935-31.12.1935 Assistenzarzt an der Universitätsnervenklinik Tübingen
1.1.1936 Oberarzt an der Universitätsnervenklinik Tübingen
7.1.1938 Habilitation mit der Habilitationsschrift "Über die Gewaltätigkeitsverbrecher und ihre Nachkommen"
9.6.1938 Öffentliche Lehrprobe (Antrittsvorlesung) über das Thema "Die Psychiatrie in der klinischen Medizin der Gegenwart"
23.7.1938 Ernennung zum Dozenten für Psychiatrie und Neurologie
26.8.1939-9.5.1945 Kriegsdienst als Leiter einer Lazarettabteilung in Prag, zuletzt als Oberstabsarzt im Felde
17.8.1943 Ernennung zum apl. Professor
9.5.1945-September 1945 Kriegsgefangenschaft
1.9.1947 Eheschließung in Tübingen-Bebenhausen mit Marie Dorothea Frettlöh, *21.8.1895 Offenbach a. Main, +1989 Heilbronn, Tochter des Adolf Frettlöh (1867-1915) und der Marie geb. Kreuter (1870-1899), seit 1.10.1930 Schwester und zuletzt Oberschwester an der Universitätsnervenklinik Tübingen
1.9.1945-30.9.1947 Oberarzt an der Universitätsnervenklinik Tübingen
3.11.1947-1969 Obermedizinalrat und Vorstand der Heilanstalt bzw. des Psychiatrischen Landeskrankenhauses Weinsberg
1983 Gründung der Attempto-Stiftung zur Vergabe des Attempto-Preises für Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Neurobiologie gemeinsam mit seiner Ehefrau.
2. Bestandsgeschichte
Seit 1986 hatte Prof. Konrad Ernst dem Universitätsarchiv in mehreren Ablieferungen zeitgeschichtlich interessante Schriftstücke und Photographien vor allem zur Geschichte der Universität im Dritten Reich überlassen, die als "Zeitgeschichtliche Sammlung Konrad Ernst" den Grundstock des Bestandes 444 bildeten. Den schriftlichen Nachlass übernahm nach seinem Tode zunächst das Stadtarchiv Heilbronn. Da die Unterlagen jedoch mehr Bezüge zu Tübingen als zu Heilbronn und Weinsberg aufwiesen, bot dieses den Nachlass dem Universitätsarchiv Tübingen an, das ihn am 18. November 1997 übernahm. 2001, 2002 und 2003 erhielt das Universitätsarchiv von Frau Susanne Finkbeiner, Heilbronn, weitere ergänzende Materialien.
3. Bearbeiterbericht
Für die zu Lebzeiten übergebenen Unterlagen im Umfang von ca. 0,20 lfm fertigte Herr Jörg Fischer 1991 ein systematisches Verzeichnis an (UAT 444/1-23, und 444/30). Die 1997 übernommenen 13,5 lfm blieben jedoch zunächst unverzeichnet.
Für eine wissenschaftliche Arbeit über Behandlungsmethoden an der Tübinger Nervenklinik im Dritten Reich wurde im Jahr 2000 aus diesem unverzeichneten Bestand die Korrespondenz der Jahre 1934-1936 herausgesucht, die in vom Nachlasser entsprechend beschrifteten Umschlägen gebündelte war. Diese Faszikel wurden unter Beibehaltung der ursprünglichen Beschriftung unbearbeitet dem bereits verzeichneten Bestand hinzugefügt (UAT 444/24-29).
Im Herbst 2003 gab eine Anfrage nach einem in die USA emigrierten Kollegen von Konrad Ernst den Anstoß, auch die Korrespondenz der Jahre 1937-1950 zu erschließen. Dazu wurden die im Bestand ermittelbaren beschrifteten Korrespondenzpäckchen von 1927 bis 1955/59, die Konrad Ernst einer schriftlichen Anmerkung zufolge bereits 1977 teilweise durchgesehen hatte, einschließlich der schon früher erfassten Faszikel (UAT 444/1-18 und UAT 444/24-29) neu geordnet und verzeichnet.
Zu Personen bzw. Familien, von denen mehr als ein Schriftstück vorlag, wurden alphabetisch geordnete Einzelfallakten gebildet, von denen jeweils mehrere zu Signiereinheiten zusammengefasst sind. Lediglich die Korrespondenz von Konrad Ernst mit seinen Tübinger Kollegen und besonders umfangreiche Korrespondenzen, erhielten Einzelsignaturen. Der verbleibende Rest wurde zu chronologischen Korrespondenzserien zusammengefasst.
Im Herbst 2017 übergab Frau Susanne Finkbeiner ein Fotoalbum von Dorothea Frettlöh (verheiratete Ernst) aus ihrer Zeit an der psychiatrischen Klinik, das unter der Signatur 444/126 eingeordnet wurde.
4. Ergänzende Überlieferung
Universitätsarchiv Tübingen
- Personalakten des Akademischen Rektoramtes (Signatur: UAT 155/836 und UAT 193/3363).
- Personalakte der Psychiatrischen Klinik (Signatur: UAT 308/1406).
- Studentenakte mit den Belegbögen (Signatur: UAT 258/4065).
- Promotionsakte der Medizinischen Fakultät (Signatur: UAT 125/230).
- Personalakte der Psychiatrischen Klinik für Dorothea Frettlöh (Signatur: UAT 308/3289).
Tübingen, im November 2003
Irmela Bauer-Klöden
Inhalt:
Vermischte Korrespondenz (UAT 444/25, 41-46, 93: 1926-1960).
Persönliche Dokumente (UAT 444/84, 95: 1923-1942).
Persönliche Korrespondenz: Eltern und Geschwister, vor allem aus den Kriegsjahren (UAT 444/27, 27, 121-122, 99-102, 103-104, 96: 11 Nrn, 1927-1954).
Bruder Fritz Ernst (1905-1963), Historiker (UAT 444/1, 97-98: 3 Nrn, 1926-1958).
Dorothea Frettlöh, Krankenschwester an der Universitätsnervenklinik, spätere Ehefrau (UAT 444/28, 113-120, 111-112, 105-110, 126: 18 Nrn, 1936-1943).
Weitere Familie (UAT 444/75, 33, 24, 34-35, 55, 34, 40, 37-39, 57, 124, 56, 48: 15 Nrn, 1927-1963)
Freunde (UAT 444/52, 49-50, 79, 58-59, 3, 64-65, 53-54, 81-83, 68-70, 73, 5 : 21 Nrn, 1925-1960).
Anlassbezogene Korrespondenz (UAT 444/32, 78, 7, 47, 88-89: 6 Nrn, 1933-1956).
Erinnerungsstücke (UAT 444/20-21, 74, 77, 37, 22, 87, 17, 72, 6, 8, 67, 85, 62, 123: Nrn, 1933-1985), u. a. Tübinger Konzertprogramme (UAT 444/19: Nrn 1943-1944).
Korrespondenz mit Kollegen und Vorgesetzten-1989: Robert Gaupp (444/: Nrn , 1935-1952).
Wilhelm Ederle (UAT 444/80: Nrn,1926-1959).
Otto Kant (UAT 444/63: Nrn,1936-1962).
Hermann Stutte (UAT 444/66: Nrn,1939-1952).
Werner Villinger (UAT 444/71: Nrn,1944-1947).
Andere Psychiater (UAT 444/90, 76, 31, 80, 61: Nrn,1926-1962).
Publikationen, Vorträge (UAT 444/11-12, 15, 10, 91, 94, 13-14: Nrn,1936-1985).
Fotografien (UAT 444/30: Nrn 1925-1944, unter anderem: Tübinger Nervenklinik, Psychiatrie (1933-1944, 1985), Klinikerfest 1925, Maiumzüge 1933-1936, Trauerfeier für Hermann Hoffmann 1944, Dozentenlager.
Unverzeichnet (ca. 11,90 lfm): Korrespondenzen und andere Unterlagen zur Familiengeschichte, aus der Tätigkeit am Psychiatrischen Landeskrankenhaus in Weinsberg (Landkreis Heilbronn), aus der Mitarbeit in Standes- und anderen Organisationen (z. B. Rotary-Club Heilbronn), Bildmaterial (ca. 0,50 lfm), Drucksachen (siehe dazu auch UAT 444/15).
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.