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Streit wegen der Vermietung eines verwahrlosten Hauses
Enthält: Johann Brewer als Vermieter klagt gegen Reinhardt Kommer, seinem Mieter. Zum Beweis der (nicht näher benannten) Forderungen hatte er auch schon Zeugen beigebracht, die nach den von seinem Anwalt vorgelegten Fragen vernommen werden sollten. Dagegen protestiert Kommer. Sein Anwalt legt nun seinerseits Artikel zur Anhörung der Zeugen vor. Nach Fragen zu ihrer Person, ihres Verhältnisses zum Kläger und ob sie in irgendeiner Weise vorinformiert, instruiert oder bestochen worden seien, folgen die Fragen zur Sache, aus denen sich der Gegenstand des Streits rekonstruieren lässt. Demnach hatte Brewer dem Beklagten Krommer für vier Jahre ein Haus vermietet, mit einer zweijährigen Kündigungssperre. Doch hatte er vorzeitig bereits nach eineinhalb Jahren gekündigt. Weil das Haus sich aber in einem schlechten Zustand befand, forderte er vom Mieter Schadensersatz. In der Auseinandersetzung geht es nun darum, wer das Haus hat verwahrlosen lassen. Krommer behauptet, dass die Schäden, v. a. am Dach, schon vorher vorhanden waren. Er hätte sie auch innerhalb der vereinbarten Mietzeit reparieren lassen können, vor allem weil das Mietverhältnis vertraglich festgeschrieben worden war, und die Unverbrüchlichkeit und Gültigkeit eines solchen Mietvertrags nach den gemeinen Rechten und dem Landesbrauch vorausgesetzt wird. Im Hintergrund der Kündigung stünde daher, wie man in Kerpen wisse, dass der Kläger aus Hass und Neid Streit mit dem Beklagten hatte und einen Grund suchte, gegen ihn vorzugehen. Ein Vorwurf Brewers lautete offensichtlich auch, dass der Beklagte Veränderungen am Mitvertrag vorgenommen hätte. Ein anderer, dass er die schriftlich angeforderte Miete (Hausheuer) nicht erhalten hatte. Außerdem stehen die im Haus befindlichen Gegenstände und Vorräte zur Disposition, die bei Abschluss des Mietvertrags inventarisiert worden waren. Umstritten ist die jeweils angegebene Menge an Stroh, Hopfenstangen und verschiedenen Hölzern und wem sie gehörten, außerdem unter wessen Gebrauch der Wagen, der sich auf dem Hof befand, zerbrach. Das Stroh, das der Beklagte hätte zur Dachreparatur gebrauchen sollen, stellte sich als von Mäusebiss beschädigt und daher unbrauchbar heraus. Von dem Holz war ein Teil verfault. Die Ergebnisse Befragung und der weitere Verlauf des Prozesses sind nicht überliefert.
