Die Ratsherren Georg Krafft, Johann Maier und Ulrich Nusser, derzeit Feldgeschworene der Stadt Ulm, schlichten einen Streit zwischen den Pflegern Heinrich und Ulrich Krafft und dem Hofmeister Martin Karrenmann des Heiliggeistspitals in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch 261/2, 254] auf der einen Seite sowie dem Ulmer Bürger Konrad Aubelin auf der anderen Seite. Bei dem Streit geht es um den Wasserabfluss zwischen den Äckern der beiden Parteien in Ulm vor dem Glöcklertor [abgegangen, Bereich nordwestlich vor Neue Straße 22] bei der Söflinger Linde und um die Räumung des Grabens. Nach Anhörung der Parteien und einer Besichtigung entscheiden die Feldgeschworenen, dass das Spital den Graben bei Bedarf vom Riedflecken bis zu dem Acker des Leonhard Marchtaler alleine, entlang des Ackers des Marchtaler zusammen mit diesem, dann vom Ende seines Ackers bis zum Acker des Konrad Aubelin wieder alleine und schließlich entlang des Ackers des Konrad Aubelin wieder zusammen mit diesem räumen lassen soll. Jeder Partei steht der Rain an dem Graben entlang seines Ackers zu. Bei einer Räumung des Grabens soll jede Partei die Hälfte des Aushubs auf seinen Rain auswerfen lassen. Den großen Kessel muss das Spital alleine und auf seine Kosten räumen lassen. Auch soll es bei Bedarf das Wasser von dort in den kleinen Kessel leiten lassen.